Austria-Boss selbst Kandidat
Stöger sucht den neuen 'Mr. Austria'
19.07.2020
Sportboss Peter Stöger muss einen neuen Trainer finden - wird er es am Ende selbst?
Erst am Mittwoch endete die violette Horror-Saison mit dem Play-off-Aus gegen Hartberg, am Freitag erfolgte der nächste Paukenschlag: Trainer Christian Ilzer verabschiedet sich nach nur einem Jahr, vom Verteilerkreis erfolgte der fliegende Wechsel zu Sturm Graz.
Die Austria steht damit nicht nur ohne Europacup, sondern plötzlich auch ohne Trainer da. "Ich würde nicht sagen, dass das zu erwarten war. Dieser Entschluss ist doch ein wenig überraschend", erklärte Sportvorstand Peter Stöger, der bis zuletzt von einem Verbleib ausgegangen war.
Die große Frage: Wer wird der neue "Mister Austria"? Stöger will bei der Suche keinen Schnellschuss machen: "Wichtig ist, dass wir nicht die schnellste, sondern die richtige Entscheidung treffen." Kein Wunder, denn die Fluktuation auf der violetten Trainerbank spricht für sich. Seit dem Meistertitel vor sieben Jahren hatte die Austria ebenso viele Trainer.
Nach der Saison 2012/13 ging auch zum letzten Mal ein Coach aus freien Stücken: Meistermacher Peter Stöger. Das violette Urgestein weist mit 2,31 auch den besten Punkteschnitt der jüngeren Vergangenheit auf. Kein Wunder also, dass in Fankreisen Stöger selbst als neuer Trainer gefordert wird.
Violets-Coach Suchard wäre naheliegende Option
"Das kann man ausschließen", hat der 54-Jährige diese Idee zwar schon im vergangenen Herbst dementiert. Aber: Mit dem Abgang von Ilzer wurden die Karten neu gemischt - früher als erwartet. Eine mögliche Variante: Stöger übernimmt das Zepter mit Young-Violets-Coach Harald Suchard als Co-Trainer. Alternativ wird Suchard auch selbst als neuer starker Mann gehandelt. Mit einer 8:2-Gala gegen die Juniors OÖ rückte er am Freitag besonders ins Rampenlicht.
Was ebenfalls für Stöger und Suchard spricht: Beide sind bereits im Klub und dementsprechend kostengünstig. Zur Trainersuche gesellt sich bei der Austria bekanntlich auch jene nach einem Investor. Fest steht: die Veilchen sind in der Sommerpause voll gefordert.