Taboga, Kuljic, Zündel und 7 weitere Angeklagte ab heute vor Grazer Gericht.
Der Prozess rund um den bisher größten Fußball-Wettskandal Österreichs hat am Freitag mit großem Medieninteresse planmäßig im Grazer Straflandesgericht begonnen. Den Fußballern Dominique Taboga , Sanel Kuljic und Thomas Zündel sowie sieben weiteren Personen wird u.a. Wettbetrug und Spielmanipulation vorgeworfen. Richterin Elisabeth Juschitz hat zunächst zehn Verhandlungstage ausgeschrieben.
© APA/ Punz
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Freitag nur Eröffnungsvorträge
Für den ersten Prozesstag sind nur die Eröffnungsvorträge der Staatsanwaltschaft und der Verteidigung geplant. Die zehn Beschuldigten müssen sich unter anderem wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs, schwerer Erpressung, Nötigung oder auch Bilden einer kriminellen Vereinigung - zum Teil auch als Versuch - verantworten. Von 2004 bis 2013 sollen die Männer in unterschiedlichen Konstellationen Fußballspiele manipuliert und dadurch hohe Wettgewinne erzielt haben.
Sie haben laut Anklage vorgetäuscht, "ordnungsgemäß und regelkonform mit vollem Einsatz zu spielen, wobei sie jedoch tatsächlich bewusst versuchten, so unauffällig wie möglich eine entsprechende - meist schwache - Leistung zu erbringen, um konkret auf das zuvor vereinbarte Spielergebnis hinzuwirken." Dabei gab es laut Anklage Bestechungsgelder von 7.000 bis 25.000 Euro pro Mann und Spiel.
18 Spiele unter Verdacht
Nach umfangreichen Ermittlungen und auch den Angaben der Beschuldigten finden sich in der Anklage nun 18 Spiele, deren Verlauf zumindest versuchsweise manipuliert worden sein soll. An den nächsten Prozesstagen werden die Spieler einvernommen, einige Zeugen - Firmenvertreter und Polizisten - wurden ebenfalls bereits geladen.