Nach Skandal-Derby

Rapid gegen Austria: Alarmstufe Rot vor dem 343. Wiener Derby

20.09.2024

Das letzte Aufeinandertreffen zwischen Rapid und Austria fiel in die Kategorie „Skandal-Derby“.

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© Gepa
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Wochenlang hielten sich die verbalen Entgleisungen und homophoben Gesänge der Rapidler nach dem 3:0-Sieg in den Schlagzeilen. Fast genau sieben Monate nach den Ausschweifungen in den Katakomben des Allianz Stadions stehen die Erzrivalen einander am Sonntag (17 Uhr, live auf Sky & Sport24-Liveticker) erstmals wieder gegenüber.

Von Fußball-Romantik und Heim-Festungen

„Im tiefsten Herzen bin ich ein Fußball-Romantiker. Das Wiener Derby ist ein riesiges Fußballfest“, trifft Austria-Trainer Stephan Helm vor dem Kampf um Wiens Nr. 1 versöhnliche Töne. Damals war außerdem noch Michael Wimmer Austria-Coach.

Sein Gegenüber Robert Klauß hat wohl gemischte Gefühle. Einerseits feierte er als Neo-Rapid-Trainer den ersten Derby-Heimsieg seit zehn Jahren, auf der anderen Seite war der Imageschaden nur schwer zu korrigieren. „Wir haben viel vom letzten Spiel gelernt und gehen entspannt ins Derby“, ließ sich Klauß bei der Abschluss-PK auf keine Mätzchen ein. Seine Mannschaft ist in der aktuellen Saison zumindest im eigenen Stadion auf Kurs. In der Allianz-Festung hat Rapid kein einziges Mal verloren (5 Siege, 1 Remis). Auswärts ist noch Luft nach oben. Bei der holprigen Generalprobe (1:1 beim WAC) musste Klauß auf Torjäger Guido Burgstaller verzichten.

Austria kommt mit Extra-Trainingszeit

Die Helm-Truppe kommt mit drei „spielfreien“ Wochen in den Beinen nach Hütteldorf. Nach der Länderspielpause musste die Partie gegen Sturm Graz aufgrund der Hochwasser-Katastrophe abgesagt werden. „Dadurch hatten wir mehr Trainingszeit“, so Helm, der personell aus dem Vollen schöpfen kann.

Dragovic mahnt auch Respekt vor Rapid ein

Besonders einer brennt auf das Duell mit dem Lieblingsfeind. Vierzehn Jahre liegt sein letztes zurück: Für Austria-Rückkehrer Aleksandar Dragovic zähle nur „All-In“. Seine Derby-Bilanz: 3 Siege, 2 Remis, 4 Niederlagen. Am Sonntag soll sich das Blatt wenden. Dafür müsse man „auch einmal die Eier haben, den Ball im Allianz Stadion zu halten.“ Kämpfen, kratzen, laufen. „Und vor allem einen Schritt mehr machen, ein Foul mehr machen, ein Tor mehr machen.“ Der Innenverteidiger mahnt aber auch: „Ich will keine großen Töne spucken. Wir müssen vor Rapid Respekt haben.“
Und in seinem 10. Duell mit dem Erzrivalen soll es für die Austria auch mit dem ersten Auswärtssieg in dieser Saison klappen

Rapid mit 137 zu 122 siegen mit positiver Bilanz

Die Austria ist derzeit Tabellensechster, hat seit vier Ligaspielen nicht mehr verloren und liegt nach Verlustpunkten mit einem Spiel weniger gleichauf mit Rapid. Allerdings wartet auf die Helm-Truppe die wohl schwierigste Woche der Saison. Innerhalb von sieben Tagen stehen das Auswärts-Derby gegen Rapid, das Nachholspiel gegen Sturm (Mittwoch) sowie das Gastspiel in Salzburg (Samstag) auf dem Programm.

 

Rapid sammelt Spenden für Hochwasser-Opfer

 

Das Derby steht auch im Zeichen der Hochwasserhilfe. Rapid rief unter dem Motto "GEMEINSAM.HELFEN.SPENDEN." zur finanziellen Unterstützung der Betroffenen auf, nach dem Spiel werden unter anderem getragene Trikots von drei Rapid-Spielern online versteigert. "Die Rapid-Familie hat wiederholt ihre große Spendenbereitschaft und Solidarität bewiesen und ich bin überzeugt, dass dem auch dieses Mal so sein wird", sagte Steffen Hofmann, Geschäftsführer SK Rapid. Auch der Heimatbezirk des Clubs, Wien-Penzing, hatte mit Überschwemmungen zu kämpfen. Am Matchtag und auch danach wird es mehrere Möglichkeiten zu spenden geben. Innerhalb der Mannschaft wird ebenfalls gesammelt.

 

Die Hütteldorfer sprachen den Mitgliedern der niederösterreichischen Freiwilligen Feuerwehren eine Einladung für das Heimspiel gegen den LASK am 28. September aus. Die Austria lud "als kleines Dankeschön" alle Mitglieder der Feuerwehren und Rettungsdienste zum Heimspiel gegen Aufsteiger GAK am 5. Oktober ein.

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