Der geplatzte Wechsel von Petric könnte Harnik helfen.
In der Vorsaison hatte er seine Tore in der zweiten deutschen Bundesliga geschossen - 13 an der Zahl für Fortuna Düsseldorf. Nach seinem Wechsel zum VfB Stuttgart und zwei Toren im Europacup ist Martin Harnik zum Start der EM-Qualifikation mit neuem Selbstverständnis beim österreichischen Fußball-Nationalteam eingerückt. Das Ziel des 23-jährigen Stürmers in Stuttgart ist klar: "Ich dränge in die Startelf, dort will ich hin."
Die Schwaben sind mit Niederlagen gegen den FSV Mainz (0:2) und Borussia Dortmund (1:3) katastrophal in die Saison gestartet, liegen nach zwei Runden gar am Tabellenende. Harnik war von VfB-Trainer Christian Gross bisher hauptsächlich als Joker eingesetzt worden, so auch bei den ersten beiden Ligapleiten. Die erste Stürmergarnitur, der Rumäne Cipran Marica und DFB-Teamspieler Cacau, hatten allerdings noch nicht zu überzeugen vermocht.
Kurz vor Transferschluss hatten sich die Stuttgarter noch um Mladen Petric vom HSV bemüht - vergeblich. Harnik wertete das Interesse am Kroaten als "Wink mit dem Zaunpfahl" für ihn und seine Stürmerkollegen. Vierter Angreifer ist der Russe Pawel Pogrebnjak. "Wir haben das mitbekommen. Wenn auf meiner Position noch einmal nachgerüstet werden soll, dann ist das schon ein Ausrufezeichen, dass die Leistung nicht gestimmt hat", meinte Harnik.
Dabei hatte der deutsch-österreichische Doppelstaatsbürger in den Hinspielen zur Europa-League-Qualifikation gegen Molde (3:2) und Slovan Bratislava (1:0) jeweils das Siegestor geschossen. "Diese Tore muss ich aber auch machen", verwies Harnik bescheiden auf die Natur der Treffer. Mehr Zuversicht gibt ihm da schon die gute Vorbereitung, die er hinter sich hat. "Ich bin erstmals seit langer Zeit verletzungsfrei, das ist sehr wichtig", betonte Harnik.
In den vergangenen Jahren war der schnelle Angreifer immer wieder von schweren Knöchelverletzungen zurückgeworfen worden. Auch im ÖFB-Teamcamp in Flachau war er zuletzt im Training leicht umgeknickt. Sein Einsatz am Dienstag (20.30 Uhr) beim Auftakt der EM-Qualifikation gegen Kasachstan soll aber nicht gefährdet sein. Ob Harnik eine Chance in der Startformation erhält, wollte Teamchef Dietmar Constantini am Freitag allerdings nicht durchblicken lassen.
Von den Kasachen wird in Salzburg jedenfalls ein Abwehrwall erwartet. "Wir werden sehen, was die richtige Taktik ist - schnelle Stürmer oder Stoßstürmer, das muss der Trainer entscheiden", erklärte Harnik, der zuletzt gegen die Schweiz (0:1) zur Pause eingewechselt worden war. "Wir werden versuchen, über außen durchzubrechen. Da haben wir sicherlich Qualität." Seiner Favoritenrolle sei sich das ÖFB-Team bewusst. "Die Kasachen sind relativ unbekannt, sie haben aber auch gute Fußballer", warnte Harnik.