WM-Quali

Herzog warnt vor "blauem Wunder"

09.10.2008

Teamchef-Assistent war bei der Färöer-Niederlage 1990 selbst am Platz und verlangt: "Keine Schonung für Heimspiel gegen Serbien". Jankos Sturmpartner noch offen.

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Österreichs Fußball-Rekordnationalspieler Andreas Herzog hat vor dem WM-Qualifikationsspiel am Samstag (17.00 Uhr MESZ/live ORF1) zu höchster Konzentration aufgerufen. Das Mittwoch-Heimspiel gegen Serbien solle in den Köpfen der Spieler noch keine Rolle spielen, erklärte der ÖFB-Team-Trainer. "Wenn wir glauben, wir können uns für Mittwoch schonen, dann werden wir wieder ein blaues Wunder erleben", betonte Herzog am Donnerstag im Teamcamp in Lindabrunn vor dem Abflug.

"Blaues Wunder"
Ein solches "blaues Wunder" hatte es gegen die Färinger 1990 gegeben - 0:1, die größte Blamage des österreichischen Fußballs. Die mangelnde Chancenverwertung sei damals das "Riesendilemma" gewesen, erinnerte Herzog. Dem sollen diesmal bis zu drei Stürmer entgegenwirken. Marc Janko, der zuletzt in seinen beiden Einsätzen gegen Italien (2:2) und Frankreich (3:1) getroffen hatte, ist als einziger gesetzt. Dazu stehen Teamchef Karel Brückner noch vier weitere Angreifer zur Verfügung.

Aufstellung steht (fast)
"Das Grundgerüst der Mannschaft hat er im Kopf", verriet Herzog. Lediglich an ein oder zwei Positionen würde der Tscheche noch überlegen. Die entsprechenden Trainings wurden in Lindabrunn allesamt unter Ausschluss der Öffentlichkeit abgehalten. Janko selbst gab in der Frage um seine möglichen Sturmpartner keine Präferenz zu Protokoll. "Das ist mir eigentlich egal. Ich kann mit jedem Stürmer und mit jedem Stürmertyp harmonieren", versicherte der 25-Jährige. "Im Training haben wir viel rotiert."

Flügelspiel gefordert
Zu knacken sei der prognostizierte Abwehrwall der Färöer vor allem über die Flügel. Lediglich der starke Wind im exponierten, offenen Torsvöllur-Stadion in Torshavn könnte sich dabei als Spielverderber herausstellen. "Es herrschen dort ganz komische Bedingungen", erklärte Herzog, der selbst mit Werder Bremen einmal auf den Inseln angetreten war. Der Sturm könne hohe Bälle schwer zu berechnen machen. "Vielleicht fällt mir ja mit Hilfe der Thermik einer auf den Kopf", scherzte der 1,96 m große Janko.

Stürmerbilanz aufbessern
Vor dem robusten Spiel der Wikinger hat der Salzburg-Stürmer keine Angst. "Ich habe nichts gegen eine körperbetonte Spielweise", betonte Janko, der vor seinem sechsten Länderspiel steht. Zusammen haben es die fünf nominierten ÖFB-Stürmer Janko, Roman Kienast, Erwin Hoffer, Stefan Maierhofer und Debütant Marko Arnautovic bisher auf deren 23 gebracht - bei lediglich drei Toren. Die Bilanz sollte am Samstag dringend aufgebessert werden. "Die Chancen dafür stehen nicht so schlecht", meinte Janko.

Herzog bremst
"Von einem hohen Sieg können wir heute aber nicht mehr ausgehen", erinnerte Herzog an die Einstellung, mit der das ÖFB-Team 1990 gescheitert sei. Zu tief stünden die Färöer in der Defensive. Zumindest stehen Teamchef Brückner fast alle Spieler bei bester Fitness zur Verfügung. Lediglich der gesperrte Rene Aufhauser sowie der an einem Magen-Darm-Virus erkrankte Joachim Standfest traten die Reise nicht an. Herzog: "Das ist wichtig, denn nachholen kann man auf die Färöer nicht so schnell jemanden."

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