Payer verdrängt
Hedl ist Rapids neue Nummer 1
16.07.2010
Das Verhältnis zu Helge Payer soll aber nicht darunter leiden.
Mit 35 Jahren hat es Raimund Hedl doch noch einmal geschafft. Der Tormann-Routinier geht zum zweiten Mal nach 1997 (nach dem Wechsel von Michael Konsel zur AS Roma) als offizielle Nummer eins von Fußball-Rekordmeister Rapid in die neue Saison. Coach Peter Pacult hat dem Wiener, der beim 2:0-Sieg gegen den FK Suduva Marijampole beim Europacup-Qualifikationsstart am Donnerstagabend in Litauen unbeschäftigt blieb, den Vorzug vor Helge Payer gegeben.
Starker Stellvertreter
Hedl war schon in einem Großteil der
Frühjahrsspiele der vergangenen Saison im Tor gestanden, nachdem Payer wegen
einer Handentzündung ausgefallen war. "Er hat eine sehr gute, solide
Rückrunde gespielt. Er ist eingesprungen für den Helge und hat sich mit
tollen Leistungen zu Wort gemeldet", erinnerte Coach Peter Pacult.
In der Folge hätten beide Goalies in der Vorbereitung mit guten Leistungen aufgezeigt. "Schlussendlich habe ich mich für einen von beiden entscheiden müssen, und die Wahl ist auf den 'Mundi' gefallen", erklärte Pacult seine Entscheidung. Der Rapid-Coach hat damit die doch zu erwartende, aber für ihn selbst wohl unangenehmere Entscheidung gefällt.
Der 20-fache ÖFB-Teamgoalie Payer wird sich auf Dauer wohl nicht mit der Ersatzrolle zufriedengeben. Dem 30-jährigen Oberösterreicher war die Enttäuschung unmittelbar nach dem Bekanntwerden der Entscheidung in der Mannschaftssitzung vor dem Spiel, aber auch nach der Partie, ins Gesicht geschrieben. Kommentieren wollte der gebürtige Welser die Sache aber nicht.
Geruhsamer Abend
Die neue Nummer eins hatte in Litauen bis auf
einen Lattenschuss von Slavickas einen geruhsamen Abend, musste sich kaum in
Szene setzen. Die erste richtige Bewährungsprobe folgt deshalb erst am
Sonntag beim Meisterschaftsstart auswärts gegen Aufsteiger Wacker Innsbruck.
"Ich probiere, wie im Frühjahr, meine Leistung zu bringen. Dann sehen wir
weiter", sagte der 35-Jährige (113 Bundesligaspiele), der im Gegensatz zu
Payer (227) nur halb so viele Bundesligaspiele absolviert hat.
Auf die weitere Zusammenarbeit der zwei Goalies werde die Entscheidung jedenfalls keine Auswirkungen haben. "Mein Verhältnis zu Helge wird sich nicht ändern, wir haben ein freundschaftliches, kollegiales Verhältnis", betonte Hedl. "Es kann leider nur einer von uns spielen", fügte der Tormann-Routinier hinzu.