Rapid unterliegt gegen Altach zu Hause mit 0:2. Der LASK verfehlte mit einem 2:2 gegen Sturm Graz den Sprung an die Tabellenspitze.
Rekordmeister Rapid hat sich am Samstag im Hanappi-Stadion blamiert. Die Hütteldorfer mussten sich in der 13. Runde der T-Mobile-Bundesliga Altach 0:2 (0:0) geschlagen geben. Für die clever und kaltschnäuzig auftretenden Vorarlberger war es der erste Auswärtserfolg in der Meisterschaft seit 21. Oktober 2006 (1:0 in Innsbruck), seitdem hatte es in 17 Gastspielen drei Remis und 14 Niederlagen (9:38 Tore) gegeben.
Altach-Verteidiger Carreno im Doppelpack
Matchwinner war
Verteidiger Carreno, der Doppelstaatsbürger (Uruguay/Italien) traf im
Doppelpack (52., 66.). Für die vor der Pause im Abschluss zu nachlässigen
und danach zu ideenlosen Rapidler war es die zweite Heimniederlage, vor zwei
Wochen hatte es ein 1:5-Debakel gegen Sturm Graz gegeben. Am Donnerstag
kämpft Rapid, das in der Liga auf Rang sechs abrutschte, daheim um den
Einzug in die UEFA-Cup-Gruppenphase, im Auswärtsspiel gegen Anderlecht hatte
man ein 1:1 erreicht.
11.800 Fans
Das Duell zwischen dem Rekordmeister und dem
Vorletzten aus dem Ländle war kein Selbstläufer. Das mussten die 11.800 Fans
im Hanappi-Stadion rasch erkennen. Grün-Weiß war zwar einmal mehr dank
Antreiber Hofmann klar tonangebend, doch die Altacher spielten gefällig mit
und verkauften ihre Haut sehr teuer.
Rapid hatte Chancen auf das 1:0
Ein echtes Übergewicht konnten
die Rapidler ab der 20. Minute erspielen, doch eigenes Unvermögen sowie eine
starke Leistung von Altach-Goalie Krassnitzer verhinderten das erlösende
1:0. Die besten Chancen vergaben Hofmann, dessen Freistoß an der Außenseite
des Lattenkreuzes landete (26.), sowie Bilic, der völlig frei stehend aus 16
Metern über das Tor schoss (45.). Die gefährlichste Möglichkeit der Gäste
gab es vor der Pause aus einem Konter, Bolter wurde im letzten Moment von
Harding gestoppt (45.).
Harding ersetzte bei seinem Debüt in der Startformation im defensiven Mittelfeld den leicht angeschlagenen Heikkinen (Adduktorenprobleme) und machte dabei seine Sache nicht nur in dieser Situation gut.
Führung für Altach nach der Pause
Rapid tat sich vor
den Augen von Teamchef Josef Hickersberger auch nach der Pause schwer. Und
die Altacher wurden für ihr Engagement in der 52. Minute mit der
überraschenden Führung belohnt: nach Pfister-Flanke von links faustete
Goalie Payer den Ball ungeschickt nur kurz weg, Carreno war per Kopf zur
Stelle und sorgte für das 0:1. Für die Altacher ging damit die Serie von 347
Liga-Minuten ohne Auswärtstor zu Ende, der bis dahin letzte Treffer in der
Fremde war am 11. August beim 1:3 gegen Sturm Graz gelungen.
Altach zog sich danach weit zurück und verteidigte geschickt. Rapid fand keine Mittel, um den Riegel zu knacken, lediglich ein Harding-Knaller an die rechte Stange (54.) sorgte für große Gefahr. Mit einem schönen Konter machte Altach dann die Überraschung perfekt, Mayer bediente den neuerlich aufgerückten Carreno, der Payer souverän bezwang (66.). Rapid-Coach Peter Pacult brachte mit Hoffer und Fabiano zwei frische Stürmer ins Spiel, doch mit der Brechstange ging auch in der Rapid-Viertelstunde nichts mehr.
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Aufsteiger LASK Linz und Sturm Graz haben sich am Samstag nach einem sehenswerten Bundesliga-Spiel mit einem gerechten 2:2-Remis getrennt. Für die Oberösterreicher war es nach dem 1:1 gegen die Austria das zweite Heimunentschieden en suite, während die Steirer nach dem 4:0 zu Hause auch das zweite Duell der bisherigen Überraschungsteams ungeschlagen beendeten. Überragender Spieler war an seinem 38. Geburtstag LASK-Kapitän Ivica Vastic, der seinen glanzvollen Auftritt mit einem herrlichen Freistoß zum 2:2 krönte.
