Austria und Sturm siegen

Titelrennen bleibt weiter spannend

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Die Titelkonkurrenten Austria und Sturm siegen, Rapid verliert in Ried.

Das Meisterrennen in Österreichs Fußball-Bundesliga bleibt auch nach den Samstagsspielen der 34. und vorvorletzten Runde hochspannend. Sturm Graz verteidigte dank eines 2:0-Auswärtssieges gegen den LASK die Tabellenführung zwei Punkte vor der Wiener Austria, die vor heimischem Publikum Wacker Innsbruck mit 1:0 schlug. Salzburg, das weitere zwei Zähler zurück liegt, kann am Sonntag mit einen Erfolg in Mattersburg Platz zwei zurückerobern.

Für Rapid, das in Ried mit 1:2 unterlag, wird indes eine Saison ohne Europacup-Startplatz fast schon zur Gewissheit. Schon bei einem Remis von Salzburg am Sonntag wäre die Minimalchance auf ein internationales Ticket auch rein rechnerisch dahin. Steffen Hofmann und Co. müssen sogar noch fürchten, von Wiener Neustadt auf Rang sechs verdrängt zu werden. Die Niederösterreicher, deren Coach Peter Schöttel am Montag wohl als Nachfolger von Rapid-Interimscoach Zoran Barisic präsentiert werden wird, liegen nach ihrem 1:0-Erfolg in Kapfenberg nur noch einen Punkt zurück.

Austria darf weiterträumen
Die Wiener Austria darf den Traum vom Meistertitel in der Jubiläumssaison weiterträumen. Die Violetten setzten sich im vorletzten Heimspiel der Saison gegen Wacker Innsbruck mit etwas Mühe 1:0 (0:0) durch und liegen bei zwei ausstehenden Runden weiter zwei Zähler hinter dem ebenfalls erfolgreichen Spitzenreiter Sturm Graz. Zumindest bis Sonntag ließ der nun zweitplatzierte Vizemeister Titelverteidiger Salzburg hinter sich.

Jun erzielt Goldtor
Tomas Jun erzielte vor 9.620 Zuschauern in der Generali Arena in der 53. Minute den entscheidenden Treffer für die Elf von Karl Daxbacher. Der Tscheche stand nach einem Stanglpass von Marin Leovac goldrichtig. Wacker reklamierte zuvor erfolglos eine Abseitsstellung von Julian Baumgartlinger, der den Ball für Leovac passieren ließ. Für die Austria geht es nun am kommenden Sonntag im großen Wiener Derby auswärts gegen den kriselnden Erzrivalen Rapid weiter.

Der Auftritt der Austria gegen den nun auf Platz sieben abgerutschten Aufsteiger glich vielen vor heimischer Kulisse in dieser Saison. Ohne die gesperrten Zlatko Junuzovic und Nacer Barazite erarbeiteten sich die in der Heimarena in dieser Saison glücklosen Hausherren eine klare Feldüberlegenheit, 20 Meter vor dem von Wackers drittem Torhüter Fabian Schumacher gehüteten Gehäuse fehlte aber die nötige Durchschlagskraft.

Die vom Spanier Inaki Bea dirigierte, verstärkte Abwehr der Innsbrucker stand sicher, Chancen ergaben sich für die Austria nur aus Standardsituationen. Kopfbälle von Georg Margreitter (19.) und Peter Hlinka (39.) waren zu unplatziert, ein abgefälschter Freistoß von Michael Liendl bereitete Schumacher Probleme (28.).

Offensiv war von den im Herbst in Favoriten 3:0 siegreich gewesenen Tirolern, die neben den gesperrten Marcel Schreter und Harald Pichler sechs verletzte Stammkräfte vorgeben mussten, wenig zu sehen. Als kurz vor der Pause Jun einmal durch schien, schoss der Austria-Stürmer zu unplatziert.

Nach Seitenwechsel kam die Austria dank Juns viertem Saisontor zur schnellen Führung. Mit dem 1:0 im Rücken zog sich die violette Elf weit zurück. Routinier Szabolcs Safar musste in seinem 300. Liga-Einsatz gegen Andreas Bammer (57.) retten. Das nun vier Spiele sieglose Team von Walter Kogler war jedoch zu ungefährlich, um die auf den Konterschlag wartenden Wiener ernsthaft zu gefährden. Ein Volley von Marco Köfler in der 90. Minute zog am Tor vorbei.

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Sturm nach 2:0 weiter auf Titelkurs

Sturm Graz trennen nur noch zwei Siege vom österreichischen Fußball-Meistertitel. Die Grazer setzten sich am Samstag beim Fixabsteiger LASK Linz mit 2:0 (1:0) durch und sind damit auch nach der 34. Runde Tabellenführer. Die Tore vor 8.600 Zuschauern erzielten Routinier Samir Muratovic (11.) und Topscorer Roman Kienast (77.). Sturm führt damit zwei Punkte vor der Austria und vier vor Titelverteidiger Salzburg, der erst am Sonntag in Mattersburg gastiert.

Muratovic trifft

Muratovic war lediglich für den angeschlagenen Imre Szabics in die Startformation gerutscht, staubte nach einem von seinem Teamkollegen Thomas Burgstaller per Kopf verlängerten Eckball zu seinem siebenten Saisontor ab. Schon zuvor hatte der 35-jährige Bosnier nach Vorarbeit von Andreas Hölzl mit einem Schuss LASK-Keeper Thomas Mandl geprüft (10.). Ein erster Kopfball von Burgstaller wurde noch auf der Linie geklärt (11.).

