Derby-Sieg
Rapid schießt sich aus der Krise
14.03.2010
Die Hütteldorfer bezwangen die Wiener Austria mit 2:0.
Rapid hat sich am Sonntag den Sieg im 292. Wiener Derby gesichert. Im eigenen Stadion setzte sich die Pacult-Elf in einem mäßigen Spiel gegen die Austria mit 2:0 (0:0) durch und ist damit erster Verfolger von Tabellenführer Salzburg, der aber noch immer sechs Punkte Vorsprung aufweist. Der 122. Derby-Erfolg für Grün-Weiß beendete auch die Frühjahrs-Misere der Hütteldorfer, die 2010 in vier Spielen über zwei Punkte nicht hinausgekommen waren.
Rapid bleibt damit zu Hause gegen die Austria schon seit Mai 2004 ungeschlagen, auch weil es die Gäste, die mit Solostürmer Linz antraten, verabsäumten, die eher harmlosen Hausherren stärker unter Druck zu setzen. Die Tore für Grün-Weiß erzielten Kapitän Steffen Hofmann aus einem Elfmeter (68.) und Nikica Jelavic (76.). Die Austria kassierte bereits die zweite Niederlage in Folge und wartet seit drei Partien auf einen Sieg.
Konrad von der Rolle
Vorsicht schien das große Gebot in der
ersten halben Stunde zu sein. Weder Rapid noch die Austria engagierten sich
übermäßig in der Offensive, ein matter Kick ohne große Chancen war die
Folge. In der 17. Minute musste der tadellose Dreier-Tormann Lindner per Fuß
nach einem Hofmann-Freistoß klären, "Maskenmann" Jelavic, im Sturm mit einem
fehleranfälligen Konrad zusammengespannt, verzog wenig später aus der Ferne
klar (21.).
Erst nach gut einer halben Stunde durchbrach zumindest die Austria die Lethargie, die sich vor 17.500 Zuschauern über das Hanappi-Stadion gelegt hatte. Violetter Elan, dem in der 37. Minute die wohl schönste Aktion des Spiels über vier Stationen entsprang: Acimovic bediente per Fersler schließlich Junuzovic, der aus wenigen Metern nur an Hedl scheiterte, der in seinem siebenten Derby Payer vertrat - und weiter ohne Niederlage im Kräftemessen mit den Favoritnern ist.
Baumgartlinger und Acimovic ausgeschlossen
In der 55. Minute
schloss Konrad mit einem Drehschuss die erste herausgespielte Aktion der
Gastgeber erfolglos ab, wenig später kippte dann das Duell der Erzrivalen:
Bak bedachte im eigenen Strafraum Konrad ebenso unnötig wie regelwidrig mit
einem Ellbogencheck und bewirkte damit neben einer Gelben Karte auch den
Elfmeter für Grün-Weiß. Aus Sicht der Austria eine äußerst umstrittene
Entscheidung, für Assistent Alain Hoxha aber eine klare Sache. Hofmann ließ
sich die Gelegenheit in seinem 26. Derby nicht entgehen und stellte auf 1:0.
Die Vorentscheidung gelang Jelavic in der 76. Minute: Nach einer schönen Flanke des 20 Minuten zuvor eingewechselten Drazan schloss der Kroate unbedrängt zum 2:0 und dem Endstand ab. Die Austria war nicht mehr in der Lage, das Spiel zu drehen, die besten Möglichkeiten zum Anschlusstreffer wurden von Schumacher und Diabang unmittelbar hintereinander aus wenigen Metern kläglich vergeben (78.).
Kurz vor dem Ende musste Austrias Mittelfeldspieler Baumgartlinger zudem mit Gelb-Rot vom Platz, wenig später folgte ihm Regisseur Acimovic nach einer Verbalinjurie gegen Hoxha (93.). Den Schlusspunkt setzte ein Sulimani-Freistoß an die Stange (94.).
SK Rapid Wien - FK Austria Wien 2:0 (0:0)
Hanappi-Stadion, 17.500, SR Grobelnik
Torfolge: 1:0 (68.) Hofmann (Elfmeter), 2:0 (76.) Jelavic
Rapid: Hedl - Kulovits (81. Dober), H. Eder, Soma, Katzer - Hofmann, Heikkinen, Pehlivan (56. Boskovic), Kavlak (56. Drazan) - Jelavic, Konrad
Austria: Lindner - Standfest, Bak, Dragovic, Suttner - Klein (77. Diabang), Hattenberger, Junuzovic (83. Sulimani), Baumgartlinger, Acimovic - Linz (65. Schumacher)
Gelbe Karte: keine bzw. Bak
Gelb-Rot: Baumgartlinger (87.), Acimovic (91.)
Die Besten: Hofmann bzw. Dragovic
Tabelle:
1. Red Bull Salzburg 24 15 7 2 45 : 19 52
2. Rapid Wien 24 13 7 4 52 : 27 46
3. Sturm Graz 24 12 7 5 38 : 20 43
4. FK Austria Wien 24 13 4 7 42 : 31 43
5. SV Josko Ried 24 8 7 9 29 : 24 31
6. SC Wr. Neustadt 24 8 6 10 37 : 40 30
7. SV Mattersburg 24 9 3 12 32 : 44 30
8. LASK Linz 24 6 7 11 46 : 59 25
9. Kapfenberger SV Superfund 24 6 5 13 29 : 45 23
10. SK Austria Kärnten 24 1 5 18 17 : 58 8