Alle Tore vor der Pause
9.300 Zuschauer waren ins Stadion der
Stadt Linz gekommen und sollten dies nicht bereuen. Beide Mannschaften
suchten ihr Heil von Beginn an in der Offensive, vor allem die Gäste aus der
Steiermark starteten überaus aggressiv und risikofreudig. Das erste Tor
gelang in der 14. Minute aber dem starken Aufsteiger aus Linz. Jubilar
Vastic leitete die Aktion ein, Panis setzte Saurer mit einem Steilpass ideal
in Szene und der Ex-Austrianer traf aus halblinker Position mit einem
Flachschuss in die lange Ecke.
Die Antwort der Grazer ließ nicht lange auf sich warten. LASK-Verteidiger Klapf grätschte in eine Flanke von Haas, bediente damit aber direkt Muratovic (16.), der trocken zum verdienten Ausgleich bzw. zu seinem 4. Saisontor einschoss. Weitere zwei Minuten später gingen die Gäste sogar in Führung und einmal mehr war es Sturm-"Oldie" Mario Haas (18.), der seinen Trainer Franco Foda jubeln ließ. Klein fälschte den Volley-Schuss des nun siebenfachen Saison-Torschützen unhaltbar für Cavlina ab, der LASK-Keeper hatte allerdings beim vorhergehenden Eckball nicht gut ausgesehen.
In der 27. Minute machte sich dann Vastic selbst das sportlich schönste Geburtstagsgeschenk und mit einem herrlichen 20-Meter-Freistoß ins Kreuzeck das 2:2. Wie international üblich verzichtete der ehemalige Sturm-Star nach seinem 6. Saisontreffer auf einen Torjubel gegen den Ex-Klub. Beinahe hätte Vastic diese Geste vor der Pause noch einmal wiederholen können, ein schöner Volley-Schuss (38.) des LASK-Primgeigers auf die kurze Ecke wurde aber von Gratzei entschärft.
Nach der Pause suchten beide Mannschaften die Entscheidung
Nach
dem Seitenwechsel schrammte zunächst ein gut angetragener Säumel-Freistoß
(48.) haarscharf an der langen Ecke vorbei, auf der anderen Seite vergab
Mijatovic (60.) alleine vor Gratzei stümperhaft. Der Idealpass war einmal
mehr vom überragenden Vastic gekommen. Das Tempo blieb weiter hoch, beide
Mannschaften suchten die Entscheidung, Haas (68./aus guter Position drüber)
und Hota (69./Gratzei hielt den Weitschuss) konnten sie aber nicht
herbeiführen.
Vor einem Vastic-Freistoß in der 73. Minute hielten die LASK-Fans wieder den Atem an, der neuerlich schön gezirkelte Versuch von "Ivo" strich aber um Zentimeter über die Latte. Das Geburtstagskind zauberte weiter, einen gefühlvollen 18-m-Schuss des Kapitäns der Linzer (79.) drehte Gratzei mit den Fingerspitzen zum Corner.
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Der SV Mattersburg hat am Samstagabend in der 13. Runde der T-Mobile Fußball-Bundesliga wie erwartet gegen den FC Wacker Innsbruck mit 3:1 (2:0) gewonnen. Vor 8.000 Zuschauern im Pappelstadion sorgten Carsten Jancker (7.,68.) und Ilco Naumoski (44.) für die Tore der Hausherren. Während sich die Burgenländer auf den zweiten Platz verbesserten, wartet das Schlusslicht damit schon seit 16 Spielen auf einen vollen Erfolg.
Die Innsbrucker, bei denen der 20-jährige Dario Dakovic in der Innenverteidigung sein Bundesligadebüt gab, starteten zwar agil in die Partie, nach sieben Minuten waren aber alle positiven Vorsätze wieder vergessen. Der anstelle von Thomas Wagner im Mattersburger Angriff aufgebotene Naumoski setzte sich auf der rechten Seite gegen Durmic durch und Jancker traf nach der Flanke des Mazedoniers aus kurzer Distanz zum 1:0 (7.). Der Deutsche hätte kurz darauf bei einer Doppelchance auch seinen sechsten Saisontreffer folgen lassen können, scheiterte allerdings an Innsbruck-Goalie Grünwald und setzte den Nachschuss über das Tor.
Entscheidung vor der Pause
Kurz vor dem Pausenpfiff war die
Partie dann bereits vorentschieden. Naumoski ließ die junge
Innsbrucker-Hintermannschaft einmal mehr alt aussehen und traf nach einem
Mörz-Zuspiel unhaltbar für Grünwald platziert ins lange Eck (44.). Wacker
wurde nur zweimal gefährlich: Nach einer Durmic-Flanke setzte die völlig
unbedrängte Solospitze Orosz einen Kopfball neben das Tor (26.) und
nach einem Kolousek-Freistoß benötigte es eine Faustabwehr von
Mattersburg-Tormann Borenitsch (36.).
