Hütteldorfer treffen in Gruppe L auf Porto und Besiktas Istanbul.
Nach der Wiederholung der Sensation gegen Aston Villa will Rapid Wien heuer auch in der Gruppenphase der Europa League für Furore sorgen. Dafür sind allerdings wieder Glanzleistungen wie am Donnerstag beim 3:2 in Birmingham nötig. Denn Österreichs Fußball-Rekordmeister hat bei der Auslosung am Freitag in Monaco in der Gruppe L mit dem zweifachen Meistercupsieger FC Porto und dem vom Deutschen Bernd Schuster betreuten türkischen Spitzenclub Besiktas Istanbul (mit ÖFB-Teamspieler Ekrem Dag) zwei hochkarätige Gegner zugelost bekommen.
Start in Porto
Der dritte Konkurrent ist der 31-fache bulgarische
Rekordmeister ZSKA Sofia. Rapid beginnt am 16. September im Estadio do
Dragoa in Porto, in Runde zwei empfangen die Hütteldorfer am 30. September
Besiktas.
Rapid will heuer mehr
"Das ist eine sehr interessante Gruppe.
Besiktas und Porto sind zwei Topnamen in Europa, Clubs mit Tradition, das
sind auch die Favoriten. Aber wir wollen ein weiteres Kapitel der
grün-weißen Geschichte im Europacup schreiben. Wir freuen uns auf tolle
Spiele im Europacup", erklärte Steffen Hofmann. Der Erfolg gegen Aston Villa
soll die Rapidler jedenfalls beflügeln. "Was wir gestern geschafft haben,
war eine ganz tolle Sache, gibt uns sicher Selbstvertrauen", so der
Rapid-Kapitän.
Traditionell starke Gegner
Auch Sportdirektor Alfred Hörtnagl
sieht die Portugiesen und Türken in der Favoritenrolle. "Mit Porto und
Besiktas bekamen wir zwei international klingende Namen zugelost, ZSKA Sofia
war in der Vergangenheit oftmaliger, bulgarischer Meister. Besiktas hat sich
namentlich u.a. mit Real-Legende Guti sehr gut verstärkt, zudem spielen dort
einige deutsche Spieler unter Trainer Bernd Schuster", so Hörtnagl. Dennoch
sieht er nach den internationalen Erfahrungen der vergangenen zwölf Monate
auch Chancen. "Nach unseren internationalen Auftritten im letzten Jahr und
heuer trauen wir uns auch weitere, große Leistungen und Siege in Europa zu",
erklärte der Sportdirektor.
Traumstart wie 2009?
Im Vorjahr hat Rapid in der Europa League
sensationell begonnen (3:0 gegen den HSV), die Gruppe mit Hapoel Tel Aviv,
Hamburg und Celtic Glasgow dann aber mit fünf Punkten als Letzter beendet.
Ein ähnlicher Traumstart wird jedenfalls schwer. Denn zunächst geht es im
Drachenstadion von Porto gegen einen der erfolgreichsten europäischen Clubs.
Der FC Porto hat 1987 mit einem 2:1 im Finale im Wiener Happel-Stadion gegen
den FC Bayern München den Meistercup gewonnen und 2004 mit einem 3:0 gegen
AS Monaco die Champions League. Am 2. Dezember kehrt Porto voraussichtlich
an die Stätte des Triumphs von 1987 zurück, da Rapid voraussichtlich ins
Happel-Stadion gehen wird.
Porto in Quali souverän
Porto hat sich mit einen imposanten
Gesamtscore von 7:2 im Play-off gegen Genk durchgesetzt. Trainiert wird der
FC Porto, der im Sommer Joao Moutinho um die portugiesische Rekordsumme von
elf Millionen Euro von Sporting verpflichtet hat, von Andre Villas-Boas. Der
32-Jährige war einst Assistent von Jose Mourinho bei Porto, Chelsea und
Inter Mailand und soll die Blau-Weißen wieder zurück an die Spitze führen.
Nach vier Meistertitel in Folge hatte Porto in der vergangenen Saison nur
Rang drei belegt.
Dag mit Besiktas gegen Rapid
Besiktas hat auf dem Platz und auf
der Bank Stars. Der Verein von Ekrem Dag beendete die abgelaufene Saison nur
auf Rang vier und holte in der Sommerpause mit Trainer Bernd Schuster und
Mittelfeldstar Guti von Real Madrid zwei Top-Leute. Schuster soll laut
Medienberichten ein Jahresgehalt von 2,6 Mio. Euro, Guti 2,7 Mio. erhalten.
Der 33-Jährige hat seinen Stammclub Real Madrid nach 25 Jahren verlassen.
Außenseiter aus Bulgarien
Der Außenseiter der Gruppe kommt
aus Sofia und hat turbulente Zeiten hinter sich. ZSKA Sofia machte in den
vergangenen Monaten vor allem durch rasante Trainerwechsel Schlagzeilen.
Derzeit hat Sascho Borisow das Kommando, er ist bereits der fünfte Trainer
seit Jahresbeginn nach Luboslaw Penew, Ioan Andone, Interimstrainer Adalbert
Safirow und Pawel Dotschew.
Auch sonst läuft nicht alles rund. Im Dezember 2008 hat der indische Millionär Pramod Mittal den Club nach nur zwei Jahren wieder verkauft. Im November forderte sogar der bulgarische Sportminister wegen hoher Schulden von ZSKA deren Lizenzentzug. Dennoch schaffte der einstige Armeeclub heuer souverän gegen Cliftonville (gesamt 5:1) und The New Saints (5:2) den Einzug in die Gruppenphase.
Rapids-Spielplan
1. Runde (16. September/21.05): Besiktas
- Sofia, Porto - Rapid
2. Runde (30. September/19.00): Rapid - Besiktas, Sofia - Porto
3. Runde (21. Oktober/19.00): Sofia - Rapid, Besiktas - Porto
4. Runde (4. November/21.05): Rapid - Sofia, Porto - Besiktas
5. Runde (2. Dezember/19.00): Sofia - Besiktas, Rapid - Porto
6. Runde (15. Dezember/21.05): Besiktas - Rapid, Porto - Sofia
Alle Gruppen auf einen Blick
Gruppe A: Juventus
Turin (Manninger), Manchester City, RED BULL SALZBURG, Lech Posen
Gruppe B: Atletico Madrid (Titelverteidiger), Bayer Leverkusen, Rosenborg Trondheim, Aris Saloniki
Gruppe C: Sporting Lissabon, OSC Lille, Lewski Sofia, KAA Gent
Gruppe D: Villarreal, FC Brügge, Dinamo Zagreb, PAOK Saloniki
Gruppe E: AZ Alkmaar, Dynamo Kiew, BATE Borisow, Sheriff Tiraspol
Gruppe F: ZSKA Moskau, US Palermo, Sparta Prag (Hoheneder), Lausanne Sport
Gruppe G: Zenit St. Petersburg, RSC Anderlecht, AEK Athen, Hajduk Split
Gruppe H: VfB Stuttgart (Harnik), Getafe CF, Odense BK, Young Boys Bern
Gruppe I: PSV Eindhoven, Sampdoria Genua, Metalist Charkiw, Debrecen
Gruppe J: FC Sevilla, Paris St. Germain, Borussia Dortmund, Karpati Lwiw
Gruppe K: Liverpool FC, Steaua Bukarest, SSC Napoli, FC Utrecht
Gruppe L: FC Porto, Besiktas Istanbul (Dag), ZSKA Sofia, RAPID WIEN