Bei AEK - Veria
Grieche Katidis jubelt mit Hitler-Gruß
17.03.2013
Danach wollte der AEK Athen-Spieler nicht gewusst haben, was die Geste bedeutet.
Der griechische Fußballprofi Giorgos Katidis von AEK Athen hat ein Tor mit dem Hitlergruß bejubelt und dafür heftige Kritik geerntet. Der Mittelfeldspieler hatte am Samstagabend beim 2:1 (1:0)-Sieg der Athener gegen Veria FC in der 84. Minute den Siegestreffer erzielt. Anschließend jubelte er mit ausgestrecktem rechten Arm.
Nach kritischen Stimmen von Politikern, Mitspielern und Fans verteidigte sich Katidis via Twitter: Er sei in keiner Weise rassistisch, schrieb der griechische Nationalspieler. Wenn er gewusst hätte, was das Zeichen bedeutet, hätte er es nicht getan. AEK-Coach Ewald Lienen sagte, der Spieler habe keine Ahnung von Politik.
Lebenslang für Nationalteam gesperrt
Der griechische Fußballverband (EPO) hat am Sonntag nicht lange gefackelt und Katidis mit einer lebenslangen Sperre für alle Nationalteams bestraft. "Die Aktion des Spielers, Zuschauer mit einer Nazi-Geste zu begrüßen ist eine ernste Provokation, beleidigt alle Opfer der Nazi-Brutalität und verletzt den pazifistischen und humanen Charakter des Sport", verlautete der EPO in einem Statement.
Club entscheidet über Konsequenzen
AEK Athen hat von Katidis eine Erklärung verlangt und will bei einem Meeting kommende Woche über seine Zukunft entscheiden. Der Spieler bestreitet, dass er einen Nazi-Gruß benützt habe. "Ich bin kein Faschist und hätte es nicht getan, wenn ich gewusst hätte, was es bedeutet", sagte Katidis auf seinem Twitter-Account. Er erklärte er hätte auf Michalis Pavlis in den Zuschauerängen zeigen wollen, und sein Tor seinem Teamkollegen widmen wollen, der mit anhaltenden gesundheitlichen Problemen kämpfe.
Deutscher Trainer verteidigt Spieler
Der deutsche AEK-Coach Ewald Lienen unterstützte seinen Spieler. "Er ist ein junger Bursche, der keine politischen Ideen verfolgt. Er hat wahrscheinlich so einen Gruß im Internet oder wo anders gesehen und hat es ohne sein Wissen getan", sagte Lienen.
Katidis verließ Club
Giorgos Katidis hat am Sonntagabend seinen Abschied von AEK Athen angekündigt. In seinem Kündigungsschreiben drückte er sein Bedauern über die Geste aus. Sie sei unüberlegt, dumm und nicht zu rechtfertigen. "Halbbildung ist schlimmer als Unbildung, und das gilt auch in meinem Fall und für die Art, wie ich gejubelt habe", erklärte der 20-Jährige in dem Schriftstück, aus dem mehrere griechische Zeitungen zitierten. Er betonte erneut, dass er kein Rassist oder Faschist sei.