Nach dem Seitenwechsel deutete Kolousek mit einem Freistoß, der über das Tor ging (47.), seine Gefährlichkeit an. Damit hatte die schwache Elf von Coach Lars Söndergaard aber ihr Pulver vorerst schon verschossen. In einer zweiten Hälfte mit wenigen Höhepunkten waren erneut Dietmar Kühbauer und Co. überlegen.
Obwohl der Tabellendritte des Vorjahres sehr oft zu umständlich agierte beziehungsweise nur versuchte, mit hohen Bällen in die Spitze zum Erfolg zu kommen, war er neuerlich erfolgreich. Nach einem schnell abgespielten Kühbauer-Freistoß landete der von Dakovic abgelenkte Ball genau vor den Füßen von Jancker, der aus der Drehung seinen Doppelpack und damit sechsten Saisontreffer perfekt machte (68.). Der Ex-Rapidler hätte auch noch einen Triplepack perfekt machen müssen, setzte einen Kopfball nach einer Fuchs-Flanke aber neben das Tor (75.).
Ehrentreffer durch Dollinger
Die Innsbrucker kamen nach der
Einwechslung von Olushola Aganun (71./für Kolousek) zumindest zu einigen
Entlastungsangriffen und auch zum glücklichen Ehrentreffer. Martin
Dollingers Schuss von der Strafraumgrenze wurde von Pöllhuber unhaltbar für
Borenitsch abgefälscht (82.).
Für die Wacker-Elf gab es damit wie in der 36. Runde der vergangenen Saison, wo sie allerdings am 20. Mai gar mit 1:6 regelrecht unterging, im Pappelstadion wieder nichts zu holen. Die Burgenländer, die sich auch für die 0:1-Niederlage im Hanappi-Stadion gegen Rapid rehabilitierten, ließen hingegen dem 5:1 gegen Ried einen weiteren klaren Heimsieg folgen.
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Die SV Ried hat Austria Kärnten auch im zweiten Saisonduell der Fußball-Bundesliga geschlagen. Die Oberösterreicher gewannen das Spiel der 13. Runde am Samstagabend daheim 3:1 (2:1). Herwig Drechsel steuerte wie schon im ersten Aufeinandertreffen (3:0) einen Doppelpack bei, der Ried-Regisseur verwandelte zwei Strafstöße.
Nach unspektakulären Anfangsminuten ging es im Rieder Fill-Metallbau-Stadion so richtig zur Sache. Chaile legte Peter Hackmair im Strafraum, Herwig Drechsel verwandelte den Foulelfmeter (16.) sicher. Nur wenige Augenblicke später (18.) flankte Ewald Brenner auf Hamdi Salihi, der aus wenigen Metern unbedrängt einnetzte - 2:0. Kärnten schien geschlagen, Gerald Krajics Anschlusstreffer nach Zuspiel von Thomas Riedl in der 22. Minute hielt das Spiel aber offen.
Rote Karte für Kärnten
Krajic stand als Ersatz für
Alexander Hauser auf dem Platz, der sich wenige Minuten vor Spielbeginn beim
Aufwärmen verletzt hatte. In der 39. Minute dezimierten sich die Kärntner
weiter, diesmal selbst verschuldet. Patrick Wolf flog nach Foul an Harun
Erbek mit der zweiten Gelben Karte vom Platz.
Ried tat sich in der zweiten Hälfte schwer, das Spiel einerseits zu verwalten, andererseits die endgültige Entscheidung zu suchen. Kärnten war vor allem aus Standardsituationen gefährlich. Fidjeu-Tazemeta (58.) fuhr nach einem Eckball am Ball vorbei. Kärnten-Coach Walter Schachner brachte in der 78. Minute mit Lukas Mössner einen weiteren Stürmer.
Elfmeter für Ried in der Nachspielzeit
Austria Kärnten warf
in den letzten Minuten alles nach vorn, Ried wankte. Die größte
Ausgleichschance vergab Sandro Zakany. Dessen Gewaltschuss (87.) lenkte
Ried-Schlussmann Hans-Peter Berger mit Mühe über das Tor. In der
Nachspielzeit stürmte Ried-Stürmer Muhammet Akagündüz, der in der 69. Minute
für Rade Djokic gekommen war, in den Strafraum und warf sich nach
Körperkontakt mit Wolfgang Bubenik ins Gras. Den fälligen Elfmeter
verwandelte Drechsel (95.) im zweiten Anlauf. Beim ersten Versuch waren
Rieder zu früh in den Strafraum gelaufen.