Schäuble:

Hoeneß hat "mehr als großen Mist gebaut"

05.05.2013

Angeblicher Deal: Freiheitsstrafe auf Bewährung und hohe Strafe.

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© Reuters
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Deutschlands Finanzminister Wolfgang Schäuble hat den FC-Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß wegen dessen Umgang mit der Steueraffäre kritisiert. Hoeneß habe "mehr als großen Mist gebaut" und könne sich nicht über den Umgang der Medien mit ihm beklagen, sagte der Minister der Zeitung "Bild am Sonntag". "Steuerhinterziehung ist ein strafwürdiges Unrecht", betonte Schäuble. Hoeneß hatte im Jänner mit einer Selbstanzeige Steuerhinterziehung über ein Schweizer Konto eingestanden.

Nach Medienberichten soll er 3,2 Millionen Euro Steuern nachgezahlt haben. In Interviews hatte er von "Riesenmist" gesprochen, zugleich aber erklärt, er sei kein schlechter Mensch.

Hoeneß muss mehr Kritik ertragen
Schäuble sagte, als jemand, der gesellschaftlich eine herausgehobene Rolle spiele und von dem es heiße, er engagiere sich stark sozial, müsse Hoeneß mehr Kritik ertragen als andere. "Und darüber kann sich Uli Hoeneß kaum beklagen." Schließlich kenne er selbst die Gesetze der Medien und habe sich in der Vergangenheit nicht durch große Zurückhaltung in der Öffentlichkeit ausgezeichnet.

Nach einem Bericht der "Bild am Sonntag" streben die Anwälte von Hoeneß offenbar einen Deal mit der Staatsanwaltschaft an. Angeblich soll der Bayern-Präsident bereit sein, eine Freiheitsstrafe auf Bewährung sowie die Zahlung einer hohen Strafe zu akzeptieren. Weder die Anwälte noch die Staatsanwaltschaft wollten dies der Zeitung bestätigen.

Hoeneß soll Amt ruhen lassen
Das Magazin "Spiegel" berichtet ohne Angaben von Quellen, die großen Sponsoren von Bayern München seien sich einig, dass Hoeneß nach dem Champions-League-Finale gegen Borussia Dortmund am 25. Mai sein Amt bis zur Klärung der Vorwürfe ruhen lassen solle. Die Chefs der Konzerne Adidas, Audi, Volkswagen und der Deutschen Telekom seien von der Forderung nach einem schnellen Rücktritt abgekommen. Am Montag kommt der Aufsichtsrat des Clubs in München zusammen.

Die Debatte um Hoeneß, der offen die CSU unterstützt hat, schadet offenbar der Union. In der aktuellen Emnid-Umfrage für die "Bams" sackte sie auf 37 Prozent und damit den schlechtesten Wert seit gut einem halben Jahr bei dem Institut ab. "Es hat in letzter Zeit eine Reihe von Ereignissen gegeben, die das Vertrauen der Bürger in wirtschaftliche Eliten erschüttert hat", sagte Emnid-Chef Klaus-Peter Schöppner. Das treffe vor allem die Union, die als wirtschaftsnah gelte.

 

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