Grün-Weiß in Mega-Krise: Krankl lässt kein gutes Haar an Verantwortlichen.
Ein neues Stadion, ein neuer Sportchef, ein neuer Trainer, ein teurer Kader - aber die Ergebnisse schlecht wie lange nicht: Elf Mal saß Damir Canadi auf der grün-weißen Trainer-Bank, gewonnen hat er nur zwei Mal. Dafür kassierte er fünf Pleiten. Macht unterm Strich einen Punkteschnitt von 0,91 pro Spiel.
So schlecht war vor ihm seit Einführung der Bundesliga kein anderer Rapid-Trainer. Altachs früherer Erfolgscoach ist in Hütteldorf nicht mehr unumstritten. Seine Fußball-Weisheiten sollen bei den Spielern nicht gut ankommen. "Ja, wir sind in einer Krise", gibt Canadi offen zu, "aber da kommen wir nur alle gemeinsam wieder raus."
Dabei hätte der grün-weiße Karren - gemäß einer PR-Initiative - zum Frühjahrsstart aus dem Dreck gezogen werden sollen. Die traurige Realität: Statt einer Aufholjagd Richtung Europa gab's den Absturz ins Mittelmaß.
"Die Situation ist eine Zumutung"
"Für jeden echten Rapidler ist diese derzeitige Situation eine Zumutung. Ich kann die Aussagen der Herren Funktionäre und Trainer nicht hören. Da höre ich von falschen Spielern für das System von Canadi oder man will sich schon auf die nächste Saison konzentrieren", ist Hans Krankl erzürnt. Er fragt sich: "Wo gibt es denn so was? Will man Rapid an die Wand fahren?" Neo-Sportdirektor Frey Bickel nimmt er in Schutz, dieser müsse sich noch einarbeiten.
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Eines ist für den ÖSTERREICH-Kolumnisten hingegen sicher: "Einen zweiten Trainerwechsel während eines Spieljahres wird es nicht geben. Auch dann nicht, wenn man merkt, dass Canadi doch der Falsche ist. Die eitlen Rapid-Bosse werden sich nach dem Büskens-Fauxpas keinen zweiten Fehler eingestehen."
Nun kommt der Meister nach Wien
Und für Rapid könnte es noch tiefer gehen. Am Sonntag kommt Salzburg mit sieben Siegen in Serie im Gepäck. Der WAC oder die Admira könnten so am Rekordmeister vorbeiziehen. "Da droht schon die nächste Pleite. Gegen den Meister werden sich die Rapidler aber leichter tun", glaubt Krankl jedoch.
Salzburg kommt mit breiter Brust in das Weststadion, wird sich nicht verstecken - das käme den Hütteldorfern in der jetzigen Situation entgegen. "Man wird offensiv agieren, da kann Rapid die spielerischen Mängel kompensieren. Da hat das Team nichts zu verlieren", so Krankl abschließend.