Neo-Geschäftsführer: Entlassung sei eine "überfällige Aktion" gewesen.
Nur zwei Tage nach seinem Amtsantritt als Geschäftsführer Sport bei Meister Sturm Graz sorgte Paul Gludovatz mit der Entlassung von Trainer Franco Foda für einen Knalleffekt. Der 65-Jährige bezeichnete die gemeinsam mit der Führungsspitze des Vereins getroffene Entscheidung danach als "überfällige Aktion".
"Richtiger Zeitpunkt verpasst"
Gludovatz' Meinung nach hätte die Trennung schon erfolgen müssen, als feststand, dass Foda in der kommenden Saison nicht mehr Sturm-Trainer sein wird. "Das habe ich auch bei Ried so gemacht. Der richtige Zeitpunkt für den Abgang von Foda wurde schon lange verpasst", kritisierte Gludovatz. "Es hätte schon lange passieren müssen, von ihm selbst oder von anderer Seite."
Das Cup-Ausscheiden gegen Hartberg am Mittwoch und Fodas darauffolgende Wortmeldungen brachten das Fass endgültig zum Überlaufen. "Nach so einer Niederlage muss man sich vor die Mannschaft stellen. Es kann nicht sein, dass man danach die eigenen Spieler niedermacht. Man muss Mitverantwortung übernehmen", meinte Gludovatz.
"Nicht fair"
Der Burgenländer war auch über die Vorgehensweise Fodas am Donnerstag enttäuscht. "Es war vereinbart, dass wir die Trennung um 17.00 Uhr in einer Aussendung bekanntgeben, aber er hat schon eineinhalb Stunden vorher mit den Journalisten geplaudert. Das ist nicht fair."
Unfair war für Gludovatz auch die Aussage des Deutschen, wonach es sich bei dessen Entlassung um einen Alleingang von Präsident Christian Jauk gehandelt habe. "Ich war nicht der Überbringer der Botschaft, sondern ein Entscheidungsträger", sagte Gludovatz. Der frühere ÖFB-Nachwuchscoach sowie der wirtschaftliche Geschäftsführer Christopher Houben hätten Foda von der Trennung informiert - in Absprache und mit Zustimmung der Clubführung, wie Gludovatz betonte.
Als Interimscoach fungiert ab sofort der bisherige Co-Trainer und Foda-Landsmann Thomas Kristl. Ihm zur Seite stehen Amateure-Betreuer Dietmar Pegam und dessen dortiger "Co" Günther Neukirchner. Dieser Betreuerstab wird definitiv bis Saisonende im Amt sein, obwohl Gludovatz nach eigenen Angaben Anfang Mai das neue Trainerteam für die kommende Saison präsentieren will.
© TZ Österreich/Kernmayer
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