Wiener planen die Zukunft: Für Trainingszentrum gibt es zwei Szenarien.
Der SK Rapid hat auf dem Weg zu einem neuen Trainingszentrum die nächsten Schritte getan. Von anfangs vier möglichen Standorten sind zwei in die Endauswahl gekommen. Das verlautete der Bundesliga-Tabellendritte unmittelbar vor der Ordentlichen Hauptversammlung am Montagabend im Allianz-Stadion. Läuft alles nach Plan, wird die Errichtung im Wiener Prater über die Bühne gehen.
Ziel der Hütteldorfer ist es, das Wiener Energiezentrum (Josef-Fritsch-Weg) samt den Trainingsplätzen beim Ernst-Happel-Stadion zu verwenden. "Das ist unser bevorzugtes Projekt", betonte Präsident Michael Krammer. Offene Punkte seien aber noch zu klären. So ist der ASK Elektra aktuell dort beheimatet. Für den Wiener Stadtligisten muss daher im Bezirk eine Lösung gefunden werden.
Ein weiteres Kriterium für Rapid ist die langfristige Zusicherung der Trainingsplätze. "Wir brauchen eine mindestens 30-jährige Standortgarantie über Pacht. Nur dann macht es Sinn, dort nachhaltig zu investieren", gab Krammer Einblick. Sein Optimismus ist groß. "Ich denke, dass beides lösbar ist." Das unterstrich auch Wirtschafts-Geschäftsführer Christoph Peschek: "Wir sind in intensiven Gesprächen mit allen Beteiligten. Auch von der Stadt Wien ist eine Lösungsbereitschaft erkennbar."
Entscheidung bis Mitte 2018
Sollte es keine Einigung geben, werden Rapids Kicker künftig im Tullnerfeld, angeschlossen an den Bahnhof, in Niederösterreich auf einem 1.000 Quadratmeter großen Areal trainieren. Eine Bauträgerstudie wurde von den Wienern in Auftrag gegeben, die Ergebnisse sollten bald vorliegen. "Es wird knapp nicht im zweistelligen Millionenbereich liegen", vermutete Krammer, nach dessen Schätzung die Wiener Variante vermutlich die billigere Lösung wäre. Eine finale Entscheidung soll bis Mitte 2018 getroffen werden, die Umsetzung 2019 beginnen.
Das war nur eines der Themen auf der Hauptversammlung, zu der 1.000 Mitglieder erwartet wurden. Die sportlich enttäuschende Saison 2016/17 wurde klarerweise noch einmal angesprochen. Auch da der Club aktuell wieder im Aufwind ist, hat Krammer trotzdem die zu Beginn seiner Ära 2013 formulierten hohen Ziele - Top 50 Europas bis 2019, drei Titel in zehn Jahren - weiter im Auge. "Aktuell sind wir die Nummer 64, ganz wollen wir die Top 50 noch nicht abschreiben. Und das Ziel drei Titel ist durchaus noch möglich", erläuterte Krammer.
"Gibt uns eine Sonderstellung"
Sehr zufrieden stimmt ihn die Fan-Entwicklung. 43 Prozent aller Bundesliga-Besucher 2016/17 hätten ein Spiel mit Rapid gesehen. "Rapid auswärts ist jeweils das zuschauerstärkste Spiel der anderen Clubs. Das gibt uns eine Sonderstellung", so Krammer. Sein Club zeigt aktuell auch einmal mehr seine soziale Seite. Gemeinsam mit der Volkshilfe wurde ein Projekt zur Unterstützung armutsbetroffener Kinder in Österreich gestartet. Die Umsetzung soll im Februar 2018 starten.
Neuigkeiten gab es am Montag zudem aus sportlicher Sicht. Der Vertrag von Alex Sobczyk wurde vorzeitig bis Sommer 2020 verlängert. Der 20-jährige Stürmer ist aktuell an Schlusslicht St. Pölten verliehen und wird die Saison auch dort zu Ende spielen. "Es gibt schon noch ein, zwei Sachen, die ich gerne noch dieses Jahr erledigen würde", hoffte Sport-Geschäftsführer Fredy Bickel auf weitere Verlängerungen noch 2017.