Emotionale Rede bei der Bruno-Gala.
Plötzlich war es ganz still im großen Festsaal des Wiener Rathauses. Salzburgs Torjäger Stefan Maierhofer hatte gerade seine Ehrung bei der sogenannten Bruno-Gala der österreichischen Spielergewerkschaft entgegengenommen -als bester Torjäger der Saison 2011/12. Doch in diesem Moment ging es nicht um Tore. Maierhofer sprach in seiner Dankesrede über das Leben - und über den Tod! Sein älterer Bruder war vor drei Monaten, während der Saisonvorbereitung, unter tragischen Umständen im Alter von 31 umgekommen.
Viele Fans rätselten, was mit Maierhofer los war
Die breite Öffentlichkeit wusste bis dato nichts von dem Familiendrama. Viele Fans rätselten, warum der "Major"(Maierhofers Spitzname im Salzburger Team) plötzlich ungewöhnlich viele Chancen vernebelte. Und warum er keinerlei Interviews geben wollte. Jetzt sprach sich der 2,02-Meter-Riese die ganze Wahrheit von der Seele: "Genau heute hätte mein großer Bruder, der immer für mich da war, seinen 32. Geburtstag gefeiert", sagte er unter Tränen.
Maierhofer warb zugleich um Verständnis dafür, dass er sich vorerst etwas zurückgezogen hat: "Ich bin extrovertiert, oder wie manche sagen -arrogant. Aber jeder hat eine Privatsphäre. Wenn ich nichts sagen will, dann will ich nichts sagen. Ja, ich bin gegen Düdelingen über den Ball gefahren, aber ich bin ein Mensch wie alle anderen. Ich mache Fehler wie alle anderen."
Stürmer hofft künftig auf etwas mehr Verständnis
Künftig darf Stefan Maierhofer auf etwas mehr Verständnis hoffen -sogar in diesem harten Fußball-Business, wo sonst nur die Tore zählen. Eigentlich hatte Stefan Maierhofer gar nicht zur Bruno-Gala kommen wollen. Doch dann entschied er sich zu erscheinen -und von seinem traurigen Schicksalsschlag zu erzählen.