Josef Hickersberger

''Ich bin von diesem Team begeistert''

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Ein Jahr danach spricht Ex-Teamchef Hickersberger (61) noch einmal über unser EM-Highlight. Und sagt, warum Constantini bleiben muss.

ÖSTERREICH: Träumen Sie noch oft von unserer EURO, Herr Hickersberger?
Josef Hickersberger: Nein, nie. Ich denke auch kaum noch daran. Seitdem ich in Abu Dhabi Trainer bin, habe ich die EM abgehakt.
ÖSTERREICH: Ans Elfertor von Ivica Vastic beim 1:1 gegen die Polen erinnern Sie sich aber schon noch gerne, oder?
Hickersberger: Der Treffer ist unser absolutes Highlight gewesen. Ich habe gewusst, dass Ivo den Ball reinhaut. Wenn jemand so einen Druck aushält, dann Vastic. Leider hat das Tor nicht zum Weiterkommen gereicht.
ÖSTERREICH: Beim Match in Belgrad gegen die Serben sind nur zwei Mann aus Ihrem EM-Team in unserer Startelf gewesen. Stimmt Sie das nicht nachdenklich?
Hickersberger: Stranzl und Hoffer, oder?
ÖSTERREICH: Richtig!
Hickersberger: Da sind nicht viele Spieler übrig geblieben – aber das ist mir egal. Es bringt nichts, sich darüber Gedanken zu machen. Ich frage mich auch niemals: Was wäre wenn?
ÖSTERREICH: Marc Janko und Stefan Maierhofer haben Sie sogar aus dem EURO-Kader geworfen – ein Fehler?
Hickersberger: Nein. Janko ist nicht fit gewesen. Und Maierhofer hat vor seinem Wechsel zu Rapid ja nicht einmal einen Stammplatz bei Greuther Fürth gehabt.
ÖSTERREICH: Hat Ihnen der Auftritt unseres blutjungen Teams beim 0:1 gegen Serbien gefallen?
Hickersberger: Die Leistung hat mir imponiert. Ich bin echt begeistert gewesen. Ich habe schon lange mehr keine österreichische Nationalmannschaft gesehen, die auswärts so dominiert hat. Österreich hatte Serbien vor allem nach der Pause total im Griff. Im Prinzip hat nur das Tor gefehlt. Wie bei der EURO gegen die Kroaten. Und auch gegen die Polen sind wir zu Beginn dreimal allein aufs Tor gelaufen. Wenn du solche Chancen nicht nützt, dann ahnst du als Trainer, was kommt...
ÖSTERREICH: Hat dieses Team Zukunft?
Hickersberger: Auf jeden Fall. Diese jungen Burschen sind erstaunlich abgebrüht und cool. Schade nur, dass Gspurning im Tor so gepatzt hat. Normal muss der den Ball bis zur Mittellinie wegschlagen. Dieser Fehler darf nicht passieren. Ärgerlich!
ÖSTERREICH: Soll Teamchef Didi Constantini bleiben?
Hickersberger: Unbedingt!
ÖSTERREICH: Ist er also mehr als nur ein Feuerwehrmann?
Hickersberger: Natürlich. Immer gewesen. Ein guter Trainer kann kurzfristig und langfristig arbeiten. Didi ist nicht gut, sondern sehr gut!

Autor: Christian Russegger, TZ Österreich

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