Graz

Geständnis 
im Wett­skandal

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19 Spiele, 45 Beschuldigte, zwei Geständnisse: Kuljic und Taboga geben Manipulation zu.

Paukenschlag im Wettskandal: Sanel Kuljic, Ex-ÖFB-Teamkicker und seit November in U-Haft, legte bei der Polizei ein Teilgeständnis ab. Er gab an, bei drei Spielen aktiv an der Manipulation teilgenommen zu haben – etwa beim Spiel Kapfenberg gegen Salzburg (0:1) im März 2012: „Vereinbart war, dass Salzburg gewinnen sollte. Ich gab in der Halbzeit Übelkeit vor, wurde ausgetauscht. Nach dem Spiel kassierte ich 5.000 Euro“, sagte Kuljic. Auch Dominique Taboga, Ex-Grödig-Kicker und wieder auf freiem Fuß, gestand im Servus-TV-Interview, bis zu 80.000 Euro für Schiebung kassiert zu haben. Zudem wirft er Kuljic schwere Erpressung vor (siehe unten).

Anwalt: ›Sanel Kuljic ­bestreitet die Erpressung‹
„Mein Mandant bestreitet die Erpressung. Er war nicht Mastermind dieses Skandals“, sagt Kuljic-Anwalt Wolfgang Klasnic zu ÖSTERREICH. Kuljic drohen bis zu zehn Jahre Haft. Die Staatsanwaltschaft Graz ermittelt gegen 45 Beschuldigte, neben Kuljic sitzen fünf Personen in U-Haft. Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung.

  • Taboga über Sanel Kuljic: „Angefangen haben die Erpressungen von Kuljic 2012. Ich musste einen größeren Betrag zurückzahlen, weil mir gedroht wurde, sonst kommen sie bei mir zu Hause vorbei. Als ich mich dagegen gesträubt habe, hat Kuljic einen Tsche­tschenen ins Spiel gebracht, der mich bedrohte und körperlich angegriffen hat.“
  • Über die Manipulation: „Die einzige Situation, die ich in manipulierten Spielen absichtlich gemacht habe, ist ein Elfmeter-Foul im Spiel Grödig gegen Salzburg. Dieser Elfer wurde nicht gepfiffen.“
  • Über Geldflüsse: „Ich habe für die Manipulationen zwischen 70.000 und 80.000 Euro erhalten.“
  • Über die Verhaftung: „Man hat gewusst, dass es um gewerbsmäßigen Betrug geht. Knapp vor der Verhaftung hatte ich Selbstmordgedanken.“
  • Über die Zukunft: „Ich bin auf Arbeitssuche. Ich möchte und werde mit Fußball abschließen.“
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