Rapid hat vier Endspiele um das Europacup-Play-off - das kann aber auch schon heute fix sein.
Schon Minuten nach der Cup-Final-Pleite gegen Salzburg stellte Trainer Didi Kühbauer die Spieler auf die nächsten Aufgaben an. „Er hat uns in der Kabine gesagt, dass wir die Köpfe jetzt nicht hängen lassen dürfen. Sonst verlieren wir auch die nächsten Spiele“, weiß Mittefeld-Spieler Dejan Ljubicic. Statt die Saison mit dem ersten Titel seit 1995 und der fixen Qualifikation für die Europa League gemütlich „ausklingen“ zu lassen, warten auf Rapid sieben Endspiele. „Wir hätten uns das Leben viel schöner machen können“, betont Kapitän Stefan Schwab. „Die Niederlage tut weh, aber das ganze Jammern hilft nichts. Wir müssen und werden aufstehen.“
Schwab: "Wir müssen und werden wieder aufstehen"
Der klare Plan: In der Liga muss Rapid in den nächsten vier Spielen die Top 2 halten. Dann gegen das andere Top-2-Team aus der Quali-Runde siegen, ehe es in einem Hin- und Rückspiel gegen den Fünften der Meister-Runde um den letzten Europacup-Startplatz geht. „Es wird eine harte Aufgabe, aber wir werden alles geben, um den Europacup zu fixieren“, betont Schwab. Der erste Schritt dafür soll heute bei der Admira gelingen (siehe unten). „Sobald der Anpfiff ertönt, muss die Cup-Niederlage aus den Köpfen sein“, weiß Schwab.
Gegen die Admira gewann Rapid alle drei Saisonduelle
Danach geht es zu Hause gegen Innsbruck (Rapid gewann alle drei Saisonduelle), auswärts nach Mattersburg (dort vergab Rapid im März die Meisterrunde) und zum Abschluss zu Hause gegen Altach (heuer drei Remis). „Wir sind in all diesen Spielen Favorit, müssen das nur auf den Platz bringen“, tönt Abwehrboss Mario Sonnleitner.
Rapid kann schon heute Europacup-Play-off fixieren
Derzeit ist man zwei Punkte vor Mattersburg, sechs Zähler vor einem Nicht-Europacup-Play-off-Platz. „Aber wir schauen nur auf uns“, so Kühbauer. Vielleicht geht sein Blick heute aber doch nach Mattersburg. Denn: Siegt Rapid bei der Admira und die Burgenländer gegen Altach, wäre das Europacup-Play-off fix. Das würde Rapids Horror-Woche ein klein wenig entschädigen. (Philipp Scheichl)
Rapid-Fahrplan bis zum Europa-Ticket
- Qualirunde: 4. Mai, 17 Uhr: Admira, auswärts 11. Mai, 17 Uhr: Innsbruck, heim 18. Mai, 17 Uhr: Mattersburg, auswärts 25. Mai, 17 Uhr: Altach, daheim
- 1. EUROPA-League-Play-off: 28. Mai: Quali-Sieger vs. Quali-Zweiter derzeit: Rapid zu Hause vs. Mattersburg
- 2. EUROPA-LEAgUE -Play-off: 30. Mai: 1. Play-off Sieger vs. Meister-5. 2. Juni: Meister-5. vs. 1. Play-off-Sieger derzeit: Rapid vs. Austria
- Einstieg in die Europa-League Gelingt Rapid die Quali über das Liga-Play-off, steigt man in der 2. Quali-Runde (ab 25. Juli ein).
Rapid will sich Frust wegballern
Ohne den gesperrten Murg will Rapid gegen Admira auch im 4. Saisonduell makellos bleiben.
In Spiel 1 nach der enttäuschenden Final-Niederlage gastiert Rapid in der Südstadt – und will sich den Frust von der Seele ballern. Gegen die Niederösterreicher gewann man bisher alle drei Saisonduelle, Torverhältnis: 8:0. „Wir müssen unsere Wut in Energie umwandeln“, so Keeper Strebinger. Bitter: Flügelspieler Murg fehlt nach der Gelb-Roten gegen Hartberg heute gesperrt.
Rapid ist derzeit eine einzige Baustelle
In Hütteldorf herrscht Planlosigkeit – wer soll im Moment die Entscheidungen treffen?
Wien. Nach dem verlorenen Cup-Finale reagiert bei Rapid das Chaos, ist der Verein in einem Teufelskreis: Durch das Zittern um Europa kann Rapid derzeit kaum Planungen für die neue Saison machen. Welche Spieler gehen, welche bleiben und welche kommen? Sportboss Fredy Bickel dankt im Sommer ab, wird keine Personalentscheidungen mehr treffen. Ein neuer Sportboss muss rasch her. Doch die Suche gestaltet sich schwierig: Zoki Barisic ist nicht mehr Wunschkandidat Nummer 1, Peter Stöger soll abgesagt haben. Die Suche geht also weiter. Doch wer sucht eigentlich? Das Präsidium, das im November neu gewählt wird? Eine kuriose Konstellation. Denn sollte sich Noch-Präsident Michael Krammer für einen Sportboss entscheiden, der nicht in die Neuausrichtung des neuen Präsidenten passt, ist ein Zündstoff vorprogrammiert.
Schwab nimmt die Bosse in die Pflicht
Der bevorstehende Umbruch sorgt bei Rapid für Planlosigkeit, in Hütteldorf herrscht Stagnation Zum Ärger der Spieler. Kapitän Stefan Schwab, der einen Sommer-Abgang auf ÖSTERREICH-Nachfrage nicht ausschließt, sagt: „Entscheidend wird, was der Plan vom neuen Sportdirektor und vom neuen Präsidium ist. Ich will wissen, was Rapid in Zukunft will.“ Die einzige sportliche Konstante bleibt Coach Didi Kühbauer – im Moment ist er mit den Planungen für die neue Saison fast auf sich alleine gestellt.