Team-Pleite

Hicke mistet aus

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Keine Ausreden mehr! Fußball-Österreich fordert Sieg gegen Chile. Hicke weiß das und mistet aus.

Der Sonntag begann für Josef Hickersberger mit einem Riesenschock. Kurz nach elf Uhr erfuhr er beim Training auf dem Nebenfeld des Happel-Stadions vom Tod von Ex-Teamchef Helmut Senekowitsch. Hickersberger war kreidebleich, hatte rote Augen: „Senekowitsch ist nicht nur mein Trainer gewesen, sondern mein Freund. Vor einer Woche habe ich ihn noch im Krankenhaus besucht und ihm ein Buch über den spanischen Fußball geschenkt.“ Hicke fällt es schwer, sich auf das Chile-Match zu konzentrieren – aber er muss es, weil viel Arbeit auf ihn wartet. Die Umstellungen:

1. Macho statt Payer! Nach Manninger und Payer ist morgen wieder der neue Keeper von AEK Athen an der Reihe. Jürgen Macho will allen beweisen, dass er Österreichs Nummer 1 ist.

2. Comeback von Stranzl! Hickersberger hofft auf das Comeback von Martin Stranzl. Topfit ist unser Russland-Legionär nach seiner Sprunggelenksverletzung allerdings nicht. Der Einsatz wackelt. Wenn Stranzl spielt, dann vermutlich im defensiven Mittelfeld, weil die Innenverteidigung mit Hiden und Prödl beim 0:0 gegen Japan stabil wirkte. Auch Salmutter könnte kommen.

3. Linz als zweite Spitze! Hickersbergers EURO-System sieht zwar nur einen Stürmer vor, doch gegen Chile könnte es der Teamchef trotzdem mit zwei Spitzen versuchen. Das wären Sanel Kuljic und Roland Linz. Hicke überlegt: „Linz ist vor dem Tor brandgefährlich – aber wir bringen zu wenig Bälle in den Strafraum.“ Linz möchte unbedingt spielen. Er versteht noch immer nicht, dass ihn Hickersberger gegen Japan auf die Bank verbannte, war am Freitag stinksauer.

4. Vastic und Scharner! Das ÖSTERREICH-Team für die EM mit Ivica Vastic und Paul Scharner löst heiße Diskussionen aus. Hickersberger dazu: „Ich weiche nicht vom Kurs ab.“ Noch nicht. In Wahrheit plant er längst mit Vastic. „Er wäre die Notlösung, könnte kurzfristig helfen.“ Scharner, mit Wigan in England auf Erfolgskurs, hat die EURO auch noch nicht ganz abgehakt. Sein Rücktritt als Teamspieler ist nicht endgültig: „Ich glaube, die meisten pfeifen auf mich. Nur wenn mich alle wollen, wird das was.“

Von Christian Russegger/ÖSTERREICH

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