Die Favoriten bei der Frauen-Fußball-WM mühen sich weiter. Am Sonntag gewannen Schweden und die Niederlande jeweils nur knapp, Frankreich verpasste beim 0:0 gegen Jamaika überhaupt den angestrebten Auftaktsieg.
Die Schwedinnen siegten in Kelburn in Gruppe G gegen Südafrika 2:1 (0:0), die Niederländerinnen in Dunedin in Gruppe E gegen Österreichs kommenden Nations-League-Gegner Portugal 1:0 (1:0).
Frankreich, ein weiterer ÖFB-Nations-League-Gegner im Herbst, brachte die drückende Überlegenheit nicht auf die Anzeigetafel. Kadidiatou Diani setzte in der 90. Minute einen Kopfball an die Latte. Auch die letzten vier Minuten in der Nachspielzeit, als die Französinnen aufgrund eines Platzverweises gegen die Jamaikanerin Khadija Shaw, brachten keinen Treffer. Das Debüt von Trainer Hervé Renard bei einer Frauen-WM - er hatte zuvor die Männer-Nationalmannschaften von Marokko und Saudi-Arabien bei WM-Turnieren betreut - ging daneben.
Für die Jamaikanerinnen, die ihre WM-Teilnahme nur dank eines erfolgreichen Crowdfounding finanzieren konnten, war es der erste Punktgewinn bei einer Weltmeisterschaft. Bei der bisher einzigen Teilnahme waren sie vor vier Jahren in Frankreich bei einem Torverhältnis von 1:12 punktlos geblieben.
Südafrika zeigt auf
Südafrika war als krasser Außenseiter durch Hildah Magaia in Front gegangen (48.), Fridolina Rolfo glich für den Favoriten aus (65.). Das Siegestor gelang Innenverteidigerin Amanda Ilestedt nach einem Eckball (90.). Die Schwedinnen hatten bei Regen zwar viel Ballbesitz, aber gegen das als 54. im FIFA-Ranking drittschlechteste Team aller WM-Teilnehmer kaum gefährliche Torchancen. "Südafrika hat es uns nicht leicht gemacht", sagte Ilestedt. "Aber wir haben immer besser ins Spiel gefunden. Was im ersten Spiel zählt, ist der Sieg." Das zweite Pool-G-Match bestreiten am Montag Italien und Argentinien.
Der niederländische Treffer fiel bereits in der 13. Spielminute durch einen Kopfball von Stefanie Van der Gragt, allerdings erst nach VAR-Check. Ursprünglich hatte die Assistentin an der Linie Abseits angezeigt. Die Ex-Europameisterinnen in Orange zeigten in Summe noch nicht alle ihre Qualitäten, die Portugiesinnen ihrerseits ließen bis in die Schlussphase auf ihren ersten Torschuss warten. Am Donnerstag kommt es nun zur Neuauflage des WM-Finales von 2019 zwischen den Niederländerinnen und den US-Titelverteidigerinnen.