Täter in U-Haft
Hoeneß: Erpresser drohen fünf Jahre Haft
14.05.2014
Staatsanwaltschaft: "Es spricht sehr viel dafür, dass Anklage erhoben wird"
Der mutmaßliche Erpresser von Uli Hoeneß hat sich in der Untersuchungshaft zu den Vorwürfen gegen ihn geäußert. Zum Inhalt hielt sich die zuständige Staatsanwaltschaft München am Mittwoch aber bedeckt. "Es spricht sehr viel dafür, dass Anklage erhoben wird", sagte ein Sprecher der Behörde. Die Ermittlungen sollen zügig zu Ende gebracht werden. Bei versuchter Erpressung drohen bis fünf Jahre Haft.
Spott für Täter
215.000 Euro hatte der 50-jährige Ex-Häftling von Hoeneß verlangt und ihm andernfalls schwerwiegende Konsequenzen in seiner bevorstehenden Haftzeit angedroht. Bei der geplanten Geldübergabe im Münchner Stadtteil Sendling fiel er vom Fahrrad und wurde von der Polizei festgenommen. "Bayerns dümmster Erpresser" titelte die Münchner "Abendzeitung".
Nach Informationen der "Bild"- und der "Süddeutschen Zeitung" wurde in dem Erpresserschreiben, das in Hoeneß Haus in Bad Wiessee am Tegernsee einging, auch Hoeneß' Familie bedroht. "Ihre Haftzeit wird kein Zuckerschlecken", soll wörtlich in dem Brief gestanden haben. Die Polizei wollte sich zu Inhalten des Briefes nicht weiter äußern.
Hoeneß nicht nach Landsberg?
Welche Auswirkungen die versuchte Erpressung auf Hoeneß Haftantritt hat, ist weiter unklar. Die Staatsanwaltschaft äußert sich nach wie vor nicht zu Details der Vollstreckung. Hoeneß' Anwälte hatten beantragt, der Ex-Präsident des FC Bayern solle nicht in Landsberg, sondern in einer anderen Justizvollzugsanstalt untergebracht werden.
Hintergrund ist unter anderem ein von dem Gefängnis veranstalteter "Tag der offenen Tür" für Medienvertreter. Hoeneß sieht dadurch seine Privatsphäre verletzt und befürchtet, dass Mithäftlinge oder Justizbeamte Informationen über seinen Gefängnisalltag an die Öffentlichkeit bringen könnten.