Jürgen Macho

Hickes neues Sorgenkind

21.08.2007

Stammplatz bei Kaiserslautern weg - damit auch die Chance auf die EM? Noch steht der Teamchef zu Jürgen Macho.

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Zu Beginn der letzten Fußball-Saison vor der EURO 2008 und unmittelbar vor dem Testspiel am Mittwoch (20:30 Uhr/live ORF 1) im Wiener Happel-Stadion gegen Tschechien hat ÖFB-Teamchef Josef Hickersberger ein neues Sorgenkind dazubekommen. Neben Martin Hiden bei Rapid und Thomas Prager bei Heerenveen hat auch Goalie Jürgen Macho beim 1. FC Kaiserslautern sein Stammleiberl verloren, was im Hinblick auf die Europameisterschaft beträchtliche Auswirkungen haben könnte - schließlich benötigt der Teamchef beim Heim-Turnier Kicker mit Spielpraxis.

"Unbefriedigende Situation"
Auch Macho selbst ist sich der aktuellen Problematik bewusst. "Das ist eine verdammt schwierige, weil unbefriedigende Situation. Ich habe mir im Nationalteam etwas erarbeitet, und dann wird alles durch so eine Entscheidung in Frage gestellt", erklärte der Ex-Rapidler, der am kommenden Freitag seinen 30. Geburtstag feiert.

Fan-Votum war Neo-Coach egal
Vor wenigen Monaten war Macho von den Kaiserslautern-Fans noch zum besten Spieler der abgelaufenen Saison gewählt worden, nach einem Trainerwechsel und dem Amtsantritt von Kjetil Rekdal war aber plötzlich alles anders. In der Vorbereitung standen Macho und sein Konkurrent, der Pfälzer "Lokalmatador" Florian Fromlowitz, abwechselnd im Tor, wobei der Österreicher in der Anfangsphase wegen eines Muskelfaserrisses zwei Wochen pausieren musste.

Jung-Goalie bekam Vorzug
Zwar bot Macho in seinen Testspielen laut eigenen Angaben "sehr gute Leistungen", dennoch teilte Rekdal dem Wiener drei Tage vor Saisonstart mit, dass er das Einserleiberl an Fromlowitz verloren hätte. "Eine nicht nachvollziehbare Entscheidung", so Macho, der aber auch betonte: "Solange ich bei Kaiserslautern bin, werde ich immer mein Bestes geben. Ich habe mich immer korrekt verhalten und werde das auch in Zukunft tun."



Nur weg aus 'Lautern
Wenn sich Macho für Kaiserslautern auch bis zum Schluss ins Zeug legen wird - seine Tage auf dem Betzenberg scheinen gezählt. "Natürlich muss ich jetzt schauen, was für mich das Beste ist. Ich will ganz einfach die Nummer eins sein." Zwar läuft sein Vertrag in Kaiserslautern noch bis Sommer 2008, Manager Frank Schreier sondiert aber bereits die Möglichkeiten, für seinen Mandanten bis zum Ende der Transferzeit am 31. August noch einen Verein mit Stammplatz-Garantie zu finden.

Konzentration aufs Team
Über mögliche neue Arbeitgeber wollte Macho nicht sprechen. "Ich gebe keine Wasserstandsmeldungen ab. Jetzt ist mein Berater gefragt. Ich muss den Kopf für das Nationalteam frei haben, auch wenn ich mir selbstverständlich Gedanken über meine Zukunft mache", erklärte der elffache Internationale, der gegen die Tschechen voraussichtlich nur Ersatz sein wird.

Hicke vertraut Macho
In dieser schwierigen Zeit war es für Macho wichtig zu sehen, wie sehr ihn der ÖFB-Betreuerstab um Hickersberger und Tormann-Betreuer Klaus Lindenberger unterstützte. "In diese Sache waren viele Leute vom ÖFB involviert, das hat mich sehr gefreut." Für das in ihn gesetzte Vertrauen will sich der Goalie bei den Trainern spätestens bei der EURO revanchieren. "Ich bin zuversichtlich, dass sich noch alles zum Guten wenden wird."

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