Schreckens-Bilanz

Horror-Derby: 577 Anzeigen, 10 verletzte Polizisten

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Rund um das von Ausschreitungen kurz nach dem Schlusspfiff am Sonntagabend überschattete Wiener Fußball-Derby Rapid gegen Austria (2:1) sind bisher 577 Anzeigen gelegt worden.  

17 Besucher sowie zehn Beamtinnen und Beamte wurden verletzt, eine Person konnte den Dienst nicht fortsetzen. Es gab eine Festnahme wegen schwerer Körperverletzung, bilanzierte die Landespolizeidirektion Wien am Montag. Der Platzsturm sei in fünf Minuten unter Kontrolle gebracht worden, wurde betont.

Geschmolzener Einsatzgurt nach Bengalen-Wurf

 425 Anzeigen betrafen das Verwaltungsrecht und dabei hauptsächlich das Pyrotechnikgesetz. 152 Anzeigen gab es nach dem Strafgesetzbuch. Die Polizei verzeichnete auch mehrere beschädigte Einsatzgegenstände, darunter ein geschmolzener Einsatzgurt durch den Wurf von Bengalischen Fackeln. Die Zahl der verletzten Stadionbesucher wurde bis Montagmittag von zunächst drei auf 17 nach oben korrigiert. Es war laut Polizei zudem nicht auszuschließen, dass sich noch weitere Betroffene melden.

Rapid muss Klarheit schaffen

 "Ausschlaggebend für die Auseinandersetzung am Spielfeld waren vermutlich die gegenseitigen Bewürfe mit pyrotechnischen Gegenständen der beiden Fanlager", hielt die Polizei fest. Wie derartig viele pyrotechnische Gegenstände ins Stadion gelangen konnten, "obwohl bei behördlichen Rundgängen mit Sprengstoffhunden und bei Durchsuchungen der Stadiongäste beim Eintritt kaum bis keine gefährlichen Gegenstände gefunden werden, werden die Verantwortlichen dieser Veranstaltung klären müssen", hieß es in der Stellungnahme. Zahlreiche Videos würden noch gesichert und ausgewertet, um die Verantwortlichen für begangene strafbare Handlungen zu ermitteln und um potenzielle weitere Straftaten zu identifizieren und anzuzeigen.

Bundesliga-Strafsenat tagt erst nächste Woche

Der zuständige Bundesliga-Strafsenat wird mögliche Konsequenzen für die Fußballclubs Rapid und Austria nach den sonntägigen Fan-Ausschreitungen beim Wiener Derby frühestens nächste Woche in einer Sitzung behandeln. Das erklärte ein Bundesliga-Sprecher Montagmittag der APA - Austria Presse Agentur. Zunächst müsse die Anzeige der Bundesliga abgefasst werden, was aufgrund der enormen Fülle von Material, das es in diesem Fall auszuwerten gelte, seine Zeit brauchen.

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Wiener Skandal-Derbys seit 2005

Das 275. Wiener Derby wird nach den befürchteten Zuschauer-Ausschreitungen mit einer halben Stunde Verspätung angepfiffen.

Austria-Tormann Joey Didulica wird von den Rapid-Fans im Horr-Stadion mit Feuerwerkskörpern, Leuchtraketen und anderen Gegenständen beworfen.

Das Derby steht bereits in der 6. Minute vor dem Abbruch.

Rapid-Tormann Georg Koch geht zu Boden, nachdem ein aus dem Austria-Sektor geworfener Feuerwerkskörper in seiner Nähe explodiert war.

Hunderte Rapid-Anhänger stürmen im Derby gegen die Austria beim Stand von 0:2 auf den Rasen und attackieren Austria-Fans mit Leuchtraketen.

Das Spiel wird abgebrochen. Rapid erhält als Strafe ein Geisterspiel und eine Pönale von 50.000 Euro.

Eklat zwei Tage vor dem Derby

Vermummte Rapid-Fans prügeln in der Nähe der Generali Arena den Austria-Nachwuchsspieler Valentin Grubeck krankenhausreif

Beim Derby im Happel-Stadion kommt es zu Ausschreitungen.

In den darauffolgenden beiden Duellen der Erzrivalen bleiben die Gästesektoren geschlossen.

Rapid-Profi Maximilian Entrup wird beim Auslaufen nach einem Europa-League-Qualifi-Spiel Ziel einer Knallkörper-Attacke von Hütteldorfer Anhängern.

Der Stürmer war einst Mitglied der aktiven Austria-Fanszene.

Erneut kommt es zu Ausschreitungen vor und während dem Derby im Happel-Stadion

Rapid muss danach 35.000 Euro und die Austria 20.000 Euro Strafe zahlen.

Rapid-Fans provozieren mit Wurfgeschoßen auf Austrias Raphael Holzhauser

Es folgt eine mehrminütige Unterbrechung und 30.000 Euro Geldstrafe.

Neuerlich steht das Derby im Allianz Stadion vor dem Abbruch, weil Gegenstände unter anderem auf Holzhauser und Felipe Pires geworfen werden.

Zudem unterbinden zwei Platzstürmer im Finish einen vielversprechenden Austria-Angriff.

Erneut gibt es Krawalle zwischen den beiden Fanlagern

Nach dem Spiel werden insgesamt vier Personen verletzt.

Nach Derby in der Generali-Arena spricht die Polizei über 50 Anzeigen aus - viele davon im Zusammenhang mit Pyrotechnik - aus.

Beim Abmarsch zünden Rapid-Fans Bengalos im U-Bahnbereich bei Favoriten, u.a. vor einer voll besetzten U-Bahn mit offenen Türen.

Rapid feiert den ersten Heimsieg gegen die Austria im Allianz Stadion mit homophoben Schmähgesängen.

Die verbalen Entgleisungen einiger Rapid-Spieler und -Funktionäre resultieren in Spiel- und Funktionssperren.

Pyrotechnik aus dem Austria-Sektor landet im Familien-Sektor von Rapid.

Rapid-Anhänger stürmen nach Spielende (2:1) in die andere Ecke des Stadions. Auch von ihnen fliegen Leuchtkörper.

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