Nationalteam
Herzog hat Verständnis für Hoffer
09.02.2009
Hoffer sagte Team verletzt ab, schoss in Trainingsspiel dann aber Doppelpack. Herzog ärgert sich nicht: Ländermatch mit Testspiel nicht vergleichbar.
Zwar ist das österreichische Fußball-Nationalteam diesmal im Gegensatz zum Türkei-Match im November von einer Absagenflut verschont geblieben, dennoch sorgte das Fehlen eines Kickers für Diskussionen. Erwin Hoffer ist nach den Angaben von Rapid nicht fit genug für das Länderspiel am Mittwoch (20.30 Uhr/live ORF1) in Graz gegen Schweden, dennoch erzielte der Stürmer am Sonntag zwei Treffer in einem Testspiel der Hütteldorfer in deren Trainingscamp in Belek.
Telefonat mit Hoffer
Teamchef-Assistent Andreas Herzog war jedoch
bemüht, erst gar keine Streitereien zu diesem Thema aufkommen zu lassen. "Es
ist eben ein Unterschied, ob man vergnügt über eine Wiese läuft und ein
kleines Testspiel hat oder ob man bei der Nationalmannschaft ist", betonte
der Wiener, der mit Hoffer telefoniert hatte. Auch die medizinische
ÖFB-Abteilung hielt mit den Rapid-Ärzten Rücksprache. "Er hat wegen der
Schambeinentzündung weiterhin Schmerzen, und mit so einer Verletzung darf
man sicher nicht spielen. Pfeifenberger oder Säumel mussten aus so einem
Grund lange pausieren", erinnerte der Rekord-Internationale.
"Nicht volljammern"
Herzog wandte sich gegen die
allfällige Raunzerei, sowohl was die Hoffer-Absage als auch den ungünstigen
Länderspiel-Termin am 11. Februar betrifft. "Wir dürfen uns nicht zu viel
volljammern lassen", forderte der 40-Jährige. Stattdessen sei gegen Schweden
eine Siegermentalität gefragt. "Wir haben schon Frankreich geschlagen, warum
soll uns das gegen Schweden und danach Rumänien nicht passieren?", fragte
der Ex-Bremen-Legionär, der die Anhänger wieder versöhnen möchte. "Wir
wollen uns wieder das Vertrauen der Fans erarbeiten."
Heim-Debüt für Kienzl?
Dazu könnte eventuell Mario
Kienzl seinen Beitrag leisten, hofft der Sturm-Mittelfeldspieler gegen die
Skandinavier doch auf sein Team-Debüt. "Ich werde alles versuchen, um mich
im Training gut zu präsentieren. Wenn ich meine Leistung bringe, kann ich
der Nationalmannschaft sicher helfen", vermutete das 25-jährige Eigengewächs
der "Blackys".
Nachnominiert
Neben Kienzl könnten auch Christoph Saurer und
Andreas Ulmer zu ihrem ersten Einsatz im A-Team kommen - beide waren am
Sonntag nach den Absagen von Hoffer und Christoph Leitgeb sowie der
Verletzung von Christian Fuchs, dessen Einsatz äußerst fraglich ist,
nachnominiert worden. Bei den Schweden wurde Malmö-Mittelfeldspieler Daniel
Andersson wegen Knieproblemen aus dem Aufgebot entlassen, ein Ersatzmann
wurde bisher noch nicht geholt. Außerdem muss die "Landslaget" unter anderem
auf Superstar Zlatan Ibrahimovic und dessen Sturm-Partner Johan Elmander
verzichten.