Das bedeutet das Aus für die Hütteldorfer im ÖFB-Cup.
Es ist und bleibt keine Liebesbeziehung, die Fußball-Rekordmeister Rapid Wien in der jüngeren Vergangenheit mit dem ÖFB-Cup verbindet. Am Mittwoch verabschiedeten sich die Wiener im Viertelfinale nach einer 0:1-(0:0)-Heimniederlage gegen Admira Wacker. Matchwinner für die Gäste aus der Südstadt war Ex-Rapidler Lukas Grozurek, der in der 87. Minute nach einem Strafraumgestocher traf.
Die Admiraner schafften damit als dritte Mannschaft den Aufstieg in die Runde der letzten vier im Cup. Es ist es der erste Semifinal-Einzug seit 2009, damals war erst im Finale gegen die Wiener Austria Endstation gewesen. Rapid ist seit 2011 nicht mehr im Halbfinale vertreten gewesen. Unmöglich wäre der Aufstieg an diesem Abend im Ernst-Happel-Stadion jedoch nicht gewesen, zumal die Grün-Weißen insgesamt die besseren Chancen hatten. Die Südstädter wurden aber für einen soliden und vor allem nach der Pause sehr mutigen Auftritt belohnt.
In einer intensiven ersten Hälfte kontrollierte Rapid vor 5.500 Zuschauern über weite Strecken das Geschehen. Flüssige Kombinationen bis in den gegnerischen Strafraum gelangen jedoch zu selten, zudem fehlte die Effizienz vor dem Tor. Stefan Schwab vergab in der 27. Minute einen Elfmeter. Nach der Pause ließ Rapid vieles vermissen, woraus die Niederösterreicher spät, aber doch Kapital schlugen.
Verletzungsbedingte Ausfälle
Rapid-Trainer Zoran Barisic schickte exakt jene Formation auf den Rasen, der er beim 3:0-Erfolg gegen den WAC das Vertrauen geschenkt hatte. Bei den Südstädtern rutschten im Vergleich zur 1:2-Niederlage gegen Salzburg Patrick Wessely, Philipp Malicsek, Ilter Ayyildiz und Dominik Starkl neu in die Startelf. Die Umstellungen wurden zum einen nötig, da Christoph Knasmüllner (Zehenprellung) und Daniel Toth (Fußprellung) verletzungsbedingt fehlten. Die nun in die Mannschaft gekommenen Spieler hatten sich laut Admira-Trainer Ernst Baumeister in der Vorbereitung aber auch aufgedrängt.
Elfmeter vergeben
Die erste hochkarätige Chance fanden die Hütteldorfer in der 13. Minute durch Philipp Schobesberger vor. Der Oberösterreicher entwischte der Hintermannschaft, scheiterte mit seinem Flachschuss aber an Goalie Jörg Siebenhandl. Der stand 13 Minuten später erneut im Mittelpunkt, als er Matej Jelic beim Versuch, mit der Faust eine Flanke wegzufausten, außerhalb des Fünfmeterraums am Kopf traf. Beim anschließenden Elfmeter konnte sich Siebenhandl auszeichnen und fischte den Schuss von Schwab aus der linken unteren Ecke.
Danach lahmte der Rapid-Spielfluss für einige Minuten, was der defensiv gut stehenden Admira erste gefährliche Aktionen erlaubte. Die beste Möglichkeit hatte Markus Wostry, der Richard Strebinger zentral anschoss (32.). Wenig später hatte der Rapid-Torhüter mit einem Weitschuss von Bajrami keine Probleme (35.). Auf der Gegenseite brachte Stefan Nutz nicht genügend Druck hinter den Ball (39.), erneut war Siebenhandl der Gewinner.
Ex-Rapidler warf Grün-Weiß aus dem Cup
Bei der Admira kam nach der Halbzeitpause Grozurek ins Spiel, der mit Dominik Starkl einen weiteren Ex-Rapidler im Sturm unterstützen sollte. Das klappte recht gut, die Gäste waren zu Beginn der zweiten Hälfte das bessere Team. Stephan Zwierschitz, der mit links aus 15 Metern abzog, verfehlte in der 57. Minute denkbar knapp das Tor. Ebenfalls mit links ließ Schobesberger die - inklusive des Elfmeters - vierte Rapid-Großchance ungenützt (62.).
Ideenlos
Den Grün-Weißen fehlten insgesamt aber die Ideen. Ab der 66. Minute sollte deshalb Steffen Hofmann, der erstmals im Frühjahr zum Einsatz kam, für neue Impulse sorgen. Kurz nach Beginn der Rapid-Viertelstunde setzte der Kapitän einen Freistoß an die Latte, den Abpraller konnte der überraschte Schobesberger im Fünfer nicht kontrollieren. Weitere gefährliche Angriffe brachte der Bundesliga-Dritte nicht zustande.
Anders die Admira, die zuschlug, als sich viele im Stadion schon auf die mögliche Verlängerung eingestellt hatten. Nach einer weiten Freistoß-Hereingabe brachte die Rapid-Abwehr im Kollektiv den Ball nicht weg, und Grozurek schoss aus kurzer Distanz ein. Ein kleiner Wermutstropfen für die Admira war die Gelb-Rote Karte, die Kapitän Christoph Schößwendter wegen einer Unsportlichkeit in der Nachspielzeit kassierte.