Nationalteam
Gspurning Favorit auf Einser-Leiberl
25.03.2009
Alle Zeichen deuten daraufhin, dass Michael Gspurning Vorzug gegenüber Macho bekommt.
Offiziell ausgesprochen hat es zwar noch niemand, doch über die Tormann-Frage für die WM-Qualifikation am 1. April in Klagenfurt gegen Rumänien dürfte es im österreichischen Fußball-Nationalteam keine größeren Diskussionen geben. Michael Gspurning wird sein zweites Länderspiel bestreiten, für den leicht angeschlagenen Jürgen Macho und Andreas Schranz bleibt unter den Fittichen von ÖFB-Tormanntrainer Franz Wohlfahrt die Rolle der Reservisten.
Macho-Abschied aus Athen
Macho kennt dieses Gefühl derzeit zu
seinem Leidwesen sehr gut, denn auch bei AEK Athen ist der 31-Jährige nur
die Nummer 2 hinter dem Argentinier Sebastian Saja. Macho hat deshalb
Konsequenzen gezogen, sein Abschied mit Saisonende vom griechischen
Spitzenclub ist beschlossene Sache. Das Angebot der Griechen, den Vertrag zu
verlängern, hat Macho abgelehnt.
Viel mehr wollte Macho, Österreichs Tormann bei Heim-EM 2008, zu diesem Thema am Mittwoch im ÖFB-Teamcamp in Velden nicht verraten. "Denn ich bin nach wie vor Spieler von AEK Athen. Ich werde die Sache mit Professionalität, höchstem Respekt und der notwendigen Einstellung zu Ende bringen", so Macho, der mit AEK im Saisonfinish noch den Cupsieg und einen Platz in der Champions League erreichen möchte.
Fix sei lediglich, "dass es im Sommer eine neuer Herausforderung und einen kompletten Neuanfang für mich geben wird". Zu welchem Verein und in welche Liga der Wiener wechseln wird, verriet er noch nicht. "Es ist noch nichts unterschrieben", so Macho, der derzeit von einer kleinen im ÖFB-Montag-Training erlittenen Oberschenkelverhärtung geplagt wird.
Laut Macho-Manager Frank Schreier möchte sein Schützling "noch einmal in einer der Topligen Europas spielen", bis dato gebe es jedoch nur lose Anfragen. Die Vertragsunterzeichnung soll ehestmöglich erfolgen.
Gspurning zu Spitzenklub?
Ebenfalls noch ungeklärt ist die
Zukunft von Gspurning, der derzeit beim Macho-Ligarivalen Skoda Xanthi die
klare Nummer 1 ist, seine Schulterprobleme überstanden hat und seit Dienstag
in Velden wieder voll trainieren kann. Derzeit gibt es rund um den Steirer
jede Menge Gerüchte, Clubs wie Galatasaray Istanbul, Olympiakos Piräus,
Getafe oder Twente Enschede (Marko Arnautovic) sollen an dem Steirer
interessiert sein.
Gspurning bestätigte lediglich den Kontakt zu Galatasaray. Vor zwei Wochen war Karl-Heinz Feldkamp, der deutsche Technische Direktor von Galatasaray, auf Besuch in Xanthi. "Wir haben gemeinsam abendgegessen und uns ausgetauscht. Von einem Vertrag sind wir aber noch weit entfernt", berichtete Gspurning, der sein bis dato einziges Länderspiel am 19. November 2008 beim 2:4 der Österreicher im Freundschaftsmatch gegen die Türkei absolviert hat.
Alles andere seien Medienspekulationen, die vielleicht auch vom Xanthi-Präsidium geschürt würden, weil mit Gspurning ja auch eine Menge Geld zu verdienen sei. "Vielleicht hat der Präsident durch die Wirtschaftskrise zu wenige Skodas verkauft", meinte Gspurning über Club-Chef Christos Panopoulos, den Skoda-Boss Griechenlands.
Schranz bleibt in Kärnten
Der Verbleib von Schranz bei
Austria Kärnten scheint hingegen nur noch Formsache zu sein. Der neue
Dreijahresvertrag für den Keeper der Klagenfurter liegt seit Dezember in der
Schublade, nur noch die Unterschriften fehlen.
Kapitänsfrage "überbewertet"
Zur noch offenen
Frage des neuen ÖFB-Kapitäns haben die Goalies eine klare Meinung, die
Diskussion sei überbewertet. "Ich glaube, dass die Kapitänsfrage hinter
andere Probleme zurückzustellen ist. Viel wichtiger ist, dass wir zu einer
Mannschaft werden", meinte Gspurning, der sich selbst nicht als Kandidat
sieht: "Ich bin erst kurz im Team dabei, das wäre vermessen."
Macho ist der Meinung, "dass darüber viel zu viel diskutiert wird". "Klar ist die Kapitänsrolle für jeden Spieler eine große Ehre und der Kapitän sollte der Kopf der Mannschaft sein. Aber wir müssen selbst für eine gewisse Hierarchie innerhalb der Mannschaft sorgen, das wird sich dann schon herauskristallisieren." Für Schranz ist es "keine wichtige Frage, eher eine Erscheinung am Rande". "Aber wenn Emanuel Pogatetz Kapitän in Middlesbrough ist, dann kann er auch fürs Nationalteam keine schlechte Wahl sein", meinte Schranz.