Wieder einmal ist das Sportliche eines Wiener Fußball-Derbys von einem Nebenschauplatz überlagert worden.
Dass Rapid das zweite Heimduell in Folge mit dem Erzrivalen Austria gewann und die Tabellenspitze erklomm, ging am Sonntagabend unter. Schuld waren Fans beider Lager, die sich im Allianz Stadion mit Pyros bewarfen und eine Schlägerei lieferten. Muss man die Auswärtsfans bei Wiener Derbys in Zukunft aussperren? Die Initiative dazu müsste wohl von der Bundesliga ausgehen.
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Das 275. Wiener Derby wird nach den befürchteten Zuschauer-Ausschreitungen mit einer halben Stunde Verspätung angepfiffen.
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Austria-Tormann Joey Didulica wird von den Rapid-Fans im Horr-Stadion mit Feuerwerkskörpern, Leuchtraketen und anderen Gegenständen beworfen.
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Das Derby steht bereits in der 6. Minute vor dem Abbruch.
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Rapid-Tormann Georg Koch geht zu Boden, nachdem ein aus dem Austria-Sektor geworfener Feuerwerkskörper in seiner Nähe explodiert war.
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Hunderte Rapid-Anhänger stürmen im Derby gegen die Austria beim Stand von 0:2 auf den Rasen und attackieren Austria-Fans mit Leuchtraketen.
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Das Spiel wird abgebrochen. Rapid erhält als Strafe ein Geisterspiel und eine Pönale von 50.000 Euro.
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Eklat zwei Tage vor dem Derby
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Vermummte Rapid-Fans prügeln in der Nähe der Generali Arena den Austria-Nachwuchsspieler Valentin Grubeck krankenhausreif
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Beim Derby im Happel-Stadion kommt es zu Ausschreitungen.
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In den darauffolgenden beiden Duellen der Erzrivalen bleiben die Gästesektoren geschlossen.
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Rapid-Profi Maximilian Entrup wird beim Auslaufen nach einem Europa-League-Qualifi-Spiel Ziel einer Knallkörper-Attacke von Hütteldorfer Anhängern.
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Der Stürmer war einst Mitglied der aktiven Austria-Fanszene.
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Erneut kommt es zu Ausschreitungen vor und während dem Derby im Happel-Stadion
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Rapid muss danach 35.000 Euro und die Austria 20.000 Euro Strafe zahlen.
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Rapid-Fans provozieren mit Wurfgeschoßen auf Austrias Raphael Holzhauser
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Es folgt eine mehrminütige Unterbrechung und 30.000 Euro Geldstrafe.
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Neuerlich steht das Derby im Allianz Stadion vor dem Abbruch, weil Gegenstände unter anderem auf Holzhauser und Felipe Pires geworfen werden.
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Zudem unterbinden zwei Platzstürmer im Finish einen vielversprechenden Austria-Angriff.
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Erneut gibt es Krawalle zwischen den beiden Fanlagern
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Nach dem Spiel werden insgesamt vier Personen verletzt.
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Nach Derby in der Generali-Arena spricht die Polizei über 50 Anzeigen aus - viele davon im Zusammenhang mit Pyrotechnik - aus.
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Beim Abmarsch zünden Rapid-Fans Bengalos im U-Bahnbereich bei Favoriten, u.a. vor einer voll besetzten U-Bahn mit offenen Türen.
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Rapid feiert den ersten Heimsieg gegen die Austria im Allianz Stadion mit homophoben Schmähgesängen.
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Die verbalen Entgleisungen einiger Rapid-Spieler und -Funktionäre resultieren in Spiel- und Funktionssperren.
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Pyrotechnik aus dem Austria-Sektor landet im Familien-Sektor von Rapid.
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Rapid-Anhänger stürmen nach Spielende (2:1) in die andere Ecke des Stadions. Auch von ihnen fliegen Leuchtkörper.
Nun haben die Verantwortlichen von Rapid mit einer offiziellen Aussendung zu den Vorfällen Stellung genommen. "Als SK Rapid verurteilen wir jegliche Gewalt von und auf den Rängen – egal von welcher Seite – auf das Schärfste. Dies wurde bereits unmittelbar nach den Vorfällen von mehreren Verantwortlichen des SK Rapid auch klar so kommuniziert. Nun gilt es, diese Vorfälle aufzuarbeiten, zu analysieren, und dies begann bereits gestern am Abend und wird seit den frühen Morgenstunden des Montags fortgesetzt", lässt der Verein wissen.
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Weiters will man wie bisher auf die offene Kommunikation "mit der Liga, Sicherheitsdiensten und den zuständigen Behörden" setzen. Den beteiligten Personen drohen in weiterer Folge Hausverbote im Weststadion. Auch ein bundesweites Stadionverbot will der Verein für die Verdächtigen beantragen.
Prügelnder Mitarbeiter freigestellt
In einer brisanten Angelegenheit sorgt man in der Aussendung ebenfalls für Klarheit: Auf einigen Videos, die derzeit zur Derby-Schande kursieren, ist eine Person mit Akkreditierung zu sehen, die ebenfalls an körperlichen Auseinandersetzungen beteiligt ist.
Für ihn gibt es auch klare Konsequenzen. Es handelt sich tatsächlich um einen Vereinsmitarbeiter, der minutenlang versucht hat, den platzstürmenden Personen Einhalt zu gebieten. Doch nach Auswertung der Bilder dürfte er sich dann doch in den Raufhandel eingemischt haben. "In einer der Videosequenzen ist zu sehen, dass er sich später plötzlich aktiv am Geschehen beteiligt. Der SK Rapid wird auch diesen Vorfall untersuchen, der Mitarbeiter ist mit sofortiger Wirkung dienstfrei gestellt und wird zu den Geschehnissen befragt werden", lässt der Klub wissen.