Zu früh gefreut

Hofmann doch nicht für Österreich?

05.06.2009

FIFA-Klausel bezüglich Doppelstaatsbürgerschaft dämpft Hoffnungen des ÖFB.

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Die Hoffnung auf Rapid-Kapitän Steffen Hofmann im österreichischen Fußball-Nationalteam dürfte unbegründet sein. Der 28-jährige Deutsche dürfte auch nach der jüngsten Änderung der Statuten des Weltverbandes FIFA derzeit nicht für Österreich spielen. Das bestätigte Thomas Hollerer, der im ÖFB zuständige Direktor für Recht und Administration, am Freitag.

Doppelstaatsbürger-Passus
Die FIFA hatte auf ihrem ordentlichen Kongress in Nassau auf den Bahamas die Aufhebung des Alterslimits von 21 Jahren für Spieler beschlossen, die nach einem Nachwuchsländerspiel den Verband wechseln. Dies trifft allerdings nur auf Spieler zu, die bereits zuvor die entsprechenden Staatsbürgerschaften besessen haben. Hofmann ist zwar mit einer Wienerin verheiratet, ist aber noch nicht österreichischer Staatsbürger.

ÖFB pessimistisch
"Wir warten zwar noch auf die schriftliche Ausfertigung der Beschlüsse. Nach derzeitigem Stand hat sich in diesem konkreten Fall aber leider nichts geändert", erklärte Hollerer. Die genaue Textierung aus Nassau erwartete der ÖFB-Jurist in den kommenden Tagen. Der Antrag Algeriens auf Aufhebung des Alterslimits war mit 58 Prozent Zustimmung angenommen worden.

Die ÖFB-Vertreter, Präsident Leo Windtner und Generaldirektor Alfred Ludwig, dürften ebenfalls dafür gestimmt haben, befanden sich am Freitag aber auf der Rückreise von den Bahamas. Hofmann weilte unterdessen auf den Seychellen in seinen Flitterwochen. "Laut derzeitigem Stand hat sich nur der Altersparagraf geändert. Das dürfte auf Hofmann keine Auswirkungen haben", meinte Hollerer. "Er war bei seinen Einsätzen für Deutschland nur Deutscher."

Jugendspiele als Haken
1997 hatte Hofmann bei der U17-WM drei Spiele für Deutschland bestritten. Das macht Einsätze im A-Team eines anderes Landes, dessen Pass er damals noch nicht besessen hatte, weiter unmöglich. Bevor ein Verbandswechsel überhaupt beantragt werden könnte, müsste Hofmann zudem erst Österreicher werden. Nachdem der Ministerrat 2008 im Eilverfahren nicht positiv entschieden hatte, dürfte Hofmann die Staatsbürgerschaft demnächst auf normalem Weg erhalten.

Hofmann spielt seit 2002 mit einem halben Jahr Unterbrechung für Rapid. Der ÖFB hatte den Spielmacher bereits im Jahr 2005 etwas vorschnell als neuen Spieler für die Nationalmannschaft präsentiert. Erst danach war das entsprechende Reglement, das den Nationenwechsel nach dem 21. Lebensjahr verboten hatte, aufgetaucht. Ein längeres Tauziehen mit der FIFA war die Folge gewesen. Eine entscheidende Wende scheint der Fall aber auch durch die Aufhebung der Altersgrenze nicht genommen zu haben.

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