Die Grazer dominierten in der Anfangsphase, kamen durch Kienast (18./verstolpert) und Hölzl (22./drüber) zu weiteren Chancen. Dann machte sich aber auch beim Titelkandidaten die Nervosität breit. Der LASK fand deutlich besser ins Spiel und auch einige Möglichkeiten vor. Die Topchance auf den Ausgleich ließ nach der Pause Lukas Kragl aus, scheiterte nach einem Alleingang aus spitzem Winkel an Keeper Christian Gratzei (76.).

Im Gegenzug machte Kienast den Sack mit seinem 19. Saisontreffer zu. Der 27-Jährige, dem bis dahin wenig gelungen war, führt damit gleichauf mit Austrias Roland Linz die Schützenliste an. Kienast verwertete einen Schupfer von Muratovic mit einem satten Schuss direkt, könnte beim Abspiel aber minimal im Abseits gestanden sein. Schon zuvor hatte der agile Hölzl Mandl geprüft (62.) und Kienast eine weitere Gelegenheit kläglich ausgelassen (71.).

Der LASK hatte im Finish nichts mehr zuzusetzen, Sturm blieb damit auch im vierten Auswärtsspiel in Folge ohne Gegentor. Sollte das Team von Franco Foda auch die beiden abschließenden Spiele in Wiener Neustadt und zu Hause gegen Wacker Innsbruck gewinnen, stünde der dritte Meistertitel der Clubgeschichte, der erste seit 1999, fest. "Wir werden Meister", skandierten die 2.000 mitgereisten Sturm-Fans immer wieder siegessicher.

Die Grazer sind seit fünf Runden ungeschlagen, für leichte Verunsicherung hatten lediglich die vergessenen Spielerpässe gesorgt. Der LASK wird allerdings auf einen Protest verzichten. In den vier Saisonduellen mit den Linzern, die von den vergangenen 23 Partien nur eine gewonnen haben, hat Sturm zehn von zwölf möglichen Punkten geholt. Der LASK wartet nach sechs Versuchen weiter auf den ersten Heimsieg und Neo-Trainer Walter Schachner.

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Rapid verliert erneut in Ried

Cup-Finalist SV Ried hat am Samstagabend in der 34. Runde der Fußball-Bundesliga einen 2:1-(2:0)-Heimsieg über Rapid gefeiert. Ivan Carril (6.) und Stefan Lexa (29.) trafen für die "Wikinger", die damit weiter auf Rang vier liegen. Die Rapidler, für die "Joker" Atdhe Nuhiu (74.) den Anschlusstreffer erzielte, blieben zwar nach dem fünften sieglosen Pflichtspiel Tabellenfünfter, sind aber so gut wie fix aus dem Europacup-Rennen.

Europacup-Out fast fix

Sollte Salzburg am Sonntag in Mattersburg zumindest einen Punkt holen, dann ist dies für die Fans der Hütteldorfer bereits bittere Realität. Zuletzt war Österreichs Rekordmeister vor fünf Jahren nach dem fünften Endrang in der Saison 2006/07 international nicht vertreten. Diesmal könnte es noch schlimmer kommen, hat doch Wiener Neustadt nach dem 1:0-Erfolg in Kapfenberg zwei Runden vor Meisterschaftsende nur noch einen Zähler Rückstand. Apropos Wiener Neustadt: Die Niederösterreicher müssen sich auf die Suche nach einem neuen Betreuer machen, denn schon am Montagvormittag wird wohl Peter Schöttel als neuer Rapid-Trainer präsentiert.

Die Rapidler schlossen nahtlos an ihre Leistung beim torlosen Heimremis am Mittwochabend gegen den Tabellenvorletzten Mattersburg an. So lagen die Grün-Weißen nach Hälfte eins in Sachen Ballbesitz mit 70 Prozent klar vor den Riedern, doch in der Offensive agierten sie 70 Minuten lang erneut erschreckend ideen- und harmlos. Deshalb stand am Ende die dritte Auswärtsniederlage in dieser Saison bei den Innviertlern, die auch im Cup-Halbfinale zum "Rapid-Sargnagel" avanciert waren.

Die Gastgeber waren dagegen von Beginn weg brandgefährlich und durften bereits in Minute sechs über die Führung jubeln. Nach einem Hammerer-Einwurf schlug "Rapid-Staubsauger" Kulovits ein folgenschweres Luftloch, wodurch Lexa ideal auf Carril weiterleiten konnte. Und der Spanier ließ die Verteidiger Katzer und Patocka alt aussehen und erzielte sein fünftes Saisontor.

Beim 2:0 in Minute 29 ging es dann blitzschnell: Nach einem kraftvollen Antritt von Linksverteidiger Riegler schloss Mittelfeldmotor Lexa, der Heikkinen und Soma locker stehen ließ, den Konter mit einem wuchtigen Schuss ins Tor perfekt ab. Dass es zur Pause nicht schon 3:0 für die Hausherren hieß, hatten die Rapidler ihrem Schlussmann zu verdanken. Nach Brenner-Flanke wehrte Payer auf der Linie sowohl einen Prettenthaler-Kopfball als auch den Nachschuss von Royer ab (40.).

Nach der Pause schalteten die Innviertler dann im stärker werdenden Regen mit zunehmender Dauer immer mehr zurück. Trotzdem brauchte Rapid bis zur 71. Minute, um erstmals gefährlich zu werden. Ein Hechtkopfball von Prokopic landete an der Stange. Drei Minuten später war dann Salihi-Ersatzmann Nuhiu nach Drazan-Flanke mit dem Kopf zur Stelle und besorgte den Anschlusstreffer. Für den Ausgleich reichte es nicht mehr, obwohl Rapid-Coach Zoran Barisic im Finish mit dem erst 18-jährigen Bundesliga-Debütanten Vasil Kuleski noch einen zweiten Stürmer brachte.
 

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