Im Heimspiel gegen Tabellenführer dürfte Teamchef Brückner wieder auf das Erfolgsrezept "Solo-Spitze" zurückgreifen. Einsatz von Janko nicht gefährdet.
Das österreichische Fußball-Nationalteam ist damit beschäftigt, das Färöer-Trauma aus den Köpfen zu bringen. Das Trainerteam hat Einzelgespräche dafür zum richtigen Mittel erklärt. Der Blick soll nach vorne gerichtet werden - auf das angesichts des 1:1 auf den Atlantik-Inseln bereits vitale Heimspiel am Mittwoch (20.30 Uhr) in Wien gegen Serbien. Von einem Schicksalsspiel in Gruppe 7 wollten die Team-Trainer Andreas Herzog und Jan Kocian am Montag aber noch nichts wissen.
"Kein Schicksalsspiel"
"Über ein Spiel der letzten
Chance möchte ich eigentlich noch nicht reden", erklärte Kocian. "Und über
ein Schicksalsspiel schon gar nicht. Da gibt es ganz andere Schicksale."
Dennoch sei sich das Team bewusst, dass es durch die Blamage auf Färöer eine
gute Ausgangsposition verspielt habe. "Wir stehen jetzt unter größerem
Druck. Wir müssen das umbiegen", betonte Kocian und gestand: "Wir müssen
einiges verbessern. Aber mit dieser Situation müssen die Spieler umgehen
können."
Wohl wieder mit Solo-Spitze
Entscheidungen über System und
Aufstellung seien zwar noch nicht gefallen, doch deutet alles darauf hin,
dass Teamchef Karel Brückner zu seinem Defensivkonzept mit nur einem Stürmer
zurückkehrt. Dieses hatte sich im Test gegen Weltmeister Italien (2:2) und
gegen Frankreich (3:1) dank gut ausgeführten Standardsituationen bewährt, in
Litauen (0:2) aber auch wegen des Fehlens von Standardangreifer Marc Janko
als untauglich erwiesen.
Janko fit
Gegen Serbien sollte Janko trotz leichter
Oberschenkelprobleme wieder spielen können. In Torshavn hatte der 25-Jährige
von Red Bull Salzburg am Samstag einen "Pferdekuss" erhalten und musste in
der 81. Minute durch Debütant Marko Arnautovic ersetzt werden. Auf dem
rechten Flügel muss das Trainerteam auf den Ausfall von Martin Harnik
(Bändereinriss) reagieren. Die Alternativen heißen Andreas Hölzl, Joachim
Standfest und laut Kocian auch Erwin Hoffer. "Auch wenn wir wissen, dass das
nicht seine Position ist."
Aufhauser kehrt zurück
Im zentralen Mittelfeld hat Rene
Aufhauser seine Gelbsperre abgesessen und dürfte mit Paul Scharner ein
Defensivduo bilden. "Wir müssen uns am Frankreich-Spiel orientieren", sagte
Kocian. Da hatte diese Variante zumindest in der ersten Hälfte (2:0) Früchte
getragen. "Verteidigen ist im Fußball immer leichter, als offensiv zu
spielen. Das wird immer so sein", kommentierte Herzog. "Das haben wir auf
den Färöern gesehen. Dabei kann man sich vom Spiel her gar nicht so viel
vorwerfen. Vom Ergebnis allerdings schon."
WM noch in Reichweite
Der Rekordinternationale betonte aber die
Chance, mit einem Sieg im ausverkauften Ernst-Happel-Stadion noch immer voll
im Rennen um die WM-Tickets zu sein. "Wir müssen uns die verlorenen Punkte
in den nächsten Spielen dringend zurückholen. Wenn wir die Serben schlagen,
dann haben auch sie ein Problem", erinnerte Herzog. Nach dem Duell mit dem
Tabellenführer geht die Qualifikation für Österreich am 1. April in
Klagenfurt gegen Rumänien weiter.