Im Duell der zwei Europa-League-Teilnehmer verteidigt Sturm Graz am Sonntag in Linz die Tabellenführung in der Fußball-Bundesliga.
Die Steirer gastieren beim heimstarken LASK am Sonntag (ab 17 Uhr im Sport24-Liveticker), der auf der Gugl in dieser Saison noch kein Ligaspiel verloren und nur einen Gegentreffer zugelassen hat. "Wenn wir unsere Tugenden auf den Platz bringen, ist gegen Sturm, speziell zu Hause, was möglich", erklärte LASK-Trainer Thomas Sageder vor dem Schlagerspiel der 13. Runde.
Durch die 0:1-Niederlage gegen Austria Wien ist der Vorsprung der Grazer auf Titelverteidiger Salzburg auf einen Punkt geschmolzen. Für den LASK bietet sich nun die Möglichkeit, bis auf zwei Punkte an die Steirer heranzurücken und das Rennen an der Spitze zu einem Dreikampf zu machen. "Dass Sturm noch über uns steht, ist außer Frage. Aber es ist super für uns, wenn wir gegen so einen Gegner zeigen können, was wir draufhaben", meinte Sageder.
Nachdem die Athletiker verhalten in die Saison gestartet waren, sieht der Coach vor allem seit Oktober eine stete Weiterentwicklung, die zuletzt zu sieben Punkten aus drei Spielen geführt hat. "An Selbstvertrauen mangelt es nicht. Man sieht, dass wir uns Schritt für Schritt verbessern", erklärte Sageder. Er ortet aber auch noch einiges Potenzial. "Eines der zentralen Themen sind Standards, da wollen wir besser werden", betonte er, nachdem gegen Union Saint-Gilloise (1:2) und Rapid (3:3) Standardsituationen zu Gegentreffern geführt haben.
LASK warnt vor "hoher Intensität"
Gegen Sturm, das die jüngsten zwei Duelle gewonnen hat, könnte dieser Umstand ins Auge gehen. Zudem müsse man "die hohe Intensität mithalten", erklärte Ivan Ljubic. "Wir müssen so wenig Fehler wie möglich im Spielaufbau machen, darauf warten sie. Ballgewinn, Standards, Intensität, das machen sie auf sehr hohem Niveau", so der ehemalige Sturm-Spieler.
Der LASK kommt ebenso von einem intensiven und letztlich erfolgreichen Cupmatch (6:5 im Elfmeterschießen gegen Kapfenberg) wie Sturm. Die Grazer setzten sich in einem mitreißenden Derby gegen den GAK mit 3:2 durch. "Der LASK hat ebenso wie wir einen harten Cup-Fight hinter sich, sie waren zwar einen Tag früher dran, haben aber dafür auch 120 Minuten gespielt - beide Mannschaften werden vielleicht noch etwas Müdigkeit verspüren", vermutete Sturm-Goalie Kjell Scherpen. "Aber beide Teams sind in guter Form, die Fans können sich sicher ein tolles Spiel erwarten."
Sturm fehlt Offensiv-Trio
Die Grazer müssen auf das Offensivtrio Otar Kiteishvili, William Böving und neuerdings auch Seedy Jatta verzichten. Trainer Christian Ilzer sprach im Vorfeld von der Wichtigkeit, mentale Frische auf das Feld zu bringen. "Der LASK hat seit unserem Duell in der zweiten Runde eine starke Entwicklung genommen, ist enorm stabil und besitzt große individuelle Qualität sowie mit (Robert) Zulj einen Spieler, der immer den Unterschied ausmachen kann", warnte Ilzer. "Ergebnisse wie der Sieg in Salzburg kommen sicher nicht von ungefähr."
Für beide Clubs geht es nach dem Bundesliga-Schlager am Donnerstag gleich international weiter. Der LASK hofft im Heimspiel gegen Saint-Gilloise auf die ersten Punkte in der Gruppe E, Sturm kämpft in Bergamo gegen Atalanta um Platz zwei in der Gruppe D.