Die Bullen zeigten sich beim Garcia-Debüt noch nicht in Top-Form.
Meister Salzburg hat unter Neo-Trainer Oscar Garcia einen erfolgreichen Start ins Bundesliga-Frühjahr hingelegt. Am Sonntag feierten die "Bullen" einen 2:1 (0:0)-Sieg bei Admira Wacker und übernahmen mit 40 Punkten wieder die Tabellenführung vor der Austria (38) und Rapid (37). Valon Berisha (50.) und Jonatan Soriano (74.) fixierten den Erfolg der Gäste, die aber noch vieles schuldig blieben.
Die Admira, die am 17. Oktober mit einem 0:8 in Salzburg ihre höchste Bundesliga-Niederlage der Vereinsgeschichte kassiert hatte, konnte dank Srdjan Spiridonovic zwischenzeitlich auch durchaus verdient ausgleichen (51.). Doch der Tabellenführer aus Salzburg holte nach vier Partien endlich wieder einen Dreipunkter in der Fremde und ist nun sieben Runden ungeschlagen. Soriano, der Führende der Torschützenliste, hält nun bei 15 Saisontreffern.
Luft nach oben
Dass Salzburg noch viel Potenzial nach oben hat, wie von Garcia angekündigt, war aber von Beginn an zu sehen. Nach einer sehr zerfahrenen ersten Viertelstunde kam zwar mehr Dominanz ins Spiel der Gäste, insgesamt wirkte die Vorstellung aber wenig überzeugend. Zu ideenlos, aber auch zu behäbig und lauffaul wirkten die "Bullen", die wohl weniger den zu Mönchengladbach abgewanderten Innenverteidiger Martin Hinteregger als den zuletzt an Malaria erkrankten Spielgestalter Naby Keita vermissten.
Das Sturmduo Omar Damari/Soriano kam zu Beginn kaum zur Geltung, schließlich war es aber Soriano, der die zwei besten Möglichkeiten in der ersten Hälfte hatte. In der 29. Minute fiel sein Volley aber zu zentral auf Siebenhandl aus und kurz vor der Pause ließ ihn aus relativ spitzem Winkel sein sonst so untrügliches Gefühl im Stich, der Ball ging am Tor vorbei. Zuvor war Torhüter Siebenhandl bei mäßig gefährlichen Versuchen von Berisha (19.) und Minamino (21.) am Posten gewesen.
Admira engagiert
Die Admira, im Vergleich zum bisher letzten Spiel im Dezember gegen Mattersburg (1:1) nur mit zwei Änderungen in der Offensive (Bajrami statt Sax, Grozurek statt Blutsch), wehrte sich aggressiv und engagiert und hatte damit lange Erfolg. Selbst versuchte man immer wieder offensive Nadelstiche zu setzen, die einzige echte Chance vergab aber Christoph Knasmüllner, der aus rund 17 Metern das lange Ecke relativ knapp verpasste (22.).
Erst nach dem Seitenwechsel erlebten 3.000 Zuschauer in der Südstadt ein etwas attraktiveres Spiel und endlich auch Tore. Berisha schloss die erste nennenswerte Kombination der "Bullen" in den Strafraum nach Vorlage des ansonsten unauffälligen Damari aus wenigen Metern ab und schien die Gäste auf die Siegerstraße zu bringen (50.). Doch nur eine Minute und neun Sekunden später antwortete die Admira durch einen beherzten und präzisen Spiridonovic-Schuss von der Strafraumgrenze - der bis dahin unterbeschäftigte Goalie Alexander Walke war geschlagen (51.).
Fast noch der Ausgleich
Nur wenig später musste der Deutsche nach einem Freistoß einen brandgefährlichen Kopfball von Admira-Kapitän Christoph Schößwendter klären (55.). Auf der anderen Seite vergab Lazaro wenige Sekunden nach seiner Einwechselung für Damari eine Riesenchance aus rund acht Metern (63.).
Es dauerte weitere zehn Minuten, bis Soriano schließlich seine gewohnte Sicherheit beweisen konnte: Nach einer Hereingabe von Benno Schmitz leitete der verstolpernde Berisha auf den Spanier weiter, der den Ball gefühlvoll aus zehn Metern ins lange Ecke zirkelte (74.) und so für den Endstand sorgte. Die Admira konnte im Finish nicht mehr entscheidend zusetzen, in der Nachspielzeit ging ein Knasmüllner-Freistoß knapp am Kreuzeck vorbei.