Große Reform

ÖFB-Revolution: Gibt es bald 5 Wechsel?

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Die Neuerung könnte schon kommende Saison greifen

Im österreichischen Fußball-Unterhaus könnte es schon bald zu einer kleinen Revolution kommen. Der ÖFB prüft derzeit die Möglichkeit, in allen Ligen unterhalb der höchsten Spielklasse fünf statt bisher drei Wechsel zuzulassen. Eine endgültige Entscheidung wird in den kommenden Monaten erwartet, greifen könnte die Neuerung bereits ab der Saison 2019/20.
 

Statutenänderung

Hintergrund der angedachten Erhöhung des Austauschkontingents ist eine im Frühjahr von der internationalen Regelbehörde IFAB vorgenommene Statutenänderung, wonach es ab sofort jedem Nationalverband freigestellt ist, bis zu fünf Wechsel zu ermöglichen. Das gilt allerdings nicht für Matches in der jeweiligen höchsten Spielklasse, im Europacup und auf A-Nationalteam-Ebene.
 
Jeder Verband kann ab sofort individuell entscheiden, ob er bei drei Wechseln bleibt beziehungsweise das Kontingent auf vier oder fünf Auswechselspieler erhöht. Eine Vorgabe ist lediglich, dass eine Mannschaft während der Partie - die Halbzeitpause ist davon ausgenommen - nur drei Tauschvorgänge durchführen soll, damit der Spielfluss nicht gestört wird.
 

Schöttel sieht Änderung positiv

Der ÖFB begann im Sommer damit, die Meinungen der Landesverbände einzuholen. Zuletzt wurde das Thema in einer Sitzung des Komitees Sport mit Vertretern aller Bundesländer besprochen, dabei zeichnete sich eine Mehrheit für die Erhöhung des Austauschkontingents ab.
 
ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel könnte der Möglichkeit, mehr Wechselspieler zu bringen, durchaus etwas abgewinnen. "Ich stehe dem positiv gegenüber", sagte der Ex-Rapid-Coach der APA. "Für die Trainer gibt es zusätzliche Optionen, für Spieler mehr Einsätze. Und die Belastungen für die Spieler würden sinken, was für die Verletzungsprophylaxe wichtig wäre."
 
Bis zum endgültigen Beschluss ist es jedoch noch ein weiter Weg. Zunächst muss man sich über die genaue Anzahl von Wechselspielern und die Zeitpunkte von Austäuschen einig werden, danach benötigt man Beschlüsse des Komitees Sport und der Sportkommission, ehe die Angelegenheit vom ÖFB-Präsidium offiziell besiegelt werden könnte.
 
Laut ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer wäre eine endgültige Beschlussfassung im kommenden März oder April denkbar. "Wenn das von allen gewünscht wird, werden wir dem Rechnung tragen", erklärte der Jurist.
 
Die Clubs der höchsten Spielklasse und das ÖFB-A-Team sind von dieser Angelegenheit nicht betroffen - zumindest vorerst. Es ist nämlich gut möglich, dass die internationalen Regelhüter gemeinsam mit den großen Dachverbänden einen Testballon starten und die fünf Auswechslungen früher oder später auch in den wichtigsten Bewerben einführen. "Das kann ein Test sein. Auch andere Neuerungen wie zum Beispiel die Rückpassregel oder technische Hilfsmittel sind zunächst auf niedrigerer Ebene ausprobiert worden", sagte Hollerer.
 
Für Schöttel würde eine künftige Einführung in den Top-Bewerben Sinn machen. "Gerade ganz oben gibt es die größten und teuersten Kader." Allerdings dürfte die Erhöhung des Austauschkontingents die Klassenunterschiede wohl weiter erhöhen.
 

Spieler bei Laune halten

Reiche Clubs mit qualitativ und quantitativ starken Teams müssten auch bei fünf Auswechslungen keinen Leistungsabfall befürchten und könnten auf die Bank degradierte Starspieler bei Laune halten. Im Vergleich dazu würden sich kleinere Vereine wohl schwerer tun, durch Wechsel für Akzente zu sorgen.
 
Derzeit sind in den jeweiligen nationalen Top-Ligen, im Europacup und bei A-Nationalteam-Pflichtspielen drei Wechsel erlaubt. Im Falle einer Verlängerung im Cup, Europacup, bei einer WM oder EM darf ein vierter Austausch vorgenommen werden. Bei Testspielen von Nationalmannschaften wie jenem zwischen Dänemark und Österreich am (heutigen) Dienstag in Herning können die Trainer bis zu sechs Kicker ersetzen.
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