Liga knallhart

Nach Schande: Derby bald ohne Auswärts-Fans

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Wieder einmal ist das Sportliche eines Wiener Fußball-Derbys von einem Nebenschauplatz überlagert worden.  

Dass Rapid das zweite Heimduell mit dem Erzrivalen Austria gewann und die Tabellenspitze erklomm, ging am Sonntagabend unter. Schuld waren Fans beider Lager, die sich im Allianz Stadion mit Pyros bewarfen und eine Schlägerei lieferten. Muss man die Auswärtsfans bei Wiener Derbys in Zukunft aussperren? Fakt ist: Die Initiative dazu müsste wohl von der Bundesliga ausgehen.

Drei Fans und sechs Polizisten verletzt

Zur Erinnerung: Austria-Fans warfen aus ihrem Sektor Böller auf die angrenzende Familientribüne und provozierten somit eine Rauferei, Rapid-Anhänger nahmen die Einladung an und stürmten wild in die andere Ecke des Stadions. Auch von ihnen flogen Leuchtkörper. Die wüsten Szenen erinnerten mitunter an den Platzsturm von Rapid-Fans im Mai 2011 im alten Hanappi-Stadion. Wieso die Polizei erst Minuten später reagierte und Einsatzkräfte ins Zentrum des Geschehens beorderte, wird in den diversen Nachbesprechungen aufzuklären sein. Drei Stadionbesucher und sechs Polizisten wurden insgesamt laut einer vorläufigen Einsatzbilanz der Polizei verletzt.

Austria-Fans durch Schmähgesänge provoziert?

Die Austria-Fans waren durch die Vorkommnisse nach dem Derby-Sieg von Rapid am 25. Februar zusätzlich angestachelt. Damals hatten homophobe und andere beleidigende Schmähgesänge einiger Rapid-Spieler und -Funktionäre nach dem Spiel, die auf Handyvideos festgehalten wurden, für einen Eklat gesorgt. Als Entschuldigung für die Vorfälle vom Sonntag kann das selbstredend nicht herhalten.

Schulterschluss gegen Gewalt

Über Sanktionen der Bundesliga wird man frühestens in den kommenden Tagen erfahren. Das nächste Wiener Derby findet erst am 15. Februar 2025 statt. Ein Mittel könnten Risikospiele ohne Auswärtsfans sein. Wobei: Die Vereine würden dies ihrerseits nicht vorschlagen, hieß es unter vorgehaltener Hand. Eine solche Maßnahme müsste von der Bundesliga zumindest angestoßen, indem man die Clubs an einen Tisch bittet und ihnen einen Schulterschluss nahelegt, wenn nicht sogar aufgezwungen werden.

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Wiener Skandal-Derbys seit 2005

Das 275. Wiener Derby wird nach den befürchteten Zuschauer-Ausschreitungen mit einer halben Stunde Verspätung angepfiffen.

Austria-Tormann Joey Didulica wird von den Rapid-Fans im Horr-Stadion mit Feuerwerkskörpern, Leuchtraketen und anderen Gegenständen beworfen.

Das Derby steht bereits in der 6. Minute vor dem Abbruch.

Rapid-Tormann Georg Koch geht zu Boden, nachdem ein aus dem Austria-Sektor geworfener Feuerwerkskörper in seiner Nähe explodiert war.

Hunderte Rapid-Anhänger stürmen im Derby gegen die Austria beim Stand von 0:2 auf den Rasen und attackieren Austria-Fans mit Leuchtraketen.

Das Spiel wird abgebrochen. Rapid erhält als Strafe ein Geisterspiel und eine Pönale von 50.000 Euro.

Eklat zwei Tage vor dem Derby

Vermummte Rapid-Fans prügeln in der Nähe der Generali Arena den Austria-Nachwuchsspieler Valentin Grubeck krankenhausreif

Beim Derby im Happel-Stadion kommt es zu Ausschreitungen.

In den darauffolgenden beiden Duellen der Erzrivalen bleiben die Gästesektoren geschlossen.

Rapid-Profi Maximilian Entrup wird beim Auslaufen nach einem Europa-League-Qualifi-Spiel Ziel einer Knallkörper-Attacke von Hütteldorfer Anhängern.

Der Stürmer war einst Mitglied der aktiven Austria-Fanszene.

Erneut kommt es zu Ausschreitungen vor und während dem Derby im Happel-Stadion

Rapid muss danach 35.000 Euro und die Austria 20.000 Euro Strafe zahlen.

Rapid-Fans provozieren mit Wurfgeschoßen auf Austrias Raphael Holzhauser

Es folgt eine mehrminütige Unterbrechung und 30.000 Euro Geldstrafe.

Neuerlich steht das Derby im Allianz Stadion vor dem Abbruch, weil Gegenstände unter anderem auf Holzhauser und Felipe Pires geworfen werden.

Zudem unterbinden zwei Platzstürmer im Finish einen vielversprechenden Austria-Angriff.

Erneut gibt es Krawalle zwischen den beiden Fanlagern

Nach dem Spiel werden insgesamt vier Personen verletzt.

Nach Derby in der Generali-Arena spricht die Polizei über 50 Anzeigen aus - viele davon im Zusammenhang mit Pyrotechnik - aus.

Beim Abmarsch zünden Rapid-Fans Bengalos im U-Bahnbereich bei Favoriten, u.a. vor einer voll besetzten U-Bahn mit offenen Türen.

Rapid feiert den ersten Heimsieg gegen die Austria im Allianz Stadion mit homophoben Schmähgesängen.

Die verbalen Entgleisungen einiger Rapid-Spieler und -Funktionäre resultieren in Spiel- und Funktionssperren.

Pyrotechnik aus dem Austria-Sektor landet im Familien-Sektor von Rapid.

Rapid-Anhänger stürmen nach Spielende (2:1) in die andere Ecke des Stadions. Auch von ihnen fliegen Leuchtkörper.

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