Gruppe A

Gedämpfte Erwartungen bei Mexiko

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Olympiasieger musste nach schwacher Quali sogar um WM-Teilnahme zittern.

Selten sind die Erwartungen so gering gewesen. Fünfmal in Serie hat das mexikanische Fußball-Nationalteam zuletzt das WM-Achtelfinale erreicht. Ebenso oft kam in der ersten K.o.-Runde das Aus. Diesmal mussten die Mexikaner sogar um die Qualifikation zittern. "El Tri" gilt in Brasilien daher bestenfalls als Außenseiter. Die Hoffnungen ruhen auf Manchester-United-Stürmer Javier Hernandez.

Mexikos Fußball in der Krise
Die holprige Qualifikation hat Mexikos Fußball, der 2012 in London noch über Olympia-Gold gejubelt hatte, im Vorjahr eine echte Krise beschert. Nicht weniger als vier verschiedene Teamchefs waren 2013 am Werk. Miguel Herrera übernahm die Mannschaft nach Platz vier in der mäßig stark besetzten CONCACAF-Zone erst vor dem Kontinental-Play-off gegen Neuseeland. Dort gaben sich die Mexikaner mit 5:1 und 4:2 allerdings keine Blöße.

Europa-Legionäre als Hoffnungsträger
Die Ansprüche der stolzen Fußball-Nation sind freilich andere. Bei den Heimturnieren 1970 und 1986 stand Mexiko jeweils im WM-Viertelfinale. Zuletzt war zweimal im Achtelfinale gegen Argentinien Endstation. Seither haben einige weitere Mexikaner in Europa Fuß gefasst. Flügelspieler Andres Guardado spielt bei Bayer Leverkusen, Giovani dos Santos bei Villarreal, Verteidiger Hector Moreno bei Espanyol oder Mittelfeldspieler Hector Herrera beim FC Porto.

"Kleine Erbse" als Topstar
Der Topstar aber ist Hernandez. "Chicharito" (kleine Erbse) wird der 25-Jährige in Anlehnung an seinen Vater genannt. Der Ex-Teamspieler war wegen seiner grünen Augen als "Chicharo" (Erbse) bekannt. Sein Sohn hat in 57 Länderspielen bisher 35 Tore erzielt. Damit liegt er in der mexikanischen Allzeit-Liste nur hinter Jared Borgetti (46 Tore) und Cuauhtemoc Blanco (39). Bei seinem Club kommt Hernandez dennoch nicht über die Jokerrolle hinaus.

Für Mexikos Kapitän Rafael Marquez (35 Jahre) wird die WM das letzte große Turnier. Nach einer Zwischenstation bei den New York Red Bulls ist der langjährige Barcelona-Verteidiger inzwischen in die Heimat zu Leon zurückgekehrt. Ein Gruppengegner ist vor den Mexikanern besonders gewarnt: Die Mittelamerikaner gelten als so etwas wie der Angstgegner von Brasilien. Zuletzt bekam das der Rekordweltmeister im Olympia-Finale in London (2:1) zu spüren - dem größten Erfolg der jüngeren mexikanischen Fußball-Geschichte.

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