Der neue Austria-Coach befeuert noch vor seinem ersten Spiel eine alte Debatte.
Am Samstag gibt der neue Austria-Coach Thomas Letsch sein Debüt. Gegen den WAC brauchen die Veilchen dringend Punkte, soll das Ziel Europacup doch im Auge behalten werden. Mit einer Aussage auf der Vereinshomepage sicherte sich der Neo-Trainer zwar gleich die Sympathien der Austria-Anhänger, provozierte aber die Fans des grün-weißen Erzrivalen und sorgte gleichzeitig für Kopfschütteln unter neutralen Beobachtern.
"Es gibt andere Vereine, die das auch behaupten, aber Rekordmeister ist ja wohl die Austria", erklärte der Deutsche vollmundig. Der leidige Rekordmeister-Streit entbrannte an der Frage, welche Meistertitel zu zählen sind. Rapid hat seit der ersten österreichischen Meisterschaft 1911 insgesamt 32 Titel geholt, die Austria stand 24mal zu Saisonende ganz oben. Am Verteilerkreis argumentiert man den Anspruch auf die Bezeichnung "Rekordmeister" damit, dass seit der gesamtösterreichischen Meisterschaft (1950) und der Einführung der Bundesliga (1975) die meisten Titel eingefahren wurden.
Letsch muss Austria fit machen
Je nach Rechnungsart gibt es also unterschiedliche Auffassungen. Allerdings werden sowohl in Deutschland, als auch in England, die Meistertitel aus der Frühzeit des Fußballs ebenfalls mitgerechnet.
Mit der Vergangenheit sollte sich Letsch aber ohnehin weniger beschäftigen. Der bei Red Bull Salzburg ausgebildete Coach muss die Wiener schleunigst wieder auf die Erfolgsspur führen, um einen internationalen Startplatz zu erreichen. "Die Austria stellt für mich einen der großen Vereine in Österreich dar. Mit riesiger Tradition. Mit dem neuen Stadion birgt die Austria ein Riesenpotential. Es ist eine Ehre für mich, hier zu arbeiten", freut sich der 49-Jährige auf die neue Aufgabe.
Einige Spieler seines neuen Klubs kennt Letsch bereits. "Patrick Pentz war bei mir in der U16 in Salzburg. Auch mit Florian Klein hab ich zusammengearbeitet. Dominik Prokop wollte ich damals unbedingt nach Salzburg holen. Gott sei Dank hat er sich entschieden, bei der Austria zu bleiben. Aber jetzt schließt sich der Kreis."