Drei Pflichtspiele sieglos, zwei Niederlagen in Folge: Red Bull Salzburg steht nach dem verpatzten Start in die Ligaphase der Fußball-Champions-League am Mittwoch bei Sparta Prag vor einer nicht alltäglichen Situation.
Im Auswärtsspiel der 7. Bundesliga-Runde bei der WSG Tirol soll daher am Sonntag (14.30 Uhr) wieder für Positiv-Schlagzeilen gesorgt werden. "Für uns ist klar, dass wir es besser machen und eine Reaktion zeigen müssen", sagte Salzburg-Trainer Pepijn Lijnders.
Die Meisterschaft stelle einen ganz wichtigen Bewerb dar. "Wir wollen allen beweisen, dass wir weiter wachsen können", betonte der Niederländer. In Prag hatte sich seine junge Truppe in der Defensive viele individuelle Fehler geleistet, zudem fehlte in der Offensive die Durchschlagskraft. "Für uns ist es wichtig unser letztes Spiel noch einmal genau zu analysieren und dabei den Finger in die Wunde zu legen", gab der 41-Jährige am Freitag daher zu Protokoll.
Bullen schon drei Pflichtspiele sieglos
Statt einem erhofften Startsieg gegen einen der vermeintlich leichteren Gegner in der "Königsklasse" gab es eine herbe Enttäuschung. Wie auch schon zuvor in der Meisterschaft beim 2:3 bei Rapid. Der Statistik nach ist ein weiterer Rückschlag der "Bullen" nicht zu erwarten. Gegen die WSG konnten zehn von bisher elf Ligaduellen gewonnen werden, 40 erzielte Tore unterstreichen die Dominanz. "Wir gehen zwar als Favorit in das Match, aber das bedeutet nicht viel. Wir müssen am Rasen zeigen, dass wir besser sind und den Sieg unbedingt wollen", verlautete Offensivspieler Oscar Gloukh.
Die klar angepeilten drei Punkte müsse man sich erst hart erarbeiten. Der Israeli könnte eine tragende Rolle spielen, in seinen jüngsten fünf Ligaeinsätzen war er jeweils an mindestens einem Tor direkt beteiligt. Inwiefern Rotation für Lijnders, der vor dem "Tempo, vor allem über die Flügel" des Gegners warnte, eine Rolle spielt, wird sich zeigen. Da mit Mads Bidstrup, Fernando, Daouda Guindo, Takumu Kawamura, Maurits Kjaergaard und Aleksa Terzic wichtige Kräfte fehlen, ist die Personalsituation nach wie vor nicht rosig.
WSG Tirol konnte erst einmal gegen Ligakrösus gewinnen
Bei den Tirolern fallen nur Tobias Anselm und Yannick Vötter aus. Salzburgs Auftritt in der "Königsklasse" hat WSG-Coach Philipp Semlic interessiert verfolgt. "Wir werden nicht viele Torchancen haben, die gilt es konsequent und kaltschnäuzig zu nutzen, wie es Sparta Prag vorgezeigt hat. Dann verändert sich oft auch ein Spiel." Den einzigen Sieg gegen Salzburg konnten die Tiroler mit einem 3:2 am 21. April 2021 am Tivoli feiern. "Wir sind uns der Challenge bewusst. Ich bin überzeugt, dass wir eine Chance haben, auch wenn die Wahrscheinlichkeit für einen Sieg nicht so hoch ist", sagte Semlic.
Gerade da brauche es eine "Top-Top-Leistung", um Zählbares mitnehmen zu können. Eine gute Kompaktheit samt mutigem Auftritt im Spiel nach vorne sei nötig. "Wir wissen, dass, wenn wir es schaffen, die erste und zweite Pressinglinie bei ihnen zu brechen, immer wieder gefährlich sein können", meinte der WSG-Coach, der den Liverpool-Einfluss bei Salzburg durch Liijnders als "spannend" bezeichnete.