Liga-Knaller
Hoffer zerlegte Bullen im Alleingang
11.05.2009
Schon zweiter Hoffer-Hattrick gegen Salzburg. Jankos Freude über Traumtor hält sich in Grenzen.
Erwin Hoffer hat das Duell der beiden derzeit überragenden Stürmer in der österreichischen Fußball-Bundesliga klar für sich entschieden. Der 22-jährige Rapid-Angreifer erzielte am Sonntag beim 4:2-Erfolg über Red Bull Salzburg im Hanappi-Stadion in der zweiten Hälfte einen lupenreinen Hattrick und war damit maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Meisterfeier der Mozartstädter zumindest um eine Woche verschoben wurde.
Für Marc Janko hingegen blieb nur der schwache Trost, dank eines Traumtores dem Rekord von Hans Krankl wieder ein Stück näher gerückt zu sein und weiter alle Chancen auf Europas "Goldenen Schuh" zu haben.
Hoffer-Show
Mann des Tages war jedoch Hoffer, der die Salzburger
bereits zum zweiten Mal fast im Alleingang zerlegte. Schon beim 7:0 im März
2008 in Wals-Siezenheim trug sich der Niederösterreicher dreimal in die
Schützenliste ein und war der stärkste Spieler auf dem Platz. Damals spielte
der wieselflinke Stürmer Jorge Vargas schwindlig, diesmal war vor allem
Barry Opdam das Opfer.
"Das ist natürlich ein besonderer Tag für mich. Jeder Hattrick ist super für einen Spieler", erklärte Hoffer, der großes Lob von "Bullen"-Trainer Co Adriaanse erhielt. "Er ist sehr torgefährlich, hat eine gute Nase für eine gute Position und macht in Eins-eins-Situationen immer ein Tor."
Ausland ruft
Hoffer gilt als erster Anwärter der aktuellen
Rapid-Mannschaft auf einen Auslands-Transfer. 38 Tore erzielte der zehnfache
ÖFB-Teamspieler (2 Tore) in 81 Liga-Partien, auf 24 Treffer brachte es der
U20-WM-Vierte von 2007 allein in dieser Saison, womit er seinen
Sturm-Partner Stefan Maierhofer (23 Tore) hinter sich ließ. Den Rückfall in
der Torschützenliste hinter Hoffer hat der 2,02-Meter-Goalgetter nach
eigenen Angaben problemlos verkraftet. "Ich gönne Jimmy jedes Tor und
freue mich für ihn", betonte Maierhofer.
Janko-Traumtor
Mit ihrer bisherigen Ausbeute wären beide
Rapid-Stürmer normalerweise heiße Anwärter auf die Torjäger-Krone, in diesem
Spieljahr muss das Duo aber Janko den Vortritt lassen. Der sehenswerte
Volley des Salzburg-Angreifers nach einem Schupfer über die Hütteldorfer
Innenverteidigung bedeutete den 38. Saisontreffer des 25-Jährigen. "Ein
Weltklasse-Tor", urteilte Maierhofer.
Jankos Jubel hielt sich allerdings in Grenzen. "Mein Tor interessiert mich nicht, darüber kann ich mich nicht freuen", behauptete der Niederösterreicher nach der aufgeschobenen Meisterfeier und gab sich selbstkritisch. "Ich hätte beim Stand von 0:0 das Tor machen müssen, dann wäre die Partie anders verlaufen."
Kampf um Goldenen Shuh
Im Rennen um den Krankl-Rekord von 41
Treffern und den Goldenen Schuh für Europas besten Torschützen hätte Janko
einen weiteren Treffer gut brauchen können, denn auch Barcelona-Goalgetter
Samuel Eto'o war am Sonntag ein Mal erfolgreich und holte aufgrund der
besseren Quote der spanischen Liga (zwei Zähler pro Goal) 0,5 Punkte auf.
Einen Zähler Vorsprung auf den Kameruner hat Janko noch, außerdem haben auch
Diego Forlan (Atletico Madrid/fünf Punkte hinter Janko) und David Villa
(Valencia/sieben Punkte zurück) noch Chancen.