Aus im ÖFB-Cup

Sturm: Wenn die Leichtigkeit verloren geht

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"Blackies" müssen im Cup als einziger Favorit die Segel streichen.

Der Erfolgslauf von Sturm Graz gerät immer mehr ins Stocken. Vier Tage nach dem Heim-2:2 gegen Schlusslicht Mattersburg scheiterte der überlegene Bundesliga-Tabellenführer am Mittwoch im Achtelfinale des Fußball-Cups im Elfmeterschießen am SKN St. Pölten. Eine Runde weiter kamen hingegen Titelverteidiger Red Bull Salzburg, Rapid und Austria.

Bei Sturm scheint die Leichtigkeit der vergangenen Wochen verflogen zu sein. In St. Pölten lieferten die Steirer eine enttäuschende erste Hälfte ab. Danach war die Truppe von Franco Foda auch wegen der Gelb-Roten Karte für Andreas Dober in der 49. Minute zwar deutlich überlegen, zog dann aber im "Shoot-Out" gegen den Liga-Vorletzten den Kürzeren. "Wir waren nicht effektiv genug", kritisierte Foda.

Auch Sturm-Torschütze Marc Andre Schmerböck wirkte zerknirscht. "Wir haben die erste Hälfte verschlafen. Die Enttäuschung ist groß." Sein Club muss damit weiter auf den fünften Cup-Titel, den ersten seit 2010, warten.

St. Pölten gewinnt unter Interimscoach

Deutlich gelöster war die Stimmung bei den in der Meisterschaft seit zehn Runden sieglosen St. Pöltnern, die Sturm wie schon im Semifinale 2014 aus dem Pokal-Bewerb warfen. Das erste Pflichtspiel nach der Trainerrochade von Karl Daxbacher zu Jochen Fallmann verlief wunschgemäß. "Wenn man das Spiel mit dem 1:5 gegen Salzburg vergleicht, war sicher ein Trainereffekt bemerkbar. Jeder von uns wollte beweisen, dass wir nicht so schlecht sind, wie es dargestellt wurde", sagte Mittelfeldspieler Michael Ambichl.

Fallmann darf sich laut Sportdirektor Frenkie Schinkels Hoffnungen auf einen längeren Verbleib als Chefcoach machen - diesbezüglich betrieb der 37-Jährige gegen Sturm Werbung in eigener Sache. "Ich habe versucht, die Spieler bei der Ehre zu packen. Die kämpferische Leistung war immens", erklärte Fallmann.

Sein Vorgänger Daxbacher wurde während der Partie von den "Wölfe"-Fans gefeiert, dafür erschallten "Schinkels raus"-Rufe. Auch in Wien-Hernals gab es von den Anhängern der Sieger-Mannschaft Proteste gegen den eigenen Verein.

Rapid siegt nach Systemumstellung

Beim 4:0 von Rapid über Blau-Weiß Linz wurde auf einem Transparent ein "Ausmisten" beim "Rapid-unwürdigen" Trainerteam sowie in Sprechchören der Abgang von Sportdirektor Andreas Müller gefordert. Coach Mike Büskens zeigte sich ob der Anfeindungen gelassen und meinte lediglich, dass Unmutsäußerungen der Fans normal seien.

Der Deutsche freute sich lieber über den ersten Erfolg nach sechs Pflichtspielen, der auf souveräne Art und Weise eingefahren wurde. "Das war ein wichtiger Sieg für den ganzen Verein. Die Jungs haben super gespielt, sind konsequent aufs Tor gegangen und haben sich dafür früh belohnt." Erstmals in dieser Saison begann Rapid mit zwei Spitzen, was sich gegen den Erste-Liga-Club bezahlt machte.

"Wir haben gesehen, dass wir ein anderes System draufhaben. Mit zwei Stürmern hat es gut funktioniert", stellte Louis Schaub fest: "Halb Österreich wollte uns verlieren sehen, damit sie auf uns draufhauen können, aber wir haben verdient gewonnen."

Austria kommt mit "Veilchen" davon

Im Gegensatz zu Rapid hatte der Erzrivale Austria um den Viertelfinal-Einzug härter zu kämpfen. Die "Veilchen" verspielten beim Regionalligisten Ebreichsdorf eine komfortable 3:0-Führung und setzten sich schließlich erst nach Verlängerung mit 5:4 durch. "Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen", gab Trainer Thorsten Fink zu.

Sein Club ist seit Mittwoch eine Bestmarke los - Red Bull Salzburg siegte daheim gegen den FAC mit 2:0, gewann damit die 21. Cup-Partie in Folge und ist nun in dieser Statistik der alleinige Rekordhalter vor den Violetten. "Es ist eine schöne Sache, nicht nur für mich, sondern auch für den Club und für die Trainer davor", meinte Coach Oscar Garcia. Für die Salzburger geht es am Samstag mit dem Heimspiel gegen die SV Ried weiter.

Der sieben Punkte vor den drittplatzierten "Bullen" liegende Tabellenführer Sturm tritt am Sonntag auswärts gegen die Austria an, auf Rapid wartet am Samstag das Gastspiel bei der Admira. Die Südstädter sind neben den Wiener Clubs sowie Salzburg und St. Pölten der einzige verbliebene Oberhaus-Vertreter im Cup-Viertelfinale.

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