Katastrophenstart
Inter feuert Coach Gasperini
21.09.2011
Nach Katastrophenstart zieht Inter Notbremse und feuert Coach Gasperini.
Nach dem fünften Spiel ohne Sieg in Folge hat Inter Mailand seinen neuen Trainer Gian Piero Gasperini schon wieder entlassen. Die peinliche 1:3-Niederlage in der italienischen Serie A beim Aufsteiger Novara am Dienstagabend besiegelte Gasperinis Trainer-Schicksal. Eine Nacht nahm sich der tief enttäuschte Club-Boss Massimo Moratti Zeit, am Mittwoch war dann Gasperinis kurze Amtszeit vorbei.
Ein Remis bei vier Niederlagen standen für den 53-jährigen Gasperini zu Buche. Nach dem jüngsten Debakel steht der Titelanwärter auf Tabellenplatz 17 und ist nur noch einen Punkt von einem Abstiegsplatz entfernt. Eindeutig zu wenig für den Anspruch eines Clubs, der 2010 noch das Triple in Champions League, Liga und Cup geholt hat. "Ob Gasperini bleibt? Ich denke nicht", hatte Moratti kurz vor der Entscheidung gegenüber Journalisten keine Zweifel offen gelassen.
"Wenn ich das Problem bin, lässt sich das lösen", sagte Inters nunmehriger Ex-Coach bereits nach dem 1:3 in Novara. Schon am Mittwochvormittag leiteten seine Assistenten Giuseppe Baresi (Ex-Kapitän Inter) und Daniele Bernazzani das Training der Profis. Als künftige Trainer wurden in den italienischen Medien Delio Rossi, Claudio Ranieri, die Ex-Stars Luis Figo und Roberto Baggio sowie Walter Zenga und der Spanier Quique Sanchez Flores gehandelt.
Der in der Betreuung von Topclubs zuvor unerfahrene Gasperini hatte erst im Juli einen Zweijahresvertrag bei Inter unterschrieben und die Nachfolge des Brasilianers Leonardo angetreten. Er ist bereits der dritte Coach, der bei Inter seit dem Abgang von Jose Mourinho im Sommer 2010 entlassen wurde. Vor Leonardo hatte dieses Schicksal auch den Spanier Rafa Benitez ereilt.
Gasperini, der den FC Genoa vor seinem Engagement bei Inter erfolgreich in die Serie A geführt hatte, genoss in Mailand aber von Beginn weg nie die volle Rückendeckung. Ihm werden gravierende taktische Mängel vorgeworfen. "Es ist offenkundig, dass der Trainer die Mannschaft nicht mehr im Griff hat", erklärte Inter-Präsident Moratti auch nach dem Spiel in Novara.