Rapid hat auch das zweite Saisonduell mit Salzburg in der Fußball-Bundesliga ungeschlagen überstanden.
Nach dem Heim-3:2 Anfang September erkämpften sich die Hütteldorfer am Samstag in Wals-Siezenheim in einer packenden Partie ein 2:2-Remis. Der Abstand des Dritten auf Tabellenführer Sturm Graz wuchs in der letzten Runde vor der Winterpause auf acht Zähler an, die Salzburger sind als Fünfter 13 Punkte hinter dem Titelverteidiger zurück, sie haben aber noch ein Nachtragsspiel.
Die Gastgeber legten durch Nicolas Capaldo (34.) und Dorgeles Nene (56.) zweimal vor, die Wiener schlugen durch Jonas Auer (48.) und den nach seiner Verletzungspause zurückgekehrten Isak Jansson (74.) aber jeweils zurück. Die Punkteteilung vor 10.356 Zuschauern war durchaus gerecht. Beide Teams verpassten eine siegreiche Europacup-Generalprobe. Salzburg hat am Dienstag in der Champions League Paris St. Germain zu Gast, Rapid misst sich am Donnerstag in der Conference League auswärts mit Omonia Nikosia.
Gloukh vergab wieder Elfmeter
Die wieder in einer 4-2-3-1-Formation agierenden Salzburger nahmen den Schwung vom 4:0-Sieg gegen Hartberg mit, bereits früh kam Nene nicht richtig zum Abschluss (2.) und ging ein Schuss von Oscar Gloukh vorbei (3.). Der israelische Offensivmann, der sich auf der Zehnerposition wohlfühlte, war es auch, der Niklas Hedl zu einer Parade zwang (25.). Eine Minute später köpfelte Petar Ratkov Rapids Auer im Strafraum an der Hand an, der unplatzierte Strafstoß von Gloukh war allerdings leichte Beute für den Schlussmann der Wiener.
Gloukh erlebte ein Déjà-vu, war er doch auch schon am Mittwoch bei einem Elfmeter (29.) an Hartberg-Tormann Raphael Sallinger gescheitert. Hedl ließ sich in der Folge auch von einem Richtung Kreuzeck angetragenen Schuss von Stefan Bajcetic nicht überraschen (28.). Das längst überfällige 1:0 folgte wenig später. Nene bediente nach einem Dribbling den aufgerückten Capaldo, der von Auer nicht aggressiv genug attackiert wurde und an diesem vorbei ins lange Eck traf.
Die Wiener hatten mit dem Forechecking der "Bullen" große Probleme und konnten das eigene Spiel kaum aufziehen. Offensive Aktionen suchte man mit einer Ausnahme vergebens. Da zog Nikolaus Wurmbrand bei einem Konter nach Beljo-Zuspiel zwar an ÖFB-Teamgoalie Alexander Schlager vorbei, seinen Schuss konnte Daouda Guindo in höchster Not vor der Linie klären (43.).
Chancenfurioso in Hälfte zwei
Nach Wiederbeginn entwickelte sich eine intensive Partie mit Chancen in Hülle und Fülle. Ständig ging es hin und her. Ratkov schoss vorbei (46.) und Nene hatte Pech, dass Auer seinen Abschluss noch blocken konnte (47.). Im Gegenzug rückte der Rapidler auf der anderen Seite in den Mittelpunkt. Wie auch schon bei seinem herrlichen Treffer im Hinspiel gegen Salzburg zeigte er seine Weitschuss-Qualitäten. Diesmal profitierte er davon, dass Gadou den Ball ins lange Eck abfälschte.
Schlager verhinderte einen Doppelschlag der Gäste im Duell mit Wurmbrand (56.). Die Hausherren machten ihre Sache besser, dank eines Rapid-Geschenks. Nachdem Hedl einen Gloukh-Schuss pariert hatte, klärte Nenad Cvetkovic den Ball seitlich genau vor die Füße von Nene, der keine Mühe hatte, zu vollenden. Wurmbrand vergab danach wieder eine Chance und wurde in Minute 61 ausgetauscht. Zu diesem Zeitpunkt kam Jansson zu seinem Comeback und brachte damit noch einmal ordentlich Schwung. Der Schwede scheiterte bald einmal an Schlager (67.).
Eine Minute später wurde ein Abstaubertor von Serge-Philippe Raux-Yao aufgrund eines Handspiels von Cvetkovic aberkannt. Das 2:2 war aber nur kurz aufgeschoben. Lukas Grgic bediente mit einem Ball über die Abwehr ideal Jansson, der Schlager mit einem Heber bezwang. Dion Beljo hätte nachlegen können, scheiterte aber (76.). Im Finish lag auf beiden Seiten der Siegtreffer in der Luft. Im zweiten Salzburger Spiel seit der Einsetzung von Rouven Schröder als Sport-CEO gab es keinen Sieg. Damit hat Salzburg nur eines der jüngsten sieben Ligaspiele gewonnen, bei Rapid schaute in den letzten sechs Partien nur ein Dreier heraus.