Bundesliga

Bullen fertigen Sturm mit 4:2 ab

25.02.2018

Vier Tore kassiert, zwei Rote Karten bekommen und der Coach wurde auf Tribüne verbannt: Ein Chaos-Spiel für die Grazer.

Zur Vollversion des Artikels
© GEPA
Zur Vollversion des Artikels

Red Bull Salzburg strebt mit Riesenschritten dem historischen fünften Fußball-Meistertitel in Serie zu. Drei Tage nach dem Europa-League-Triumph über Real Sociedad setzten sich die "Bullen" am Sonntag im Schlager der 24. Bundesligarunde mit 4:2 (1:1) bei Sturm Graz durch und bauten mit dem vierten Sieg im vierten Spiel 2018 den Vorsprung auf ihren ersten Verfolger bereits auf zehn Punkte aus.

Sturm ging zwar durch Stefan Hierländer (37.) in Führung und träumte auch nach dem zwischenzeitlichen 2:3 durch Thorsten Röcher (75.) noch einmal vom zweiten Saisonsieg gegen den Meister. Doppelpacks von Munas Dabbur (45., 57.) und Fredrik Gulbrandsen (73., 84.) waren schließlich aber zu viel für die Gastgeber, die im Finish noch Christian Schulz (82.) und Thomas Schrammel (91.) mit Gelb-Rot verloren.

Sturm-Coach auf Tribüne verbannt


Schon zuvor hatte Sturm-Coach Heiko Vogel nach einem Wasserflaschen-Kick auf die Tribüne müssen (78.), der Deutsche wartet weiter auf seinen ersten Sieg mit Sturm. Der Winterkönig aus Graz holte aus den jüngsten fünf Partien nur einen Zähler und muss seine kleinen Titelträume wohl begraben.

Salzburg präsentierte sich im Vergleich zur Europa League an mehreren Positionen verändert: In der Innenverteidigung kam Duje Caleta-Car etatmäßig für Jerome Onguene, im offensiven Mittelfeld ersetzte Hannes Wolf Xaver Schlager, Valon Berisha kehrte zurück, und Reinhold Yabo rückte für Amadou Haidara nach rechts. In Sturm durfte sich Gulbrandsen anstelle des zuletzt starken Hwang Hee-chan versuchen. Umstellungen, die Rose mit dem dichten Programm seiner Mannschaft begründete. Sturm agierte mit einer Blaupause vom 1:1 gegen Rapid, nur Solospitze Deni Alar wurde durch Emeka Eze ersetzt.
 

Bullen mit zwei Drittel Ballbesitz

Nach einer Schweigeminute für Sturms verstorbenen Ehrenpräsidenten Hans Rinner nahm das Spiel bei Minusgraden und nur 7.157 Zuschauern den erwarteten Verlauf. Salzburg versuchte den Gegner mit gut zwei Drittel Ballbesitz zu dominieren, brauchte trotz zahlreicher Standards dank mangelnder Präzision aber bis zur 29. Minute, um eine nennenswerte Chance herauszuspielen: Sturm-Goalie Jörg Siebenhandl vereitelte da mit einer Fußabwehr bei einem von Gulbrandsen abgefälschten Schuss Andreas Ulmers den Rückstand.

Sturms defensive Fünferkette hielt vorerst dicht, ab der 20. Minute konnten die "Blackys" dann auch mehrere zumindest halbgefährliche Aktionen herausspielen. Eine davon ging auf das Konto von Eze, der - kaum bzw. schlecht bedrängt - von der Mittellinie bis zur Cornerlinie zog und mit einem Stanglpass Hierländer bediente. Dass die Gäste kurz vor der Pause zurückschlugen, kam sieben Minuten später leicht überraschend. Ein wunderschöner Pass Berishas auf Gulbrandsen löste die Sperre: der vom Norweger bediente Dabbur musste aus wenigen Metern nur noch einschieben.

Gut zehn Minuten nach Wiederbeginn krönte der 25-Jährige dann nach Idealvorlage Diadie Samassekous seine Leistung mit einem Lupfer über Siebenhandl und führt die Torschützenliste mit 16 Treffern nun klar an. Der Sieg schien spätestens mit dem 3:1 durch Gulbrandsen nach Assist von Stefan Lainer sicher, kam aber doch noch ins Wanken, weil Röcher mit Übersicht und/oder etwas Glück Goalie Alexander Walke überhob. Vogel hatte da bereits mit Bright Edomwonyi einen weiteren Stürmer gebracht und warf wenig später auch noch Deni Alar ins Geschehen. Gulbrandsen sorgte nach Wolf-Assist aber für die Entscheidung.
 

Zur Vollversion des Artikels