Underdog erzwingt nach 0:3 Verlängerung. Dort zittert sich FAK weiter.
Austria Wien hat sich in das Viertelfinale des ÖFB-Cups gezittert. Der Rekordsieger verspielte am Mittwoch in der Feiertags-Matinee bei Regionalligist ASK Ebreichsdorf eine 3:0-Führung, setzte sich nach Verlängerung aber doch mit 5:4 (3:3,2:0) durch. Kevin Friesenbichler (101.) und Felipe Pires (102.) bewahrten die Austria mit einem Doppelschlag vor einer Blamage.
Ostligist Ebreichsdorf hatte in den ersten zwei Cup-Runden mit Erfolgen gegen den die beiden Bundesligisten WAC (1:0) und Altach (3:0) für zwei Überraschungen gesorgt. Auch diesmal lieferte die Elf von Goran Djuricin vor 3.200 Zuschauern der Austria einen großen Fight, zur großen Sensation reichte es aber knapp nicht.
Die Austria schien nach Treffern von Lucas Venuto (7.), Lukas Rotpuller (15.) und Friesenbichler (67.) auf bestem Weg zu einem sicheren Aufstieg, musste aber am frühen Nachmittag eine Zusatzschicht einlegen. Christopher Hatzl (75.), Sebastian Bauer (85.) und Philipp Pomer (91.) schafften für Ebreichsdorf das nicht mehr erwartete Comeback, wobei der Ausgleichstreffer schon in Unterzahl nach Rot für Bauer (87.) fiel.
Austria war bereits 3:0 voran
In der Verlängerung geriet der dezimierte, aber tapfer kämpfende Außenseiter wieder mit zwei Toren in Rückstand, schaffte durch Miodrag Vukajlovic aber noch einmal den Anschluss (111.). Die Austria, die schon in der Runde davor mit einem Drittligisten große Probleme hatte (3:1 gegen die Vienna nach Verlängerung) wankte neuerlich, fiel aber nicht und brachte den kleinen Vorsprung über die Zeit.
Austria-Coach Thorsten Fink reagierte auf das intensive Programm seines Teams, das in den kommenden eineinhalb Wochen in der Meisterschaft auf Tabellenführer Sturm Graz (Sonntag) und den Liga-Zweiten Altach (6.11.) trifft und dazwischen (3.11.) in der Europa League AS Roma zu Gast hat. Gegenüber dem 2:0-Derbysieg gegen Rapid kamen sieben Spieler neu in die Startelf, die 75 Minuten lang alles im Griff hatte.
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Venuto brachte die Austria mit der ersten Chance in der 7. Minute nach Friesenbichler-Flanke in Führung, Rotpuller legte per Kopf nach Salamon-Freistoß früh das 2:0 nach (15.). In der zweiten Halbzeit erhöhte Friesenbichler auf 3:0 (67.).
Der Wahnsinn von Ebreichsdorf
Der couragiert kämpfende Außenseiter belohnte sich allerdings für die Bemühungen und sorgte für ein spannendes Finish. Hatzl ließ zu Beginn der Schlussviertelstunde dem 19-jährigen Patrick Pentz, eigentlich die Nummer drei in der Torhüter-Hierarchie der Austria, keine Chance. Mit dem Gegentor riss der Faden im Spiel der Austria, die bis dahin einem lockeren Aufstieg entgegensah.
Bauer per Kopf nach einem Eckball und Pomer nach einer Verwirrung der Austrianer im eigenen Strafraum machten aber die Verlängerung notwendig. Auch da war kein Klasseunterschied zu sehen, ehe ein Doppelschlag die Entscheidung brachte. "Wenn man so naiv ist und so dumm den Gegner ins Spiel kommen lässt, muss man sich an der eigenen Nase packen. Wir können jetzt richtig durchatmen, zufrieden sind wir nicht", sagte Austria-Kapitän Lukas Rotpuller im "ORF"-Interview.
Trainer Fink war ebenfalls nicht zufrieden. "In der ersten Halbzeit haben wir gut gespielt. Es war bis zum 3:0 für uns relativ einfach, dann ist der Faden gerissen. Es hat was am Ende mit der Einstellung zu tun. Auch gegen solche Mannschaften reichen fünf Prozent weniger nicht. Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen", erklärte Fink.