Direkter Durchmarsch als Ziel
Horn will so schnell wie möglich aufsteigen
21.07.2016
Trainer Hamayoshi will schon in dieser Saison Meister werden.
Drei Saisonen verbrachte Aufsteiger SV Horn bisher in der Fußball-Ersten-Liga. Bisher stand immer der Klassenerhalt als Ziel im Vordergrund. Das soll sich nach dem Comeback der Waldviertler nach einem Jahr in der Regionalliga Ost ändern. Der Abstiegskampf ist kein Thema. Trainer und Vereinsführung wollen auf Anhieb im Spitzenfeld mitspielen.
Aufstieg so schnell wie möglich
Mit der Unterstützung des Familienunternehmens des japanischen AC-Milan-Stars Keisuke Honda, das 49 Prozent an der Profi-Gesellschaft hält, möchte Horn so schnell wie möglich in die Bundesliga. Wenn es nach Trainer Masanori Hamayoshi, erst seit April beim Verein, geht, soll es bereits in dieser Saison so weit sein.
"Möchte Vorbild sein"
"Der Aufstieg ist mein persönliches Ziel", sagte Hamayoshi. Zum Ziel Bundesliga hat er noch eine Extra-Motivation. "Ich habe gehört, dass ich der erste Japaner bin, der in Europa in einer Profi-Liga den Trainer macht. Darauf bin ich stolz, ich möchte ein Vorbild sein", erzählte Hamayoshi, der in seiner Heimat für den Erstligisten Nagoya Grampus Eight als Nachwuchs- und Co-Trainer tätig war.
Trainer kennt Liga noch nicht
Die neue Liga ist ihm noch kein Begriff. "Würde ich sagen, dass ich die Liga gut kenne, wäre das Gerede. Ich versuche, alles aufzunehmen, was ich bekommen kann", meinte Hamayoshi. Zum Auftakt hat Horn gleich ein schwieriges Auswärtsdoppel vor sich. Am Freitag (18.30 Uhr) gastiert der Aufsteiger beim FC Liefering in Grödig, eine Woche später müssen die Horner zu Austria Lustenau. Die beiden Topteams LASK und Wacker Innsbruck warten dann aber erst zum Schluss des ersten Meisterschafts-Viertels.
Horn verstärkt sich
Schon für die Regionalliga-Saison hatten sich die Horner im vergangenen Sommer nach dem Einstieg der japanischen Investoren namhaft verstärkt. Den Topstürmer der vergangenen Saison, Radovan Vujanovic, hat der Aufsteiger aber schon wieder abgegeben. Für die Erste-Liga-Saison verstärkte sich Horn vor allem außerhalb Österreichs.
Horn hat sogar Nationalspieler
Aus der zweiten niederländischen Liga kam der zentrale Mittelfeldspieler Toni Varela, ein Nationalteamspieler der Kapverden. Dazu kam mit dem Niederländer Kevin Tano noch ein weiterer Legionär für die Offensive. Von Bundesliga-Absteiger Grödig verpflichtete Horn Stürmer Benjamin Sulimani und Flügelspieler Lukas Denner. Japanische Neuzugänge gab es im Gegensatz zu vorangegangenen Transferzeiten bisher nicht.
"Wir sind nicht Favorit"
Der Trainer spricht klar vom Aufstieg als Ziel, von Vereinsseite ist man etwas vorsichtiger. "Wir wissen, dass es keine einfache Saison wird und wir nicht Favorit sind", sagte Geschäftsführer Marc-Kevin Prisching. Die großen Ziele des Vereins verleugnet aber auch er nicht. "Wenn man etwas erreichen will, muss man sich hohe Ziele stecken. Wir wollen auf jeden Fall schnell nach oben", betonte Prisching.
Stadionivestitionen notwendig
Der zu Beginn des Honda-Engagements ausgerufene Fünf-Jahresplan sieht am Ende, also in vier Jahren, die Qualifikation für die Champions League vor. Aktuell müssen sich die Horner aber noch mit den Auflagen der zweithöchsten Spielklasse in Österreich herumschlagen. Um die Lizenzkriterien der Ersten Liga zu erfüllen, wurden in diesem Sommer im Stadion 200.000 bis 300.000 Euro investiert.
Vorarbeiten für Bundesliga
Die Seitenabstände mussten vergrößert werden, deshalb wurde die Stehplatztribüne um acht Meter nach hinten verschoben. Ein neuer Fernsehturm mit integrierter Kantine und WC wurde errichtet. Zudem haben die Horner Anschlüsse verlegt und damit erste Vorbereitungsarbeiten für einen möglichen Bundesliga-Aufstieg getätigt. Für den Spielbetrieb im Oberhaus wären etwa eine neue Tribüne und eine Rasenheizung notwendig, die Anschlüsse dafür sind nun vorhanden. "Wir sind laufend dabei, ein Stadionkonzept zu entwickeln", erklärte Prisching. Erste Schritte und Maßnahmen könnten bereits im Lauf der kommenden Saison gesetzt werden, meinte der Funktionär.