Steirer sichern sich Meistertitel in der 1. Liga und feiern damit nach 41 Jahren ihr Comeback im Oberhaus.
Seit Dienstagabend ist es offiziell: Der SV Kapfenberg kehrt nach 41 Jahren wieder in Österreichs höchste Fußball-Spielklasse zurück. Die Steirer, die in den vergangenen sechs Saisonen in der Red Zac Liga ein wahres Wellental erlebten und noch im Mai 2007 schon mit der Regionalliga planten, nehmen ab Juli den Platz von Wacker Innsbruck ein. Die Steiermark ist damit wieder mit zwei Teams in der Bundesliga vertreten.
Der Aufstieg Kapfenbergs hat historische Dimensionen. Denn mit den 1947 gegründeten "Falken" kehrt jener Club ins Oberhaus zurück, der sich schon in der Nachkriegszeit als einer der wenigen Provinz-Kräfte anschickte, die Wiener Dominanz in der höchsten Spielklasse zu brechen. Immerhin klassierte man sich in der dortigen Staatsliga in den Jahren 1955 (als bester Nicht-Wiener Verein), 1957 und 1958 jeweils auf Platz sieben, 1967 ereilte den Verein aber das vorläufige Abstiegsschicksal.
2002 meldete sich die Elf aus dem Mürztal in der zweithöchsten Spielklasse zurück, 2005 scheiterte der Bundesliga-Aufstieg lediglich an der SV Ried. Dass sich Kapfenberg nun ausgerechnet ein Jahr nachdem man schon als sportlicher Absteiger festgestanden war und nur durch den negativen Lizenzbescheid für den GAK vor dem Gang in die Drittklassigkeit bewahrt wurde, nach oben katapultiert, kommt freilich überraschend.
Doch Werner Gregoritsch, der im September 2006 das Traineramt in Kapfenberg übernahm, gelang es dennoch, aus einer No-Name-Truppe ein schlagkräftiges und kämpferisch starkes Kollektiv zu formen. Ab der 18. Runde führte man die Tabelle ununterbrochen an, der Acht-Punkte-Vorsprung zwei Runden vor dem Ende spricht für sich. Als Fanmagnet kann man die Elf freilich dennoch nicht bezeichnen. Nur selten wird die 3.000-Zuseher-Marke im Franz-Fekete-Stadion "geknackt".
Aus organisatorischer Sicht ist der Aufstieg jedenfalls problemlos: Die Bundesliga hat dem Verein bereits die Lizenz für die kommenden Saison erteilt, dabei nur eine Bedingung gestellt: Das Stadion muss auf Bundesliga-Standard gebracht, die Sitzplatzkapazität auf 3.000 erhöht werden. Die Übergangsfrist dafür beträgt ein Jahr.
Für Trainer Werner Gregoritsch bedeutet der Aufstieg zugleich eine Rückkehr in Österreichs höchste Spielklasse. Zuletzt hatte der Steirer dort bis zum Sommer 2004 den SV Mattersburg trainiert. Auch mit den Burgenländern war dem 50-Jährigen 2003 der Sprung von der Red-Zac- in die Bundesliga gelungen. Die ersten Neuzugänge stehen bereits fest: Andreas Rauscher (FC PAX Gratkorn) und Arno Kozelsky (DSV Leoben) wurden für die kommende Saison verpflichtet, auch der 22-jährige US-College-Spieler (Monmouth) Damon Wilson soll zum Team stoßen.