Der Trainer hat Kaiserslautern aus familiären Gründen abgesagt.
Sturm Graz darf weiterhin mit Erfolgstrainer Franco Foda planen, der Deutsche wird auch in der kommenden Saison als Chefcoach des steirischen Fußball-Bundesligisten arbeiten und damit seinen bis 2010 laufenden Vertrag erfüllen. Der 43-Jährige war zuletzt mit dem deutschen Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern in Verbindung gebracht worden, entschied sich jedoch am Montag für einen Weiterverbleib in der Steiermark. Hauptausschlaggebend dafür waren familiäre Gründe.
"Besonderer Verein"
"Kaiserslautern wäre sehr
interessant gewesen. Es ist zwar ein Zweitligist, aber ein besonderer
Verein, bei dem ich auch als Spieler aktiv war (1987 bis 1990). Lautern hat
ein ähnliches Konzept wie Sturm und setzt auf junge Spieler",
meinte Foda über die Vorzüge von Kaiserslautern, das die vergangene Saison
in der zweiten Liga auf Rang sieben und damit im vorderen Mittelfeld beendet
hatte.
Nicht ohne Familie
"Ich hätte jedoch ohne Familie hingehen
müssen", so der zweifache Familienvater über den letztlich
ausschlaggebenden Punkt. Denn die Familie wäre auf jeden Fall in Graz
geblieben, da sein Sohn im kommenden Jahr dort die Matura absolviert. "Insofern
wäre mein Schritt halbherzig gewesen, und halbherzige Sachen mache ich nicht."
Damit gilt die volle Konzentration Fodas weiter jenem Verein, bei dem er
mittlerweile seit 1997 als Spieler (bis 2001) und Coach - u.a. auch als
Amateur- und Co-Trainer - arbeitet.
Ticket für Europa-League-Quali
Am Sonntag hatte Sturm trotz
eines 2:3 in Ried Rang vier in der Liga und damit einen Startplatz in der
Europa-League-Qualifikation fixiert. Fodas Erfolge in Graz sind
unbestritten, schließlich hat er mit Sturm mit vergleichsweise geringen
finanziellen Mitteln den Weg in den Europacup geschafft, sehenswerten
Fußball gezeigt und Talenten wie Sebastian Prödl oder Jürgen Säumel zum
Durchbruch verholfen. Foda will sich mit Sturm auch 2009/10 nach der Decke
strecken. "Wir werden auch in der kommenden Saison probieren,
anzugreifen und einen internationalen Startplatz zu holen", so Foda.
Freude bei Sturm
Wie es 2010 nach Ablauf des Vertrages
weitergeht, kann Foda nicht sagen, merkte jedoch an: "Jeder Trainer
will einmal in einer Topliga arbeiten. Wer etwas anderes sagt, der lügt."
Große Erleichterung machte sich bei Sturm-Boss Hans Rinner breit. "Für
uns ist es toll, dass sich Franco für Sturm entschieden hat. Ihn eins zu
eins zu ersetzen, wäre fast unmöglich gewesen, weil das ganze Umfeld passt.
Ansonsten hätten wir innerhalb von eineinhalb Wochen einen Trainer suchen
müssen, da wären wir vor einer sehr schweren Aufgabe gestanden",
weiß Rinner.
Bisherige Trainerbilanz
Franco Foda hat als Trainer von Sturm Graz bisher in 134 Bundesliga-Spielen 58 Siege, 30 Remis und 46 Niederlagen bei einem Torverhältnis von 203:171-Toren erreicht. Im eigenen Stadion schaut die Bilanz (66 Spiele - 37 Siege/17 Remis/12 Niederlagen/Torverhältnis 115:59) klar besser aus als in der Fremde (68 - 21/13/34/88:112). Die 60 Zähler in der am Wochenende zu Ende gegangenen Bundesliga-Saison bedeuteten einen neuen persönlichen Punkte-Rekord für den 43-Jährigen. In den bisherigen Saisonen erreichte Foda als Cheftrainer mit den Grazern die Ränge sechs (2002/03), sieben (2006/07) und jeweils vier (2007/08 und 2008/09). |