EURO 2008
Gusi lud Nationalteam zum Mittagessen
20.08.2007
Bundeskanzler empfing Hicke & seine Buben: "Uns wird kein Millimeter trennen!"
292 Tage vor dem Beginn der Heim-Europameisterschaft 2008 hat Bundeskanzler Alfred Gusenbauer dem österreichischen Fußball-Nationalteam die volle Unterstützung der Regierung zugesichert. Der Regierungschef lud Teamchef Josef Hickersberger und dessen Schützlinge am Montag zum Mittagessen ins Bundeskanzleramt und sprach Martin Stranzl und Co. bei dieser Gelegenheit Mut für das Testspiel am Mittwoch (20:30 Uhr/live ORF 1) im Happel-Stadion gegen Tschechien zu.
Unterstützung
"Ich möchte dem Nationalteam die nötige
Unterstützung geben. Egal, was in der Vorbereitung passiert, uns wird kein
Millimeter trennen", versprach der bekennende Fußball- und Rapid-Fan
Gusenbauer, der auch das Amt des Sportministers bekleidet und gegen
Tschechien im Stadion sitzen wird. "Wir sind gut unterwegs. Ich habe volles
Vertrauen in den Teamchef. Unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass die
EURO ein Fest wird."
Nationaler Schulterschluss
Der Politiker, für den "die EURO
mindestens so wichtig wie Olympische Spiele" sind, will in den kommenden
Wochen und Monaten einen nationalen Schulterschluss erreichen, damit das
Nationalteam über einen starken Rückhalt verfügt. "Die Leistung wird dann
gut sein, wenn die Burschen den Eindruck haben, dass das ganze Land hinter
ihnen steht", erklärte Gusenbauer und erinnerte an das Beispiel Deutschland
bei der WM 2006. "Wir wollen es zusammenbringen, dass die Mannschaft so wie
die Deutschen vor einem Jahr auf einer Welle der Begeisterung dahingetragen
wird."
Der Bundeskanzler hofft für die EURO auf eine ähnliche Partystimmung wie in Deutschland. "Das ist die drittgrößte Sport-Veranstaltung der Welt, Österreich hat noch nie so eine Veranstaltung organisiert. Wir wollen diese historische Chance gemeinsam nutzen und werden alles dafür tun, das die Emotion eine besonders starke ist."
Fest für Österreich
Nicht nur die österreichische
Nationalmannschaft, sondern ganz Österreich könnte während der EURO für
positive Schlagzeilen in der ganzen Welt sorgen. "Wir wollen die
Europameisterschaft zu einem Fest machen und uns auch als Land des Charmes,
der Party und der sportlichen Leistungsfähigkeit präsentieren", betonte der
Bundeskanzler.
Hickes Dank
Teamchef Hickersberger bedankte sich bei Gusenbauer
für die Einladung. "Wir wissen die Unterstützung zu schätzen, vor allem in
einer Zeit, in der der Fußball boomt, das Team aber noch um die Anerkennung
der Fans kämpfen muss", so "Hicke", der sich im Vergleich zu Gusenbauer in
der angenehmeren Situation sieht. "Ich habe den Vorteil, dass mir bei der
Aufstellung keiner dreinredet, denn ich habe keinen Koalitionspartner",
schmunzelte der 59-Jährige.
Vergleich mit Kreisky
Hickersberger bezeichnete den
Bundeskanzloer als "absoluten Fußball-Fachmann. Das unterscheidet ihn von
seinem Vorgänger Bruno Kreisky", sagte der Coach und erinnerte sich an eine
gemeinsames Essen des Nationalteams mit Kreisky in den 1970er Jahren unter
Teamchef Leopold Stastny, als er als "einziger Maturant in der damaligen
Mannschaft" neben Kreisky sitzen durfte. "Er hat mir die Lage der
Palästinenser und Araber so gut erklärt, dass ich Jahre später die Situation
vor Ort studieren konnte", erklärte Hickersberger, der einige Jahre im
arabischen Raum als Trainer tätig war.