Kaiser-Schicksal

Gerüchte um "sein" Sommermärchen setzten Beckenbauer schwer zu

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Er war die "Lichtgestalt". Der vielleicht beste Fußballer, den Deutschland je hatte. 2006 holte Franz Beckenbauer (†78) die Fußball-WM nach Deutschland. Das "Sommermärchen" sollte Beckenbauers Glanzstück als Funktionär werden. Dann setzten Vorwürfe über dubiose Zahlungen, dem "Kaiser" schwer zu.

Als Chef des Bewerbungs- und Organisationskomitees bringt Franz Beckenbauer die Weltmeisterschaft 2006 nach Deutschland, Italien holt den Titel. Doch das "Sommermärchen" wirft auch seine Schatten: Beckenbauer gerät in einen Skandal um nicht geklärte Millionen-Zahlungen rund um die Vergabe des Turniers. In der Schweiz wird gegen ihn wegen des Verdachts auf Betrug, Geldwäscherei und Veruntreuung ermittelt. Als im März 2020 der Sommermärchen-Prozess wegen Verjährung eingestellt wird, muss Beckenbauer keine juristischen Konsequenzen mehr fürchten. Weggefährten kritisierten den Umgang mit der Bayern-Legende.

Zwei Herz-Operationen, Tod des Sohnes

Die Anschuldigungen und der Tod seines Sohnes Stephan (†46/Gehirntumor) setzten dem einstigen Fußball-Genie auch gesundheitlich schwer zu. 2016 musste sich die Fußball-Legende einer Herz-OP und ein Jahr später einem weiteren Eingriff unterziehen. 2018 bekam Beckenbauer eine künstliche Hüfte. 2019 erlitt er einen Augeninfarkt. Schon damals konnte er auf dem rechten Auge, wie er Bild bestätigte, "wenig bis nichts sehen". Es wurde immer schlechter.

Beckenbauer zog sich aus der Öffentlichkeit zurück. Vergangenen Sommer machte sich Beckenbauers WM-Kapitän Lothar Matthäus ernsthafte Sorgen um seinen ehemaligen Boss: "Zum Geburtstag habe ich Franz vor allen Dingen Gesundheit gewünscht, das ist das Wichtigste, was er zur Zeit gebrauchen kann." Inzwischen war auch von Parkinson mit einhergehender Demenz die Rede.

Erst vor wenigen Tagen fand Walter Beckenbauer in der ARD-Doku "Beckenbauer" offene Worte über seinen Bruder: "Wenn ich jetzt sagen würde, es geht ihm gut, dann würde ich lügen, und ich lüge ungern. Es geht ihm nicht gut. Es ist ein ständiges Auf und Ab.“ Walter Beckenbauer sagt in der Doku auch: „Ich bin einfach glücklich, ihn als Bruder gehabt zu haben – und ich habe ihn immer noch“. Und: „Es ist eine Zuneigung, die kann man nicht erklären. Die wird sich auch nie ändern. Das weiß er auch“. Worte, die dem Menschen Franz Beckenbauer gerecht werden.

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