Klarer Heimsieg

Inter entzauberte Favorit Barcelona

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Katalanen glauben trotzdem an Aufstieg und setzen auf Heimstärke.

Inter Mailand hat Titelverteidiger und Top-Favorit FC Barcelona mit einem unerwarteten 3:1-Erfolg im Hinspiel des Halbfinales der Fußball-Champions-League für das Rückspiel in einer Woche in Bedrängnis gebracht. Die Katalanen müssen im Camp Nou eine eigentlich schon am Dienstag erwartete Glanzleistung abliefern, um erneut ins Endspiel einzuziehen.

Messi ausgeschaltet
Die Barca-Offensive um Superstar Lionel Messi vermochten gegen den italienischen Meister im San Siro nicht zu überzeugen. Messi wurde vom argentinischen Routinier Javier Zanetti und dem Rest der Hintermannschaft weitgehend ausgeschaltet und so kamen die Gastgeber nach 0:1-Rückstand dank Toren von Wesley Sneijder, Maicon und Diego Milito zu einem verdienten Heimerfolg.

Italienische Final-Träume
"Wir haben in der Defensive gegen Messi und Ibrahimovic einen guten Job gemacht und uns selbst viele Chancen herausgearbeitet. Wir haben versucht, ihr Spiel zu neutralisieren, das müssen wir nun in Barcelona probieren", meinte Torschütze Milito. Die Inter-Fans dürfen nun vom ersten Finaleinzug ihres Clubs seit 1972 träumen, der letzte Titel im Champions-League-Vorgängerbewerb Meistercup datiert aus dem Jahr 1965.

Mourinho bremst Euphorie
Trainer Jose Mourinho sprach von einem fast perfekter Tag. "Wir haben gegen das beste Team der Welt verdient gewonnen. Aber beim Rückspiel kann noch alles passieren. Unsere Chancen stehen weiter 50:50", meinte der Portugiese.

Barca vertraut auf Heimstärke
Barca-Coach Josep Guardiola ("Es ist kein gutes Ergebnis für das Rückspiel, aber wir haben zumindest ein Auswärtstor erzielt") vertraut auf die eigene Heimstärke und hofft, dass das Rückspiel wie das Aufeinandertreffen in der Gruppenphase Ende November mit 2:0 endet, was für den Aufstieg reichen würde. "90 Minuten sind eine lange Zeit. Das Stadion wird voll sein. Selbstverständlich können wir das schaffen", meinte Guardiola.

Inter-Fans attackieren eigenen Spieler
Für Negativschlagzeilen sorgten einmal mehr italienische Tifosi, denn Inter-Stürmer Mario Balotelli wurde nach dem Spiel von Fans seiner eigenen Mannschaft angegriffen. Inter-Fans konnten in die Garage des San Siro-Stadions gelangen und gingen auf den dunkelhäutigen Stürmer los. Inter-Präsident Massimo Moratti eilte ihm zur Hilfe, die Tifosi ergriffen die Flucht, berichteten italienische Medien am Mittwoch.

Streit mit Fans
Balotelli, der in der zweiten Halbzeit von Coach Jose Mourinho eingewechselt worden war, hatte wütend auf die Pfiffe aus der Inter-Tribüne gegen ihn reagiert. Die Beziehungen zwischen Balotelli und den Inter-Fans sind gespannt, seitdem Gerüchte kursieren, dass der Stürmer zum Stadtrivalen AC Milan wechseln will. Der italienische U21-Teamspieler richtete den Zeigefinger gegen die Fans und rief ihnen einige Worte zu. Sein Teamkollege Samuel Eto'o versuchte vergebens, die protestierenden Tifosi zum Schweigen zu bringen.

Nach Ende des Spiels warf der 19-jährige Balotelli empört sein Inter-Trikot zu Boden und ging direkt zu den Katakomben, ohne mit den Mannschaftskollegen den Sieg gegen Barca zu feiern. Der aus Ghana stammende Spieler, der von italienischen Eltern adoptiert wurde und in Italien groß geworden ist, war in der Vergangenheit wiederholt Opfer rassistischer Übergriffe geworden.

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