Wettbetrug

Nach Knast: Jetzt packt Kuljic aus

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Ex-Kicker spricht im Interview über Gefängnis, Wettbetrug und Fußball.

Sanel Kuljic war als Kicker ein Wandervogel. Der kürzlich aus dem Gefängnis entlassene 39-Jährige spielte unter anderem bei Pasching, Ried, Austria und Wiener Neustadt. Auch in die Schweiz führte ihn seine Fußballerkarriere. Beim FC Sion war Kuljic recht erfolgreich, schoss in 29 Spielen 16 Tore. Dem Schweizer Blick gab der Ex-Teamspieler jetzt ein sehr offenherziges Interview.

Es sei ein komisches Gefühl aus dem Gefängnis draußen zu sein, und es brauche seine Zeit, um sich wieder an die Freiheit zu gewöhnen. "Es ist noch nicht verarbeitet. An einem der ersten Abende ging ich mit ein paar Kumpels raus. Um acht, neun Uhr war ich hypernervös. Meine Freundin wollte mich zu Hause haben, obwohl ich nun nirgendwohin mehr muss", so Kuljic.

Das Urteil gegen ihn sieht er als überzogen an. Sein Lichtblick ist sein drittes Kind, Leon Emile. Einen Job hat der verurteilte Wettbetrüger auch bereits, er arbeitet im Außendienst einer Immbilienhandels-Unternehmung. Um Graz wo er inhaftiert war, macht Kuljic einen großen Bogen.

"Kommt mir das Kotzen"

"Die letzte Verhandlung in Wien dauerte vier Minuten. Dann war mein Antrag auf bedingte Entlassung gutgeheissen. Ich habe ja nie Probleme gemacht. Und als Fußballer weiß man ja aus unzähligen Trainingscamps genau, was Disziplin heißt. In Graz aber, da ging ich in eine Verhandlung - und es hatte in dem Raum den Geruch des Todes. Derart voreingenommen waren die mir gegenüber dort," fühlt sich der Ex-Star unfair behandelt.

Das Ausmaß der Strafe ärgert Kuljic noch immer, wiewohl er bereut was er getan hat: "Ich weiß genau, was ich gemacht habe. Ich weiß aber auch, dass alles zu viel war. Die Strafe. Die unglaublich lange Untersuchungshaft. Es ist mehr ein Gefühl der Wut. Wenn mir da noch ein Senator sagt, 33 Monate sei keine so lange Zeit, kommt mir das Kotzen."

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